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Neues Tempo

Dem Immobilien-Hype der letzten Jahre folgt langsam die Ernüchterung, Energie ist hingegen in aller Munde. Geradezu logisch also, dass sich Trendsetter auf diese Sparte stürtzen. Julius Meinl ist trotz seiner konservativen Erscheinung so einer. Gemeinsam mit Karl-Heinz Grasser und dem Ex-Verbund-Chef Hans Haider hat Meinl flugs eine Geldsammelmaschine, die Meinl International Power mit Sitz auf Jersey Island aus dem Hut gezaubert. Mit an Bord sind inzwischen auch der frühere E.ON-Energie-Chef Hans Dieter Harig und der Investment-Banker Michael Treichl, Bruder des Erste-Bank-Chefs Andreas Treichl. Sie alle wollen den Energiehunger Zentral- und Osteuropas stillen und - was nicht verwerflich ist - damit Cash machen. Noch im Juli werden 75 Millionen Aktien zum Preis von zehn Euro unter die Leute gebracht. Finden sich genug Aktionäre hat die Gesellschaft ein Startkapital von 750 Millionen Euro. Und erste Projekte, wie die Manager anlässlich der Präsentation ihrer Börsenpläne erklärten. Mit dem größten ungarischen Energieversorger MVM wurde ein Vorvertrag zur Errichtung eines 230 Megawatt-Gaskraftkwerkes unterzeichnet an dem die Meinl International Power 49 Prozent halten wird. Weitere Großprojekte, wie etwa Windparks mit einem Volumen von 750 Millionen Euro, würden derzeit geprüft, heißt es. Versprochen wird den Anlegern eine Rendite von 15 Prozent.

Egal wie sich die Geschäfte entwickeln, ein Gewinner steht schon vorab fest: KH Grasser verrechnet als Chef des Investment Management eine Management-Gebühr von 9,48 Millionen Euro - im ersten Jahr, in dem vermutlich keine einzige Kilowattstunde Strom durch die Leitungen fließt. Den Aktionären der Meinl Airports International dürfte das irgendwie bekannt vorkommen.

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