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Die Desktop-Diät

Auch in der Informationstechnologie geht es nicht immer um den Mehrwert für den Kunden. Manchmal sind die Dinge wesentlich simpler: »Um ganz ehrlich zu sein - wir sparen den Unternehmen einfach Geld«, bekennt sich Roman Brandl, Software Sales Manager Client Solution bei Sun Microsystems, zu einem klaren Business: »saubere Thin-Client-Lösungen«. Der Speicher- und Softwarekonzern möchte mit seiner Produktpalette neue Maßstäbe im Thin-Client-Computing setzen. »Sun Ray« heißt die Komplettlösung mit Hardwarekiste, Server- und Clientsoftware. Die Idee: die kostenintensiven und angreifbaren festplattenbasierten Fat-Clients und PC-Umgebungen auf das Niveau einer sicheren serverbasierenden Computing-Infrastruktur zu heben. Suns »Sonnenstrahlen« sind tatsächlich ein Lichtblick am Desktoplösungsmarkt. Durch den geringen physikalischen Platzbedarf sowie eine Fülle an Schnittstellen für Peripheriegeräte, wie etwa ein Smart-Card-Lesegerät, USB- und serielle Ports, Anschlüsse für zwei Screens gleichzeitig, Securitysoftware und sogar Glasfaserport, wird auch der Einsatz in Sicherheitsbereichen ermöglicht, wo die Abhörsicherheit der Netzwerkverbindung erforderlich ist.

Sonniges Pflaster. Die Zielgruppe, die Roman Brandl direkt anspricht, sind Serviceprovider und Systemhäuser. Der Nutzungsbereich geht indes bis auf KMU-Ebene hinunter. österreich ist deshalb für Sun ein schönes Pflaster, besonders bei geteilten Arbeitsplätzen kommen die Vorteile des Fehlens lokal installierter Systeme zum Tragen. Ein Beispiel: Die Fachhochschule Salzburg setzt auf Thin Clients im Lehrbereich in den übungsräumen. Die Tutoren müssen nun nicht mehr vor jeder neuen Lehrstunde alle 31 PCs für die übung neu vorbereiten, sondern können sich auf die zentral gesicherte, jederzeit abrufbare Umgebung verlassen. Der Login beziehungsweise das Wechseln des Arbeitsplatz ist denkbar einfach: Nötig ist lediglich der Kontakt mit einer ID-Karte (etwa Campuskarte). Wird die Karte aus dem Gerät gezogen, ist die Session augenblicklich weg - und liegt sanft gespeichert am Server. Der Nutzer kann mit seinem individuell verwalteten Schirm beim nächsten Mal wieder an derselben Stelle einsteigen. »Wir brauchen keine Rollouts mehr. Wir stellen die Geräte einfach auf«, sieht Brandl besonders in der Microsoftwelt großen Konsolidierungsbedarf am Schreibtisch. Die Unternehmen müssten eigentlich unnötige Hardwareupgrades notgedrungen mitmachen, mit den schlanken Clients sei die Wirtschaft von den Zielen der Hersteller wieder unabhängig. »Bei Infrastrukturinvestitionen müssen wir nicht 2.000 PCs befruchten, sondern nur ein paar Server«, umschreibt dies der Sun-Experte plakativ. Dennoch werden natürlich auch Ressourcen benötigt, wenn ein Client oder Bildschirm ausgetauscht werden muss. Brandl gibt eine für diesen Vorgang typische Zeitspanne mit geschätzten zwei Stunden an. »Davon gehen in der Regel eine Stunde 50 Minuten drauf, um den Schlüssel zum Lager zu bekommen.«

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