Europa unter Druck
- Written by Redaktion_Report
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Produktinnovationen.
Mit der Reife der Technologie steigt der Aufwand für Forschung und Entwicklung. Berger fordert die Unternehmen auf, ihre F&E-Investitionen auf Technologien und Produkte mit hohem Wachsrums- und Leistungspotenzial zu fokussieren. Dies sei vor allem über Kooperationen und Forschungsnetzwerke zu erreichen. Beispiel: Procter & Gamble arbeitet im Rahmen der \"Connect and Development“-Strategie eng mit externen Partnern wie Universitäten und Forschungsinstituten zusammen. Dadurch konnte die F&E-Produktivität seit 2000 um fast 60 Prozent gesteigert werden.
Geschäftsmodellinnovationen.
Der globale Wettbewerb zwingt hoch entwickelte Industrieländer, ihre Unternehmensstrukturen effizienter zu gestalten. Mit neuen Geschäftsmodellen können sich Unternehmen vom Mitbewerb abheben und ein höheres Wachstum generieren. Beispiel: Die Firma Safechem hat ein System zum \"Chemikalien-Leasing entwickelt bei dem der Erzeuger eine gewünschte Substanz zur Verfügung stellt und nach Verwendung zur Aufbereitung zurücknimmt.
Marketinginnovationen.
Reife Technologien nutzen Innovationen vor allem zu Differenzierung. Ein neues Produktdesign, ein innovatives Branding oder kreative Distributionskanäle können laut Berger den entscheidenden Wettbewerbsvorteil schaffen. Beispiel: Paul McCartney vertreibt sein neues Album exklusiv über die Kaffeehauskette Starbucks.
Prozessinnovationen.
Prozessinnovationen sind in einer globalisierten Welt von großer Bedeutung. So führt Berger die Produktivitätssteigerung in den USA gegenüber der EU nach 1996 auf den Einsatz innovativer IT-basierten Arbeitsprozessen zurück. Auch bei Fiat macht man sich Prozessinnovationen zu Nutze: Durch den Einsatz von CAD-basierten Konstruktionsplänen konnte der Bravo sechs Monate früher als geplant auf den Markt gebracht werden.
Strukturinnovationen.
Strukturinnovationen wirken sich nachweislich positiv auf Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum aus. So war es vor allem der rasante Wandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft, der den USA in den vergangenen Jahren hohe Wachstumsraten beschert hatte.
Fazit.
Damit Europa im globalen Innovationswettlauf nicht ins Hintertreffen gerät, nimmt Berger Staat und Unternehmen gleichermaßen in die Pflicht. Im staatlichen Bereich fordert Berger eine rasche Umsetzung der Lissabonstrategie, eine Fokussierung auf Bildung und die Förderung von Eliten sowie bessere regulatorische Rahmenbedingungen für F&E. Die Unternehmen fordert er auf, eine Innovationskultur zu begründen, die aus Mitarbeitern Unternehmer macht. \"Es müssen klare Innovationsstrategien definiert und ein professionelles Knowledge Management eingeführt werden. Darüber hinaus müssen funktionsübergreifende und externe Wissensquellen systematisch genutzt werden. Innovationsführerschaft kann letztlich nur durch den berühmten 3-S-Prozess - speed, share, scale - erreicht werden\", sagt Berger.