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Zu Lande und in der Luft

Zwar wird das Flugzeug in Hinblick auf das Zeitargument bei Fernreisen weiterhin die Nase vorne haben, bei Kurz- und Mittelstrecken holt die Bahn aber ordentlich auf. Hochgeschwindigkeitszüge wie der »Alstom Grande Vitesse« oder der Zefiro vom Bombardier erreichen im regulären Einsatz Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h. Bei geeigneter Infrastruktur wie etwa der Strecke Paris - Toulouse verspricht Philippe Mellier, Präsident Alstom Transport, eine Halbierung der aktuell fünfstündigen Fahrzeit. Neben der Geschwindigkeit soll aber auch der Komfort nicht zu kurz kommen. Beim Zefiro soll ein modulares Gesamtkonzept die Wünsche der Kunden befriedigen, die variable Anordnung der Sitze, Tische, Trennwände und Abteile sowie ein breites Angebot unterschiedlicher Cateringmodule den Komfort erhöhen. Bei Alstom will man den Zug zu einem Lebensraum für alle machen. Das Konzept reicht von neuen Federungssystemen über Klimatisierung bis hin zu einer Geräuschreduzierung und einer angemessenen Beleuchtung.
Otto Wiederhold vom Flughafen Wien fürchtet die neu erwachsende Konkurrenz nicht: »Die Hochgeschwindigkeitszüge werden nur zwischen wirklich großen Metropolen verkehren und das auch nur im Westen. Die mangelhafte Infrastruktur im Osten lässt einen Einsatz von Hochgeschwindigkeitszügen nicht zu.« Dennoch bemüht sich Wiederhold um Harmonie. »Am besten ist es, wenn sich die einzelnen Verkehrsmittel wie Auto, Bahn und Flugzeug sinnvoll ergänzen.« Das Auto sieht Wiederhold als beste Alternative für Strecken bis 400 Kilometer, die Bahn bis 600 Kilometer, und alles darüber werde mit dem Flugzeug abgedeckt.
Die Geschäftskunden spielen auch im Luftverkehr eine zentrale Rolle. Damit das so bleibt, wird in Flughäfen investiert und Fluglinien erweitern ihr einschlägiges Angebot. Am Flughafen Wien wird derzeit »Skylink«, das dritte Terminal, gebaut. Eine strikte Trennung von ankommenden und abfliegenden Passagieren auf drei Etagen soll eine Transferzeit von 25 Minuten garantieren. Für arbeitswütige Manager gibt’s schon jetzt gratis WLAN und zahlreiche Executive und Business Lounges. Auch die Fluglinien tun einiges, um Geschäftsreisenden den Flug so angenehm wie möglich zu machen. So bietet etwa Austrian auf Langstreckenflügen in der Business Class Schlaffauteuils, die sich in völlig flache Betten verwandeln lassen. Per Knopfdruck kann eine integrierte Massagefunktion aktiviert werden, dazu gibt’s Stauräume für Arbeitsunterlagen, Laptop oder Bücher. Auf Kurz- und Mittelstrecken geht’s nicht ganz so komfortabel zu, aber zumindest wird der mittlere Sitz freigehalten für mehr Bewegungsfreiheit und zusätzlichen Platz zum Arbeiten und Entspannen.
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