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Spitzenrang bürgt nicht für Qualität

Eine herausragende Fondsperformance spiegelt nicht das Können des vermeintlichen Spitzenmanagers wider, sondern eher den »Favoritenwechsel« der großen internationalen Investoren, von denen die Aktienkurse an den Börsen bewegt werden, von einer Branche oder Region in die andere. Und das ist entscheidend. Denn der Großteil der Fonds hat aufgrund seiner spezifischen Fondsbestimmungen ein klares Anlageziel zu verfolgen und in einer bestimmten Branche, einer Region oder in einem Land zu investieren. Nur eine verschwindende Minderheit hält sich alle Möglichkeiten offen.
Ein repräsentatives Beispiel dieser Umstände ist der DWS Japan Opportunities, der heuer mit - 34,6 % per 9.10. das Schlusslicht der in österreich zugelassenen Fonds bildet, im Vorjahr aber noch mit + 43,5 % im internationalen Spitzenfeld rangierte. Er befindet sich damit in bester Gesellschaft anderer Aktienfonds mit dem (vorgegebenen) Anlagefokus »japanische Aktien«, die allesamt im Vorjahr den Käufern große Freude bescherten, heuer aber Opfer der Baisse an der Börse Tokio und der Währungsschwächen von japanischem Yen und US-Dollar wurden, die allein einem Anleger aus dem Euro-Raum bereits gut 10 % Verlust bescherten.Umgekehrt war auch der bisherige Spitzenreiter im heurigen Jahr mit + 36,6 %, der Hypo South Eastern European Opportunities, im Vorjahr seit seiner Gründung am 5.7.2005 mit einem nur minimalen Wertzuwachs kaum aufgefallen. Erst im Juni erwischte Fondsmanager Joachim Waltl von der Hypo Alpe-Adria-Bank die »richtige Post« und trieb den Wert des Fondsanteils binnen drei Monaten um 27 % hinauf.
Eine weniger glückliche Hand hatte bisher das Management des »Weisenhorn Europa«-Fonds, der aus dem vorjährigen Spitzenfeld der Europa-Aktienfonds heuer auf Platz 294 von 328 abstürzte. Damit setzt der Fonds seine jahrelange Berg-und-Tal-Fahrt fort: 2003 Sieger der Fondskategorie, 2004 ganz hinten, 2005 wieder vorn, heuer wieder abgeschlagen: Diese Umstände sind für die Fondsanalysten von Feri Rating & Research keine überraschung. Denn sie sehen generell keinen großen Zusammenhang zwischen dem Platz im Ranking und dem späteren Abschneiden eines Aktienfonds. »Es lohnt sich daher nicht unbedingt, in die Spitzenfonds des Vorjahres zu inves­tieren«, heißt es dort.
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