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Kurzsichtige Entscheidungen

Die Diskussion rund um die Zukunft des ORF-Zentrums gehöre auf eine breite öffentliche Basis gestellt, meint die Interessengemeinschaft Architekturschaffender in einem offenen Brief an den ORF. Das von Roland Rainer geplante Bauwerk stehe im öffentlichen Interesse, die Frage, ob und vor allem wie das Gebäude saniert wird, dürfe nicht \"durch untransparente, kurzsichtige Entscheidungen“ der ORF-Bauabteilung beantwortet werden, so der Appell der Architekten. So sei auf einem Teil des Gebäudes probeweise Vollwärmeschutz an der Fassade angebracht worden. \"Wir bezweifeln, dass das der einzige Weg einer Sanierung ist“, meint Bruno Sandbichler, einer der Initiatoren der Aktion, der aber die prinzipielle Notwendigkeit einer bauphysikalischen Sanierung des in den siebziger Jahren errichteten Zentrums nicht bestreitet. Zuerst sei aber eine genaue Analyse notwendig, anschließend müsse es Ausschreibungsverfahren geben. Derzeit fehle ein solcher Ansatz ebenso wie ein Gesamtkonzept, wie mit diesem öffentlichen Gebäude und architektonischem Denkmal verantwortungsvoll umgegangen werden kann, so das Schreiben. Bei ORF kennt man diesen offenen Brief offenbar nicht, bestätigt aber, dass die Frage derzeit in der Prüfungsphase sei und eine Entscheidung über Sanierung oder Neubau \"sicher nicht heuer“ fallen werde. Der designierte technische Direktor Peter Moosmann tendiert zum Verbleib am Küniglberg.
Info: Die IG Architektur veranstaltet zum Thema ORF eine Podiumsdiskussion am 6. November um 19.00 Uhr, Gonzagagasse 15, 1010 Wien.
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