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Sport statt Energie

Die steirischen Grünen werfen dem für Umwelt, Energie und Sport zuständigem Landesrat Manfred Wegscheider vor, eine Schlagseite zur Wirtschaft zu haben. Nur so können sich die Grünen erklären, dass die Kraftwerksprojekte der Wasserkraft Koppentraun GmbH an der Schwarzen Sulm vom Land genehmigt werden konnten. Tatsächlich ist das Okay für Wasserkraft inmitten eines Natura-2000-Schutzgebietes ziemlich kühn. Das hat Wegscheider inzwischen auch erkannt und versucht verzweifelt, zurückzurudern. Die Gemeinde Bad Aussee soll dem Kraftwerksprojektanten 155.000 Euro zahlen, damit dieser die Staustufen fallen lässt. Diese Einsicht kommt spät und ginge zulasten der Gemeinde, die sich weigert, jetzt zu blechen. Der Verdacht der Grünen ist dennoch völlig unbegründet. Wegscheider ist kein Mann der Wirtschaft, sondern einer des Sports. Die Webpage des Politikers lautet www.sport.steiermark.at. öffnet man das Ding, springt einem gleich einmal der Golfschuh entgegen, was heutzutage längst kein Hinweis mehr auf eine Schlagseite zur Wirtschaft ist. Sämtliche Newsmeldungen des Landesrats haben einen Bezug zum Sport. Da wird der Damenfußballmannschaft Leoben gratuliert, mit Skistars in die Kamera gelächelt und mit Leichtathleten posiert. Ener­gie und Umwelt sind Wegscheiders Themen nicht. Für die Eröffnung von Biomasse- oder Biogaskraftwerken, die seinen niederösterreichischen Ressortkollegen Josef Plank stets auf Trab halten, hat er offenbar nicht viel übrig. Er ist Sportlandesrat - und ein Mann, den Energie- und Umweltfragen offenbar so wenig tangieren, wie die mittlerweile geschassten öGBler sich um die Bilanz ihrer Bank gekümmert haben. Eine klassische Fehlbesetzung in einer Zeit, in der gerade die Energiefrage in der Steiermark zunehmend an Brisanz gewinnt.
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