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Heurige Erkenntnisse

Die Preissituation eskaliert und sollte wieder in normale Bahnen gelenkt werden«, forderte der Präsident des Verbands österreichischer Baumaschinenhändler, Ferdinand Beringer, im Rahmen des traditionellen Mawev-Heurigen. Im ersten Halbjahr hätten die Händler zwar stückmäßig zugelegt, die Erträge würden jedoch »nicht ausreichend« sein, so Beringer. Kurzum: Die Händler sind bereit, tiefer in der Rabattkiste für Bagger, Radlader und Raupen zu wühlen, als ihnen gut tut. Manchen Vertretern der Branche ist das Tun einzelner Anbieter »nicht mehr geheuer«. Namen fallen freilich keine, böse sind jedenfalls immer die anderen, Kleine wie Große. Und das, obwohl die Nachfrage groß ist und die Aussichten auf weitere Steigerungen nicht übel sind. Bis zum Jahr 2008 sollte der für Baumaschinen entscheidende Tiefbau pro Jahr um 2,8 bis 3,1 Prozent zulegen. Profitieren davon werden die Käufer der Geräte, also Baufirmen und Erdbeweger. Diese Berufsgruppen dürfen sich auch über das Engagement der Mawev in Sachen Partikelfilter freuen. »Durch massives Lobbying ist es gelungen, das Land Tirol dazu zu bewegen, einen neuen Verordnungsentwurf für die Partikelfilterpflicht auszuarbeiten«, freut sich Beringer. Warum sich die Händler, denen der Einbau der Filter Geschäft ins Haus bringt, gegen die Pflicht aussprechen, ist mit Logik schwer erklärbar und hängt wohl damit zusammen, dass die Bauinnung bei der Mawev ein wenig mitredet.
Etwas holprig verhält es sich auch mit dem vor wenigen Jahren etablierten Lehrberuf Baumschinentechniker. Das Land Niederösterreich hat viel Geld in die Berufsschule Mistelbach gepumpt um dort eine Art Baumaschinenausbildungsmekka zu schaffen. Mehrere Jahre hindurch haben andere Bundesländer brav ihre Lehrlinge nach Mistelbach geschickt. Diese Harmonie ist nun vorüber. Weil die Lehrlingszahlen insgesamt sinken, sehen es die Landesschulbehörden lieber, wenn die künftigen Baumaschinentechniker in den Berufsschulen der jeweiligen Ländern büffeln. Sie sitzen dann mit Landmaschinentechnikern oder auch KFZ-Technikern in einer Klasse. Ausbildungsbetriebe, die Mistelbach die Stange halten, arbeiten unterdessen mit einem Trick. Sie melden ihre Lehrlinge an einem Standort in Niederösterreich an, obwohl die Jungs tatsächlich in Oberösterreich oder der Steiermark schrauben. Das ermöglicht den Schulbesuch in Mistelbach.
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