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Trends und Erwartungen für den Energie-Markt 2021

Trends und Erwartungen für den Energie-Markt 2021

Welche Trends in Industrie und Gewerbe sehen Sie für 2021?
Welche Erwartungen haben Sie für den Markt?

Theresia Vogel ist Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds

»Für 2021 erwarten wir uns im Klimafonds einen gewaltigen Push für den Ausbau erneuerbarer Energie und das mit gutem Grund: Es werden mehr denn je Mittel für PV-Kleinanlagen – neu bis 50 kWp – und innovative BIPV-Lösungen sowie große Solarthermie zur Verfügung stehen. Und auch im Mobilitätsbereich ist der Umstieg auf E-Mobilität dank umfassender Förderangebote attraktiver denn je, insbesondere für Betriebe. Im Innovationsbereich arbeiten bereits zahlreiche Industriebetriebe intensiv an der Dekarbonisierung ihrer Kernprozesse, grüner Wasserstoff ist dabei Topthema – als Betriebsmittel, als Energiespeicher aber auch als Energieträger für spezifische Mobilitätsanwendungen, insbesondere im Bereich »heavy duty« und langer Strecken. Trotz Corona steht die Klimakrise also offensichtlich ganz oben auf der Agenda österreichischer Unternehmen und wir unterstützen diese bei der Transformation.«

 

Gerhard Fida ist Geschäftsführer der Wiener Netze

»90 Prozent der Energiewende finden im Verteilernetz statt. Und die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Ostregion Österreichs beruht auf der verlässlichen Energieverteilung durch die Wiener Netze. Wir wollen auch in Zukunft die hervorragende Versorgungssicherheit von 99,99 % halten. Damit das auch bei volatilen Einspeisungen von erneuerbaren Energien funktioniert, investieren die Wiener Netze bis 2025 1,5 Milliarden Euro und bereiten sich so auf die Energiewende vor.

Bei der angestrebten Energiewende sind stabile Stromnetze und Speichermöglichkeiten Schlüsselfaktoren. Batteriespeicher können Netzunregelmäßigkeiten ausgleichen, und intelligente Transformatorstationen melden Fehler in die Zentrale und lassen sich von dort auch steuern. Versorgungsunterbrechungen können so noch rascher behoben werden. Die Wiener Netze haben 2020 sechs netzdienliche Batteriespeicher ins Netz eingebracht und 115 intelligente Transformatorstationen in Betrieb genommen.«

 

Gerd Hesina ist Geschäftsführer der VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung Forschungs-GmbH

»Künstliche Intelligenz bleibt auch 2021 ein wichtiger Technologie-Treiber. Im Energiesektor wird KI stärker für die Analyse von Daten im Bereich der Energieversorgung eingesetzt. Gerade in diesem wichtigen Industriezweig, bei dem Fragen der Nachhaltigkeit ebenso entscheidend sind wie höchste Effizienz in Ressourcenverwendung und Kosten, ist die richtige Auswertung des Datenmaterials von großer Bedeutung.

Das autonome Fahren ist das zweite Segment, dessen Aufwärtstrend nicht abbricht. Diese Entwicklung kann man wollen oder nicht, aber aufzuhalten ist sie nicht. Hier wird Visual Computing eine zentrale Rolle spielen, um die Technologie dahinter zu stärken und für mehr Fahrsicherheit zu sorgen.«

 

Michael Wüstemeier ist Managing Director bei proALPHA Software Austria

»Wir wissen alle, dass 2020 ein außergewöhnliches Jahr war und 2021 wird allem Anschein auch kein normales sein. Viele Unternehmen fahren in unsicheren Zeiten wie diesen eher auf kurze Sicht. Wer umsichtig ist, richtet seine IT dagegen jetzt auf eine stabile Zukunft auf und modernisiert das Rückgrat des Unternehmens – das ERP-System. Unsere gemeinsame Studie mit teknowlogy | PAC hat gezeigt, dass für fast jeden zweiten Mittelständler das Thema der Prozessoptimierung ganz oben auf der Innovationsagenda steht. Immer mehr Unternehmen beschäftigen sich daher mit Process Mining.

Auch Themen wie Industrie 4.0 und Industrial Internet of Things sind bereits im Mainstream angekommen. Ebenso rückt das Hype Thema KI in der ERP-Welt in greifbare Nähe, etwa im Service. Da sich in Geschäftsmodellen immer deutlicher der Wandel vom Produkt hin zum Service abzeichnet, ist das wenig verwunderlich. Das Ziel ist, den Service so smart wie möglich aufzustellen, etwa mit KI-gestütztem Wissensmanagement. Weitere Themen, die ERP-Verantwortliche 2021 auf dem Schirm haben sollten, sind insbesondere Cloud und Security. Welches dieser Themen priorisiert wird, hängt stark von der Branche und der individuellen Unternehmenssituation ab – und natürlich von den Auswirkungen der Pandemie auf den Einzelbetrieb.«

 

Michael Mock ist Geschäftsführer des Fachverband Gas Wärme (FGW)

»Eine Energiewende mitten in einer schweren Wirtschaftskrise stellt 2021 die große Herausforderung dar. Thema Nummer eins der Gaswirtschaft ist deshalb die Umstellung auf Grünes Gas   – etwa Biogas aus landwirtschaftlichen Abfällen sowie Wasserstoff aus überschüssigem Ökostrom. Eine Million Haushalte schätzen den Energieträger Gas für Heizung und Warmwasser in Österreich. Aber auch der Industriestandort ist ohne Gas nicht am Laufen zu halten. Unser erklärtes Ziel als Gaswirtschaft ist es, Österreichs Gasversorgung der Zukunft weitgehend klimaneutral auszurichten und gleichzeitig eine sichere und leistbare Energieversorgung in Österreich zu gewährleisten.

Unsere gesamte Infrastruktur – Rohre, Gasspeicher bis hin zu den Kundengeräten wie Gasheizungen oder Industriegasbrenner – kann ohne Umbauten mit Grünem Gas weiter genutzt werden. Wir sind startklar und erwarten uns von der Politik nicht länger kontraproduktive Gasverbote zu thematisieren, sondern ein Fördersystem für Grünes Gas, um dieses Potenzial endlich heben zu können.«

 

Thomas Lutzky ist Geschäftsführer von Phoenix Contact Österreich

»Wir sind optimistisch und gehen davon aus, dass sich im kommenden Jahr viele Unsicherheiten, wie etwa bei den Themen Brexit, US-Wahl oder verfügbaren Impfstoffen, auflösen und die Konjunktur sich auch in Österreich wieder deutlich belebt.

Wir leben in einer Welt, in der es gleichzeitig weniger und mehr braucht – weniger CO2 und mehr Wachstum. Auf den ersten Blick scheinen der Kampf gegen den Klimawandel und das Streben der Menschen nach Wohlstand und Entwicklung widersprüchlich zu sein. Doch der Schlüssel für die Auflösung dieses scheinbaren Widerspruchs ist Technologie. Unsere zentralen Hebel bei Phoenix Contact sind die Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung. Für einen großen Entwicklungsschritt nach vorne brauchen wir zudem die Kopplung der Sektoren Energie, Verkehr, Gebäude und Industrie, also der Erzeuger, Verbraucher und Speicher. Neue Kommunikationstechnologien wie 5G werden ebenso eine Schlüsselrolle spielen wie Power-to-X. Die Zukunft ist elektrisch!«

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