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Gemeinschaftlich für mehr Innovation

Bild oben: Ein Schulterschluss der mittelständischen Bauwirtschaft ist der SCA wichtig. Genutzt wird das Know-how der einzelnen Mitarbeiter und die Schwarmintelligenz. Bild oben: Ein Schulterschluss der mittelständischen Bauwirtschaft ist der SCA wichtig. Genutzt wird das Know-how der einzelnen Mitarbeiter und die Schwarmintelligenz.

Erfahrung, Austausch und Kooperation bilden für die Smart Construction Austria die Basis. Forschung, Entwicklung und Neugestaltung sind das Ergebnis. Erste Ideen nehmen Gestalt an.

Femeinsam für Zukunft durch Innovation, so lautet das Motto der SCA, der Smart Construction Austria, eines Zusammenschlusses der Baufirmen Hillebrand, Handler, Tomaselli Gabriel, Sedlak, Wimberger und Rieder. »Wir nutzen das Know-how der einzelnen Mitarbeiter und die Schwarmintelligenz, um daraus eine breite Basis zu entwickeln, auf die zugegriffen werden kann – vorerst nur intern«, betont Renate Scheidenberger, Geschäftsführerin von Baukultur und der SCA. Künftiges Ziel der SCA ist es, Ergebnisse der Arbeit gegebenenfalls am Markt zu erproben, Startups zu integrieren oder auszugründen.

»Zurzeit arbeiten wir gemeinsam mit Semantic Web Company, einem international tätigen Softwarehersteller mit Sitz in Wien, am Aufbau einer firmenübergreifenden Wissensplattform, um das erarbeitete Know-how allen Mitarbeitern der sechs Gesellschafterbetriebe zugängig zu machen«, informiert sie. Wichtig ist ein Schulterschluss der mittelständischen Bauwirtschaft. Es gilt, sich untereinander und auch die Partner zu stärken. Sehr positiv wirkt sich dabei die Bodenständigkeit und Praxisbezogenheit der Partner aus: Vogelperspektive bei Innovationen, Erdigkeit bei der Implementierung.

Forschungsthemen

Vernetztes Arbeiten bildet die Zukunft für klein- und mittelständische Unternehmen, die 90 Prozent der Bau- und Immobilienbranche repräsentieren. Die Wiener Baumeisterin sieht die Mittelständler im Großen und Ganzen digitalmäßig sehr gut aufgestellt, allerdings stoße man an der Schnittstelle bei Vertragspartnern, Subunternehmern und Konsulenten, mit denen man zusammenarbeitet, oft an Grenzen. Hier ist Digitalisierung noch nicht so weit gediehen, die Notwendigkeit zu wenig erkannt. Digitale Technologien für zukunftsweisende und übergreifende Anwendungen sind aber unersetzbar für effiziente Bautätigkeit.

Sie ermöglichen Arbeitsprozesse, die Ressourcen schonen, Kosten senken und tragen zu einer gesteigerten Produktivität bei, was gleichzeitig zu einer wirtschaftlichen Steigerung führt. Eine erste Forschungsaktivität der Smart Construction Austria ist daher die Beteiligung an der Innovationsplattform »Digital findet Stadt«, die von der FFG mit 1,5 Millionen gefördert wird. Das Innovationslabor wurde von der IG Lebenszyklus Bau in Kooperation mit dem AIT Austrian Institute of Technology eingereicht, der Bau & Immobilien Report hat bereits darüber berichtet. »Hauptziel ist es, Digitalisierungsprojekte zu bündeln, Überschneidungen zu erkennen, neue Projektideen zu erarbeiten, das gewonnene Wissen zu dokumentieren und in einer Akademie weiterzugeben«, informiert Scheidenberger. Wissen müsse besser transportiert werden.

Dazu passend der Wunsch von Elmar Hagmann, Geschäftsführer von Sedlak: »Forschungsergebnisse sollen der Praxis dienen und nicht Selbstzweck sein.« Vielfach würden sie unbeachtet enden und in Vergessenheit geraten. »Die SCA möchte, bildlich gesprochen, eine aktive Forschungswolke schaffen, die auf fruchtbaren Baustellenboden regnet und das Bauwachstum fördert«, betont Hagmann. Neben gemeinsamer Arbeit u.a. mit dem AIT und der TU Wien forscht die SCA auch intern. Dazu entsendet jeder der sechs Partner seine Fachexperten, gearbeitet wird über Videokonferenz oder Face-to-face-Workshops. Die aktuellen Schwerpunkte liegen auf der Verbesserung von Logistik und Ressourcenschonung sowie auf dem Thema BIM (siehe Kasten).

Forschungsblick

Allen sechs Gesellschaftern liegt das gemeinsame Projekt Forschung und Entwicklung sehr am Herzen. »Auf Innovation im Zuge bisheriger Unternehmensstrategien wurde großer Wert gelegt. Neue Technologien und Mitarbeiterzufriedenheit stehen bei den beteiligten Firmen hoch im Kurs«, betont Scheidenberger. Um das noch vermehrt anzustoßen, arbeitet die SCA an der Gründung eines Fachbeirats, der in Forschungsfragen unterstützt und eine noch bessere und effektivere Vernetzung schafft. Finanziert werden die Forschungsprojekte im Rahmen des SCA-Budgets, darüber hinaus gibt es für spezielle Projekte individuell Finanzmittel.


Die Schwerpunkte der Smart Construction Austria

Mobile, papierlose Baustelle mit einem starken Fokus auf Verbesserung der Logistik und Ressourcenschonung. Wie wird man auf der Baustelle noch schlagkräftiger? Beim Thema Logistik sei sehr viel Effizienzsteigerung möglich, z.B. hinsichtlich der Reduktion der LKW-Fahrten, der geordneten An- und Abtransporte von Baumaterialien und Maschinen, der koordinierten Entsorgung von Bauschutt und Abfällen … Lokale bzw. regionale Tätigkeiten haben zusätzlich positive Effekte auf Klima- und Umweltschutz. Zum Thema papierlose Baustelle gehört auch die Kommunikation zwischen Unternehmenssitz und Baustelle, Aktualisierungen der Ausführungsunterlagen usw.

BIM-Standards und BIM-Schnittstellen. »Schnittstellenprobleme sind eine große Herausforderung und verursachen einen hohen Bearbeitungsaufwand«, gibt Scheidenberger zu bedenken. Aus eigener Erfahrung und in Zusammenarbeit mit ausführenden Firmen und Konsulenten wird ein Katalog erstellt, der die größten und häufigsten Schnittstellenprobleme mit entsprechenden Lösungsansätzen aufzeigt. Durch die sechs unterschiedlichen Quellen Hillebrand Bau, Handler Bau, Tomaselli Gabriel Bau, Sedlak, Wimberger Bau und Riederbau ergebe sich ein guter Hebel.

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