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Gemeinnützige im Langzeithoch

Gemeinnützige im Langzeithoch Foto: iStock

Im Jahr 2018 haben die gemeinnützigen Bauvereinigungen insgesamt 15.500 neue Wohneinheiten fertiggestellt und 8.100 Einheiten totalsaniert. Mit aktuell 33.600 in Bau befindlichen Wohnungen weisen die Gemeinnützigen einen Langzeit-Rekordwert auf, der zuletzt in den 90er-Jahren erreicht wurde.

Mit den 15.500 Wohnungsübergaben lagen die 185 gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) exakt im zehnjährigen Durchschnitt. Das Investitionsvolumen alleine im Neubau lag bei 2,8 Milliarden Euro. Sorgen bereitet Noch-GBV-Obmann Karl Wurm, der am Verbandstag im Mai seinen Platz freimachen wird, zunehmend die Bauwirtschaft. »Die Hochkonjunktur in der Bauwirtschaft führt zu Verzögerungen. Das erklärt auch, warum gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang der Fertigstellungen zu erkennen ist«, analysiert Wurm. Speziell im Osten sei dieses Problem zu spüren, hier berichtet Wurm auch von Preissteigerungen von bis zu 20 %. Generell ist die Entwicklung in den Bundesländern recht unterschiedlich. Während in Kärnten, Vorarlberg, Ober- und Niederösterreich sowie in der Steiermark die Fertigstellungen sowohl über dem Jahr 2017 als auch dem 10-Jahres-Schnitt lagen, mussten das Burgenland, Salzburg und eben Wien Rückgänge hinnehmen.

Dafür erreicht der der österreichweite Wert für in Bau befindliche Wohneinheiten ein Langzeithoch. Anfang 2019 waren 33.600 GBV-Wohnungen in Bau, diese Höhe wurde zuletzt Mitte der 1990er-Jahre erreicht. Das wird sich auf die Fertigstellungen in den nächsten Jahren positiv auswirken. »2019 und 2020 werden im Schnitt voraussichtlich mehr als 16.500 Wohnungen übergeben werden, aus heutiger Sicht dürfte dann 2020 der Höhepunkt überschritten sein«, so Karl Wurm.

Weiterhin stark sind die Gemeinnützigen entgegen dem allgemeinen Trend in der Sanierung. Alleine im letzten Jahr wurden 8.100 Wohnungen einer Großinstandsetzung mit thermischer Sanierung unterzogen. Die Investitionen in die Sanierung belaufen sich pro Jahr auf rund 950 Millionen Euro. Um diese Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes aufrechterhalten zu können, fordert Wurm für die Zukunft zusätzliches Geld aus den Umwelttöpfen. »Wenn man bedenkt, dass die Wohnbauförderung seit 1996 nicht mehr an die Inflation angepasst wurde, fehlen bald 500 Millionen Euro. Parallel dazu werden die Klimavorgaben immer mehr.« Klimaschutz sei wichtig, dürfe aber nicht auf Kosten der Leistbarkeit gehen.

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