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Damals vor zehn Jahren

Im April 2004 widmete sich der Bau & Immobilien Report neben dem Thema Hochbau der noch jungen Disziplin Facility Management. »Gibt es überhaupt einen Markt?«, stellte Alexander Redlein, Österreichs erster Professor für Facility Management, im Report-Interview die Grundsatzfrage. Hier lesen Sie in Auszügen das Gespräch mit dem FM-Pionier.

Report: Herr Redlein, Sie sind der erste Professor für Facility Management in Österreich. Wo soll die Reise hingehen?
Alexander Redlein: Facility Management soll eine Managementdisziplin werden. Es soll eine klare Abgrenzung stattfinden zu all jenen, die Services anbieten und behaupten, dass sie Facility Management betreiben. Controlling war früher eine wenig auffällige Disziplin, heute ist der Controller der Steuermann eines Unternehmens. Ich wünsche mir, dass wir in vier, fünf Jahren dort sind, dass der Facility Manager als Steuermann für den Bereich Immobilien steht.

Report: Wie sehen Sie den Markt für Facility Management derzeit?
Redlein: Die Frage ist, ob es einen Markt für Facility Management überhaupt gibt. Ich glaube nicht, dass man Management gänzlich outsourcen kann. Ich brauche in jeder Company jemanden, der sich um das Management von Immobilien kümmert. Das kann man nicht auslagern. Ich kann nicht jemand extern beauftragen, der auf meine Kosten achten soll und gleichzeitig die volle Dienstleistung erbringen muss. […] Das Wichtige ist die Schnittstelle zwischen internem Facility Management, das nicht outsourcebar ist, und dem Dienstleister. In Deutschland hat es enorm geschadet, dass Dienstleistung als Management verkauft wurde. […]
Des Weiteren hat die in Anfangszeiten häufig getroffene Ansage, FM ist 30 % Kosteneinsparung, den Markt beschädigt, weil jeder, der nur 5 % eingespart hat, als Versager hingestellt wurde. Soft Facts wie etwa eine höhere Produktivität oder weniger Krankenstände, die in einem guten Arbeitsumfeld gegeben sind, wurden etwas vernachlässigt.
[…]

Report: Sie sind bekannt dafür, sehr wirtschaftsnah zu sein. Sehen Sie darin nicht ein Problem für die Freiheit der Lehre? Gerät man da nicht in Abhängigkeiten?
Redlein: Es beeinträchtigt dann, wenn man abhängig ist von der Wirtschaft. Deswegen machen wir bestimmte Dinge auch nicht. Es gibt eindeutig Tätigkeiten, die nicht in den Aufgabenbereich eines Instituts der TU fallen. Trotzdem ist es enorm wichtig, den Kontakt zur Wirtschaft intensiv zu pflegen. Gerade am Beispiel FM ist das leicht erklärt. Das Problem war ja immer die wenige Basisliteratur zu FM. Die Herausforderung ist es daher, aus Industrieprojekten Erfahrungen zu gewinnen und davon nach Möglichkeit Allgemeingültigkeiten abzuleiten.  […] Basisdaten aus dem Industriebereich sind enorm wichtig. Ich halte es für notwendig, aus der Uni rauszugehen und aus der Praxis zu lernen. r



Sager von damals
»Wir wollen unseren Kunden die niedrige Rendite nicht zumuten.«
Peter Tichatschek, Vorstandsvorsitzender der Erste-Tochter Immorent, gab offenen Immobilienfonds in Österreich wegen der hohen Besteuerung keine Chance.

»Das Museumsquartier ist keine Wohngemeinschaft, wo Beschlüsse basisdemokratisch gefällt werden.«
Wolfgang Waldner, Geschäftsführer der MQ Errichtungs- und Betriebsgesellschaft, wollte die Entscheidungshoheit über die Nutzer des MQ.

»Was soll ich sagen, das ist eine Alterserscheinung.«
Der Wiener Innungsmeister Hans Herbert Grüner zur Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens der Wirtschaftskammer Wien.

»In Niederösterreich ist mit dem Spatenstich Baubeginn.«
Landeshauptmann Erwin Prölls meisterhafte Anspielung auf Kärnten und seinen Koralmtunnel, bei dem der Spaten mehrmals gezückt wurde.

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