Stadt ohne Namen
- Written by Redaktion_Report
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Als »drittes Zentrum der Donaustadt« will Wiens Planungsstadtrat Rudi Schicker das ehemalige Flugfeld Aspern bezeichnet wissen und verlangt nach einem neuen Namen für den neuen Stadtteil. Auf rund 240 Hektar sollen nach einem Masterplan des Architekten Johannes Tovatt innerhalb der nächsten 15 Jahre 8500 Wohnungen, Gewerbeflächen für 25.000 Arbeitsplätze sowie universitäre Einrichtungen entstehen. Dabei sind Meinungsunterschiede sichtbar: Während die Bundesimmobiliengesellschaft sowohl TU als auch WU Wien, die beide auf Standortsuche sind, dort gerne sähe, hätte Planungsstadtrat Schicker »keine Freude« damit, dass der neu gestaltete Karlsplatz ohne die Studenten der TU auskommen müsste. Bernd Rießland vom Wirtschaftsförderungsfonds rechnet mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von fünf bis sechs Milliarden Euro, für die erste Baustufe des derzeit als Industriegebiet gewidmeten Areals seien 200 bis 250 Millionen geplant. Von den 8500 geplanten Wohnungen werde der Großteil gefördert errichtet, so Wohnfonds-Geschäftsführer Josef Ostermayer. Die derzeit geltende jährliche Quote von 5500 über das Stadtgebiet verstreuten Wohnungen werde aber trotz dieses Riesenvolumens nicht ausgeweitet, da die höhere Zahl der Neubauten durch die sinkende Zahl an Substandardsanierungen kompensiert werde, so Ostermayer. 2011, wenn die Verlängerung der U-Bahnlinie U2 fertig gestellt ist, soll die erste Besiedlung von Aspern stattfinden, so Schickers Vision. Mit der Asfinag sei ausgemacht, zwecks motorisierter Anbindung des neuen Stadtteils eine Verbindung zwischen der A 23 und der Außenringautobahn mit zwei eigenen Abfahrten zu bauen. Der im Jänner 2006 als Wettbewerbssieger auserkorene Masterplaner Tovatt sieht gemeinsam mit dem kürzlich verstorbenen Architekten Ralph Erskine eine gemischte Bebauung mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten vor.