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Mini-invasive Gefäßstützen

Rund zehn Prozent der Bevölkerung über 65 Jahren leidet an peripheren Durchblutungsstörungen aufgrund von Engstellen der Beingefäße.
Charakteristisch für diese zukünftige Volkskrankheit ist die Tatsache, dass sie häufig unerkannt bleibt. Was mit Muskelschmerzen beim Gehen oder Stiegensteigen beginnt, kann mit Gewebeverlust und im schlimmsten Fall mit Amputation enden. Bislang wurden Patienten in erster Linie mit minimal invasiven Methoden behandelt. Mittels »Ballonkatheter« wurden die Gefäßengstellen oder Gefäßverschlüsse wieder aufgedehnt. Das Problem: die häufigen Wiederverschlüsse nach alleiniger Ballondehnung, die auch durch den Einsatz von Stents (Gefäßstützen) nicht entscheidend verbessert werden konnten. Wirft man einen Blick auf die Bevölkerungspyramide und demografische Prognosen, weiß man, dass das zu einem gröberen Problem werden könnte. Lösungen sind also dringend erwünscht.
Ein Forscherteam der Medizinischen Universität Wien unter der Leitung von Professor Martin Schillinger berichtet jetzt über den Einsatz eines neuartigen Stents in den Oberschenkelschlagadern. Die auf einer Legierung aus Nickel und Titan basierenden Nitinol-Stents sollen die klinischen Ergebnisse nach dem Eingriff entscheidend verbessern können. In einer Studie mit 104 Patienten konnte die Wiederverschlussrate um rund fünfzig Prozent gesenkt und die Gehleistung deutlich gesteigert werden. Dieser Effekt war konsistent über einen Zeitraum von zwölf Monaten zu beobachten. Damit könnte ein entscheidenden Durchbruch in der minimal-invasiven Behandlung erreicht sein.
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