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CO2-neutrales Einfamilienhaus

Unter dem Namen Sunlighthouse errichtet Velux nicht nur das erste CO2-neutrale Einfamilienhaus Österreichs sondern auch ein Haus mit außergewöhnlich hohem Tageslichtanteil.

Im Rahmen des Projekts ModelHome2020 errichtet Velux sechs Gebäude in fünf Ländern Europas. Jedes dieser Gebäude setzt auf nachhaltiges Bauen und vereinigt in sich die Aspekte Energie-Effizienz, CO2-neutrale Bauweise und optimiertes Innenraumklima mit viel Tageslicht. „Die Gebäude sollen sowohl in Errichtung als auch Betrieb CO2-neutral sein und trotzdem ein für den Menschen gesundes und behagliches Umfeld bietet“, erklärt Velux Österreich Geschäftsführer Michael Walter.

Das österreichische Projekt wird unter dem Namen Sunlighthouse in Pressbaum westlich von Wien errichtet. Es wurde ein Grundstück gewählt, das zwar durch die Grünlage und den Blick auf den Wienerwaldsee attraktiv ist, jedoch keine reine Südausrichtung hat. In Kombination mit der extremen Hanglage und der teilweisen Verschattung durch den naheliegenden Wald ergibt sich für den Planer eine echte Herausforderung. Die Pläne für das Einfamilienhaus stammen vom Vorarlberger Architektenduo Hein-Troy, das gesamte Projekt – von der Planungsphase bis zum abschließenden Monitoring – wird von der Donau-Universität Krems und dem Österreichischen Institut für Baubiologie und –ökologie (IBO) wissenschaftlich begleitet. Sämtliche Berechnungen hinsichtlich Energiebilanz und CO2-Kompensation stammen von diesen beiden wissenschaftlichen Projektpartnern.

Das Wohnhaus im Detail
In ihrem Entwurfen reagieren die Architekten auf die Gegebenheiten des Grundstücks. Dem Schatten eines nahe gelegenen Berges wirken sie durch hoch positionierte Dachflächenfenster im Wohnzimmer entgegen. Diese “Skylights“ werfen das Licht tief in den Raum. Sämtliche Fensteröffnungen sind strategisch positioniert und maximieren die passiven Solargewinne. Der Fensteranteil liegt bei 42 Prozent der Grundfläche und ist damit um den Faktor vier höher als von der Bauordnung vorgeschrieben. Tageslicht-Evaluierungen der Donau-Universität Krems im Lichtlabor ergaben eine 5-fach höhere Belichtung als von DIN mindestens empfohlen.
Die tragende Konstruktion des Wohnhauses wird in Holzriegel­bauweise ausgeführt.
Die Frischluftzufuhr erfolgt während der Übergangszeit und im Sommer über vollautomatisierte Fenster, in der Heizperiode kommt eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerück­gewinnung zum Einsatz.
Die Beheizung des Sunlighthouse übernimmt eine Sole-Wasser Kleinstwärme-Pumpe, für die Warmwasserproduktion sind Sonnenkollektoren zuständig. Zudem sollen eine Photovoltaik-Anlage und energieeffiziente Haustechnik-Komponenten zur positiven Energiebilanz beitragen.
Damit soll das Sunlighthouse in 30 Jahren so viel saubere Energie erzeugt haben, wie es bis zu diesem Zeitpunkt durch seine Errichtung und seinen Betrieb an C02-Emissionen verursacht hat.


Energiebilanz:

•       Gesamtenergiebedarf: 53,9 kWh/m2/Jahr
•       Gesamtenergieproduktion: 68,4  kWh/m2/Jahr
•       Nettoenergieproduktion: 14,5 kWh/m2/Jahr

CO2-Bilanz

•      CO2-Emissionen durch Baumaterialien-Produktion, Transport, Gebäude-Errichtung, Heizung, Warmwasser, Heiztechnik-Verluste, Haustechnik- und Haushaltsstrom: 10,3 kg CO2/m2/Jahr
•      CO2-Kompensation durch Solarthermie und Photovoltaik: 10,4 kg CO2/m2/Jahr
•      Bilanz nach 30 Jahren: CO2-neutral

 

TIPP: Neuer Lehrgang Tageslichtarchitektur

Die Donau-Universität Krems bietet ab dem Wintersemester 2010 eine neue Spezialausbildung für den Bereich Architektur und Gebäudetechnik. Das Thema „Licht“ als ein zentraler Aspekt des nachhaltigen Bauens wird in dem Universitätslehrgang in den Mittelpunkt gerückt. Neben Basiswissen zu den physikalischen Aspekten vermitteln ExpertInnen technische Lösungen der Tages- und Kunstlichtplanung sowie Erkenntnisse über die Bedeutung des Lichts für das menschliche Wohlbefinden.

Infos unter http://www.donau-uni.ac.at/dbu/tla



 

Last modified onFreitag, 20 November 2009 14:57

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