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Deregulierung schafft Anreize

In mehreren Ländern weltweit wird derzeit darüberdiskutiert, den Umfang der staatlichen Regulierung zu reduzieren. Dies gilt insbesondere für Investitionen in neue Infrastruktur. Vorreiter sind hier die USA, wo die Verpflichtungen der lokalen Ex-Monopolisten zur Bereitstellung von Infrastrukturleistungen an Wettbewerber weitgehend aufgehoben wurden. Deregulierung im Telekommunikationssektor führt zu mehr Investitionen undInnovationen und letztlich zu mehr Wirtschaftswachstum. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse der Unternehmensberatung Arthur D. Little.

Die positiven gesamtwirtschaftlichen Effekte vonInvestitionen in Informations- und Kommunikationstechnik sind bei Volkswirten und internationalen Institutionen wie der OECD unbestritten, so ADL. \"In einigen Ländern, wie zum Beispiel in den USA und in Hongkong, wurden bereits umfangreiche Maßnahmen zur Deregulierung umgesetzt, wobei die USA eine klare Vorreiterrolle einnehmen. Hier wurden neue Glasfasernetze der früheren Monopolisten komplett von regulatorischen Maßnahmen befreit. Verpflichtungen zur Bereitstellung von (Kupfer-)Infrastruktur an Wettbewerber wurden ebenfalls deutlich verringert. Dieamerikanische Regulierungsbehörde FCC (Federal Communications Commission) reagierte damit nicht zuletzt auf die rapide gefallenen Investitionen in Festnetzinfrastruktur, die befürchten ließen, dass die USA beim Thema Breitbandlangfristig hinter anderen Ländern zurückbleiben und somit an internationaler Wettbewerbsfähigkeit einbüßen würden\", heißt es ind de rStudie

\"Investitionen in Hochgeschwindigkeitsnetze sind mit hohen Risiken behaftet, da die entsprechenden Geschäftsmodelle erst im Entstehen sind\", erklärt Karim Taga, Managing Director und Telekommunikationsexperte von Arthur D. Little. \"Werden Unternehmen gezwungen, Wettbewerbern von Beginn an Zugang zu diesen neuen Netzen einzuräumen, können sie dadurch keine Wettbewerbsvorteile erzielen und die notwendigen Pioniergewinne nicht realisieren. Die entsprechend schlechtere Relation zwischen Chance und Risiko führt dazu, dass solcheInvestitionen gar nicht oder nur in vermindertem Umfang und mit zeitlicher Verzögerung getätigt werden, was sich nachteilig auf den Telekommunikationssektor und letztlich die Gesamtwirtschaft auswirkt.\"

In den USA gibt es laut der Analyse von Arthur D. Little einen direkten Zusammenhang zwischen der Entscheidung der FCC zur Deregulierung und massiven Investitionsankündigungen der großen Festnetzbetreiber. Die Investitionen in neue, innovative Technologien und leistungsfähigere Infrastruktur würden über entsprechende Multiplikatoreffekte letztlich mehr gesamtwirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung schaffen. Mehrere Untersuchungen zeigen diesen Zusammenhang für die USA auf und errechnen deutliche positive gesamtwirtschaftliche Effekte aufgrund der Deregulierungsmaßnahmen.

Die in den USA beobachteten Zusammenhänge zwischen gesteigerten Investitionen im Telekommunikationssektor und positiven wirtschaftlichen Effekten würden grundsätzlich auch für österreich gelten. \"Allerdings geht die Deregulierung in den USA viel weiter als der derzeit in österreich diskutierte Ansatz. Die dortige Deregulierung betrifft nicht nur die Zugangsregelungen für neue Glasfasernetze, sondern auch die auf Kupfer basierende Breitbandinfrastruktur\", so Taga. In österreich stehen dieVerpflichtungen zur Bereitstellung des Zugangs zum Kupferkabel durch die Telekom Austria hingegen nicht zur Disposition.

In österreich besteht ähnlich wie in den USA ein ausgeprägter Wettbewerb zwischen Kabel-TV und DSL. Hier stehen 2005 einer Penetration von 20 Prozent der Haushalte mit DSL eine Penetration von 13 Prozent mit Kabel gegenüber. Weiters betrugder Zuwachs von mobilen Breitbandanschlüssen ca. ein Drittel des gesamten Breitbandwachstums.

Vor diesem Hintergrund ist der weitergehende Netzausbau für Festnetzbetreiber mit Glasfaser im Anschlussbereich umso risikoreicher, da auf der einen Seite bereits starker Wettbewerb mit den Kabelnetzbetreibern und Mobile Broadband Anbieternherrscht, auf der anderen Seite der Roll-out mit sehr hohen Investitionen verbunden ist. Eine Vorabregulierung der Highspeed-Anschlüsse würde folglich bedeuten, dass diese hohen Investitionen in keine Alleinstellungsmerkmale mit neuen innovativen Produkten umgewandelt werden können.

Der Wettbewerb zwischen verschiedenen Technologieplattformen in österreich kann sich ADL zufolge nur durch Investitionen in neue Infrastrukturen weiterentwickeln; eine De- bzw. Nichtregulierung neuer, zusätzlicher Infrastruktur kann hierdurch zusätzliche Investitionsanreize schaffen. Letztendlich würden neue Technologien innovative Dienste begünstigen und erweitern damit die Auswahlmöglichkeiten für den Konsumenten. Zusätzlich führt die zunehmende Konvergenz zwischen Festnetz-, TV Kabel-, und Mobilfunkmärkten zu einer Intensivierung des Wettbewerbs und die Marktmacht einzelner Anbieter wird eingeschränkt, weil der Kunde zunehmend zwischen verschiedenen Zugangstechnologien wählen kann. \"Mittelfristig sehen wir keine negativenAuswirkungen durch die Nichtregulierung von neuen Breitbandnetzen für alternative Netzbetreiber in österreich\", so Taga. \"Das Instrumentarium des Wettbewerbsrechts steht ja weiterhin zur Verfügung, um die Ausnutzung einermarktbeherrschenden Stellung zu unterbinden.\"

Eine De- bzw. Nichtregulierung neuer Infrastruktur werde \"aller Voraussicht nach\" auch in österreich zusätzliche Investitionen freisetzen und positive gesamtwirtschaftliche Effekte nach sich ziehen. Dies sei für österreich von hoher Bedeutung, daösterreich laut einer Berechnung der OECD mit 0,35 Prozent an ITK-Investitionen am BIP-Wachstum das Schlusslicht der untersuchten Länder ist.

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Mit und ohne Kupfer

Der Netzwerkspezialist silex technology bringt mit dem USB-Deviceserver \"SX-2000WG“ eine WLAN-fähige Basis für USB-taugliche Drucker, Scanner, Memory Sticks, MP3-Player und Digitalkameras. Das Gerät kann wahlweise auch in einem LAN eingebunden werden. Funkend werden die WLAN-Standards 802.11b und 802.11g unterstützt.

Der Deviceserver kann durch Anschluss an einen USB-Hub bis zu 14 USB-Geräte ins Netzwerk einbinden. Nach der Installation ist es allen Netzwerkteilnehmern möglich, sich sämtliche eingebundene Ressourcen zu teilen. Ein Benutzer verbindet sich mit einem der Geräte und kann von seinem Arbeitsplatz aus so darauf zugreifen, als sei es lokal angeschlossen.

WLAN-Sicherheit wird bei silex technology groß geschrieben. Der SX-2000WG unterstützt die WPA (AES und TKIP)-Verschlüsselung. Er bietet darüber hinaus eine IP-Adressfilterfunktion, mit der bestimmte Netzwerkteilnehmer eingebunden oder auch ausgeschlossen werden können.

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Losgelöst vom Schreibtisch

Der erste Schritt zur kabellosen Freiheit ist meist eine schnurlose Maus. Unabhängig vom \"Vermüllungsgrad\" des Schreibtisches findet der User mit ihrer Hilfe stets eine passende Arbeitsfläche. Doch mit der drahtlosen Gyration Mouse von Thomson braucht man nicht mal mehr eine Fläche auf dem Tisch - sie funktioniert auch in der Luft. Schon durch eine einfache Handbewegung können Computer-Anwendungen innerhalb einer Reichweite von ungefähr zehn Metern problemlos aus jeder Position gesteuert werden.Möglich wird die \"Luftnummer\" durch die patentierte GyroPoint-Technologie, die die freie Handbewegung in die Bewegung des Mauszeigers umsetzt. Aber nicht nur für Präsentationen findet Gyration optimale Anwendung, auch für Spiele oder im Job soll Gyration für höchste Bewegungsfreiheit stehen.

Wie das funktioniert?
Ein 2,4 GHz starker Funkfrequenz-Empfänger ermöglicht die Kommunikation zwischen Maus/Tastatur und Empfänger. Die Funkverbindung arbeitet laut Hersteller exakt, sicher und störungsfrei. Sie benötigt nicht einmal eine \"Sichtverbindung\" zur Basis-Station, d.h. der Empfänger kann zusammen mit dem PC unter dem Pult platziert werden. Interferenzen zu anderen Funkverbindungen im Raum (z.B. WLAN) werden durch automatischen Frequenzwechsel von Gyro Mouse und Station umgangen.

Vor allem in Kombination mit dem Softwarepaket GyroTools Media Control bietet die GO-Maus Vorteile, die ihre herkömmlichen drahtlosen Kollegen nicht haben. Mit der so genannten \"Swipes\"-Taste lassen sich durch einfache Handbewegungen 60 Befehle steuern. Beim Ansehen einer DVD, Hören von Musik oder Vorführen einer Präsentation kann der Anwender sie zum Beispiel ganz simpel für das Vorspulen programmieren: Einfach die Taste drücken und die Hand nach rechts bewegen. Um die Lautstärke zu regulieren, sollen entsprechende Handbewegungen nach oben und unten vollkommen ausreichen.

Die Gyration GO-Maus GC 115 MCE ist ab sofort im Fachhandel zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 99 Euro erhältlich.

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Zementierte Belastungen

Der Grund sind der CO2-Zertifikatehandel sowie die steigenden Energiekosten, so Peter Orisich, Generaldirektor der Lafarge Perlmooser AG. Aus heutiger Sicht müsste sein Unternehmen 2006 und 2007 Emissionszertifikate zukaufen. übersteigt der Preis dafür eine bestimmte Schmerzgrenze, sei es denkbar, dass der Zementerzeuger die eigene Produktion reduziert. Deshalb sei es notwendig, für die zweite Zuteilungsperiode das zu erwartende Wachstum zu berücksichtigen. Eine Versteigerung von Zertifikaten lehnt Orisich grundsätzlich ab. Ein weiterer Brocken ist die Entwicklung der Energiepreise. Die Stromkosten hätten sich seit 2000 »praktisch verdoppelt«. Das bedeute eine Mehrbelastung der Zementindustrie von 13 bis 15 Millionen Euro pro Jahr.
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Die kleine Schwarze mit Vorbiss

Die neue optische Maus MD300 von BenQ ist nicht nur klein und handlich, sie kommuniziert auch mit ihrem Besitzer. Aber nur, wenn dieser sie in die richtige Microsoftumgebung bettet. Sobald der Nutzer die Sensoren-Funktion aktiviert, reagiert der kleine Nager sowohl bei Mausklicks als auch bei Anwendungen am PC mit visuellen Effekten, Vibration und Sound.

Der Anwender kann beispielsweise mit Hilfe der Software festlegen, dass er über eingehende E-Mails oder Skype-Nachrichten ausgewählter Kontakte informiert wird. Ob es sich um einen erfreulichen oder unerfreulichen Absender im Postfach handelt, erkennt der Anwender anhand der unterschiedlichen Kombinationen von Licht, Vibration und Sound. Achtung - die MD300 kann auch bissig sein. Etwa, wenn sie an Outlook-Termine erinnert - selbst dann, wenn der Bildschirmschoner aktiv ist.

Ein neues Feature stellt der Tanzmodus dar, der die Maus lebendig und beweglich macht. Die BenQ MD300 tanzt rhythmisch zur Musik aus dem Media Player. Ihre Software unterstützt Skype 2.0, Microsoft Office Outlook 2003/2007 und Windows Media Player 10.0. Die Maus ist Ende Mai in der Farbe Schwarz im Fachhandel erhältlich. Der empfohlene Verkaufspreis beträgt 25 Euro.

Technische Spezifikationen

  • Größe (B x H x T): 95 x 64 x 27,8 mm
  • Kabellänge: 1,5 m
  • Farbe: Schwarz
  • Auflösung: 800 dpi
  • Tasten: 3 Tasten inklusive Scrollrad
  • Schnittstelle: USB
  • Lieferumfang: Maus, Bedienungsanleitung, Treiber-CD
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Web 2.0 auf dem Vormarsch

Von Dieter Rappold

Internet war gestern, heute ist Web 2.0 - so tönt es aus allen Fachzeitschriften, Magazinen und Branchenwebsites im Internetumfeld. Nachdem der intensive Diskurs in den USA vor knapp zwölf Monaten mit Breitenwirkung losgetreten wurde, erreicht die Welle auch Europa und damit österreich. Und schon hört man erste Stimmen, das Web 2.0 sei der Beginn einer neuen Dot.com-Blase, sei die Verkündigung jener kapitalgetriebenen Schaumschläger die eine neue Chance sehen, um ausgelassene Parties mit dem Geld geblendeter Börsenspekulanten zu feiern. Das mündet rasch in der Feststellung Web 2.0 sei lediglich eine Anhäufung von Buzzwords wie Ajax, APIs, RSS, Social Software, Weblogs und Podcast.

Der Begriff Web2.0 wurde erstmals im Oktober 2004 in San Francisco bei der Web 2.0 Konferenz aus dem Umfeld des IT-Fachverlages O’Reilly geprägt. Diese Konferenz fand im Oktober 2005 Ihre Neuauflage und die Vortragenden kamen nicht mehr ausschließlich von Unternehmen wie Yahoo!, Google, Microsoft oder Amazon. Nun waren es die Gründer von Unternehmen und Services wie Flickr.com, Six Apart, Technorati oder Blogger.com - ein Zeichen für Veränderung. Die wesentlichsten Ideen die 2005 neuerlich formuliert und festgehalten wurden sind folgende: Das Web ist eine Plattform. Es ist die Nutzung von kollektiver Intelligenz. Die Hauptbestandteile, auch \"main assets“ genannt, sind die Daten. Und: Das Internet wird zunehmend Medium für eine reichhaltige \"consumer experience“. Gefordert wurden weiters grundlegende, neue Ansätze für die ständige Wieterentwicklung des Web: Das Ende von Software-Releasezyklen sowie flexible und dynamische Programmieransätze.

Folgende Vergleiche verdeutlichen anhand konkreter Beispiele diesen Wandel:

DoubleClick vs. AdSense. War DoubleClick noch ein echtes Kind der ersten Internetblase, wurde damals das Netz von großen Medienunternehmen dominiert. Advertising Networks verstanden das Web als weiteren Broadcasting-Channel verstanden. DoubleClick war hier extrem erfolgreich, Implementierungen für die großen Networks zu realisieren, wobei etwa millionenfach Flashbanner geschalten werden konnten. Doch ist nun ein Umdenken gefordert: Das Web ist eben nicht Broadcasting, es ist auch nicht Publishing. Es ist vielmehr interaktiv und es ist \"participation“. Nun geht es nicht um Banner-Placement auf Internetseiten sondern um Kontextualisierung, um Onlinewerbung, die einen inhaltlichen Mehrwert für den Kunden liefert und offen für jeden ist.

Mit Google AdSense können dagegen nicht nur die 1000 großen Medienunternehmen arbeiten, sondern praktisch jeder Internetuser, der so genannte \"Long Tail“. Google AdSense benötigt keine komplexe Implementierung oder Einschulung sondern nutzt den \"Long Tail“ und verdient auch an jenem User, der lediglich monatlich über ein 50 Euro großes Werbebudget verfügt. Diesem wird dann eine individuelle, performanceorientierte Werbeleistung geliefert.

Britannica vs. Wikipedia. Die Britannica Online ist die webbasierte Ausgabe der renommierten Ezyklopedia Britannica. Ein umfangreicher Stab von Wissenschaftern und Fachleuten erarbeitet hier eigenen Angaben zufolge \"das Wissen der Welt“. Dadurch wurden Höchstleistungen erbracht, die lange Zeit als schwer erreichbar galten. Doch ließen neue Ansätze dazu nicht lange auf sich warten: Im Jahr 2001 wurde Wikipedia gestartet - ein Projekt mit dem Ziel, dieses Wissen der Welt auch der ganzen Welt kostenfrei zugänglich zu machen. Mit Beginn 2006 gibt es Wikipedia in dutzenden Sprachen und enthält mehr als 900.000 Artikel allein in englischer Sprache. Im Dezember 2005 verglich das Naturwissenschaftsmagazin Nature 42 willkürlich ausgewählte Artikel der beiden Produkte und kam zu dem Ergebnis, dass die Fehlerhäufigkeit in Wikipediatexten nur geringfügig höher als in der Onlineausgabe der Ezyklopedia Britannica ist. Konkret: Britannica: 123 Fehler - im Schnitt 2.92 pro Artikel. Wikipedia: 162 Fehler - im Schnitt 3.86 pro Artikel. Wikipedia wurde von zehntausenden Freiwilligen aus aller Welt geschaffen und übertrifft quantitativ die Britannica mittlerweile bei weitem. Nun war auch erwiesen, dass Wikipedia auch wissenschaftlichen Maßstäben zufolge nicht weit von der professionell erstellten Britannica entfernt ist.

Die LesBlogs2.0. Die erste große Manifestation dieser Entwicklung in Europa war die LesBlogs2.0 in Paris im Dezember 2005. An zwei Tagen gab es für rund 350 internationale Zuhörer zahlreiche Panels, Präsentationen und spannende Diskussionen. Dabei waren Unternehmen wie Yahoo!, Microsoft, Nokia, Skype, Hubert Burda Media, Herald Tribune, IBM, L’Oreal und BBC als Sponsoren oder als Sprecher vertreten. Diese Unternehmen haben die in Zukunft geltende Gleichung erkannt, die da lautet \"User = Traffic = Revenue“. Und die mit Abstand dynamischsten Web-Applikationen derzeit kommen aus der Welt der Social Software, egal ob es sich nun um Flickr, Blogger.com, Wikipedia, del.icio.us, MySpace.com oder andere handelt. Diese Tatsache wird massive Auswirkungen auf die Onlinestrategien der Medienkonzerne, Telcos oder Markenartikler haben. Dieser Trend ist auch schon im deutschen Sprachraum abzulesen.

So sponserte zum Beispiel die Bank Austria Creditanstalt, den Weltrekordversuch von Wolfgang Melchior, in 40 Tagen zu Fuß den Südpol zu erreichen. Dazu gab es ein Weblog und Podcasts (Audiobeiträge im Weblogformat), wobei Melchior per Satellitentelefon täglich aus der Antarktis hautnah berichtete (Siehe Kasten). Die Berichte standen sowohl transkribiert als auch als Soundfiles zur Verfügung - Das Projekte erreichte in zwei Monaten Laufzeit 300.000 Zugriffe und wurde von ORF.at, BBC Online, die Welt und vielen anderen Massenmedien verlinkt. Zusätzlich verwiesen dutzende private Weblogs im deutschsprachigen Raum auf das Südpolabenteuer.

Auch BMW berichtete zum Beispiel kürzlich von der Detroit Motorshow per Videocast. Ein Filmteam vor Ort produzierte Beiträge im Umfang von vier bis fünf Megabyte und brachte Premium-Content in Form von Interviews mit BMW-Top-Executives. In dem Projekt wurden die Videos auch in einem Format für die Sony Playstation Portable und des videofähigen iPods zur Verfügung gestellt. BMWs Videocast gelangte daraufhin prompt in die Top-20 des iTunes-Ranking, erreichte pro Tag im Schnitt 10.000 Besucher und erzeugte einen Webtraffic von rund 60 Gigabyte pro Tag. Dies wurde ohne klassische Bewerbung erreicht, rein durch die Kraft des viralen Marketings in der \"Blogosphere“, der Community der Blogger und Weblogs.

Digital Lifestyle Day 2006. Jüngste Höhepunkt der Web-2.0-Entwicklung im deutschen Sprachraum war der von der Hubert Burda Medien Gruppe veranstaltete \"Digital Lifestyle Day“ in München. Knapp 600 der führenden Vertreter aus dem Umfeld des \"Digital Lifestyle“ im deutschsprachigen Raum waren eingeladen und diskutierten über die Zukunft im Netz. Eine beeindruckende Anzahl von internationalen Vortragenden postulierte ihre Thesen und stellte sich der Expertendiskussion. Auch hier gab es einen einhelligen Tenor - So wie Rupert Murdoch in seiner Rede im April 2005 von \"Digital Natives“ und \"Digital Immigrants“ sprach, werden wahrscheinlich heute 30jährige in zehn Jahren für die heute 15jährigen zu den \"Digital Immigrants“ zählen. Es wird entscheidend sein, die digitalen Welten dieser Zielgruppen zu verstehen und entsprechende Angebote liefern zu können - oder die Unternehmen verlieren den Kontakt zu dieser Zielgruppe. Rupert Murdoch und die News Corporation nimmt diese Entwicklung sehr ernst und erwarb im Vorjahr um 580 Millionen Dollar die Web-Community MySpace.com.

Wie man heute verliert. Ein jüngstes Beispiel wie man derzeit in kürzester Zeit größten Imageschaden erzielen kann, lieferte die renommierte Hamburger Werbeagentur Jung von Matt. Verantwortlich für die Kampagne \"Du bist Deutschland“, war Agenturgründer Jean-Remy von Matt erzürnt über das durchwegs negative Feedback auf die Kampagne. In einem E-Mail an seine Mitarbeiter ließ er sich über Werbekollegen, klassische Medien und Weblogs aus: \"…den Weblogs, den Klowänden des Internets. (Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?)... Diese E-Mail verließ prompt an einer undichten Stelle das Unternehmen - vielleicht war einer der Mitarbeiter ein Blogger, oder jemand der an das Recht auf freie Meinungsäußerung glaubt? Das Mail wurde in voller Länge im Weblog von Jens Scholz am 19. Jänner veröffentlicht. Es gab auf diesen Beitrag über 130 Kommentare, rund 3000 einzelne Besucher in neun Stunden, insgesamt über 18.000 Seitenaufrufe in 24 Stunden und eine hundertfache Verlinkung in weiteren Weblogs. Tausende diskutierten über die Haltung von Matts und machten sich über die offensichtliche Peinlichkeit der Veröffentlichung lustig. Dadurch erschienen bei der Google-Suche nach den Schlagworten \"Jean-Remy von Matt“ und \"Du bist Deutschland“ diese Weblogbeiträge an erster Stelle. Dies führte innerhalb von drei Tagen zu Berichten über diese Entgleisung in prominenten Medien wie dem Handelsblatt, der FAZ, der Süddeutschen Zeitung, Spiegel Online oder der Frankfurter Rundschau.

Das Ergebnis ist ein unglaublicher Imageschaden für Jung von Matt und die gesamte Kampagne \"Du bist Deutschland“. Die Erkenntnis: Auch ausgewiesene Kommunikationsexperten können wesentliche Entwicklungen verschlafen und folglich böse überraschungen erleben. Der Internetuser von heute ist kein Konsument der im Netz ein Broadcastingmedium sieht. Die User von heute sind Pro(ducer)(Con)sumer und der Schlüssel heißt Participation!

Dieter Rappold ist Geschäftsführer der Wiener Agentur knallgrau new media solutions. Knallgrau ist als Agentur für neue Medien seit 1997 am Markt vertreten, verantwortlich für zahlreiche Projekte rund um Weblogs, Portale und Intranetlösunge und gilt als eine der Pioniere der Weblog-Szene im gesamten deutschsprachigen Raum.

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Antarctica2005 dot com

Am einen Ende war ein Iridium-Satellitentelefon, am anderen ein Sony Ericsson mit integriertem MP3-Player. Die Expedition Wolfgang Melchiors zum Südpol kam - abgesehen von ein wenig IKT - ohne technische Hilfmittel aus und erreichte den südlichen \"Endpunkt“ in sogar nur 33 Tagen. 30.000 Unique User und 300.000 Hits innerhalb von zwei Monaten verdeutlichen das Mitfiebern der Internetcommunity bei dem Rekordprojekt.

\"Das dazu eingerichtete Weblog war ein innovativer Weg, der es jedem ermöglichte aktiv oder passiv an diesem Unternehmen teilhaben zu können“, sagt Abenteurer Melchior. Eine Flash-animierte Karte der Route und Berichte, die Melchior täglich per Telefon an die Web-Projektleitung, die Hochegger-Tochter Martrix, durchgab, bildeten eine Informationsplattform für Professionelle (Journalisten) sowie Konsumenten (Webuser). Die Philosophie der Onlineplattform: Transparenz. Negative Userkommentare wurden nicht entfernt, die Webseitenbesucher kommunizierten miteinander. Für den Sponsor BA-CA gestaltete sich das Projekt erfolgreich. Die Vorgabe, als offenes, höchstleistendes Unternehmen aufzutreten, wurde erreicht.

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Fusionierter Aufschwung

Es scheint vorprogrammiert. In den letzten zwei,drei Jahren wurde geschrieben, dass die Branche wieder miteinem Aufschwung rechnet. Heute darf gesagt werden: Esherrscht eine positive Grundstimmung, die auch berechtigt ist.Der Markt wächst zwar weiter nur bescheiden, aber mit stetenWachstumsraten. Aus folgendem Grund: In den letzten Jahrenwurden viele Investments zurückgehalten, die nun Nachholbedarfgenerieren. Die Unternehmen nehmen spätestens jetzt wiederGeld in die Hand. Die schmerzhaften Restrukturierungen sindabgeschlossen und entlassen den Patienten kerngesund in denWettbewerb.

Gute und schlechte Zeiten. Finden heute Akquisitionenrespektive Fusionen statt, dann zwischen gesunden Unternehmen.Die Zeiten sind vorbei, als marode Firmen übernommenwurden, um sich lediglich deren Assets einzuverleiben. Sollte sichdie Branche also auf die weitere Konsolidierung freuen, die fraglosstattfinden wird? Ja und nein. Freilich ist gerade bei der IT,einem Wirtschaftszweig, der sich heute über Services zur Kostensenkung für den Kunden definiert, die eigene Effizienzsteigerung vorprogrammiert. (Ergo müssen die Dienstleister in immer größerenEinheiten rechnen, um geringere Preise bei größerenGewinnspannen realisieren zu können. Allen voran die großeneuropäischen IT-Dienstleister, die zwangsläufig in Fusionen getriebenwerden. Es gibt derzeit einfach zu viele Köche, die sich denMarkt ruinieren.) Andererseits geht mit jeder übernahme undGeschäftsvergrößerung auch Kundennähe verloren. Frei nach demMotto: Entweder billig oder in Freundschaft - beides zugleichist Utopie.

Ballsaison. Am österreichparkett wird zum Trend dergroßen Einheiten vornehmlich im Providerbereich getanzt. Großeschlucken Mittelständische, Mittelständische schlucken Kleine. Fürviele Provider gestaltet sich die übernahme als willkommenerSchritt in neue geografische Dimensionen. Die Kunden goutierendies oft weniger euphorisch und fürchten um Service und Support.Denn billig hätte man es früher auch bei anderen habenkönnen. Nun werden sich die Aussagen in den Hotlines häufen,hier nichts mehr machen zu können - »das ist das System.

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Vereinte Wasserspender

Trinkwasser ist ein wertvolles Gut. Weil viel kostbares Wasser den Kanal runter geht, hat sich nun eine Allianz gebildet, die es sich zum Ziel gesetzt hat hierzulande die Regenwassernutzung zu forcieren. Friedlich vereint unter dem Kürzel IGRW, das für Interessengemeinschaft Regenwassernutung steht, werben die Hersteller von Kunststoff- und Betontanks für das Auffangen des flüchtigen Elements. Um die Nutzung und Etablierung ihrer Systeme voranzutreiben haben die Initiatoren der IG eine Website eingerichtet. Dort lassen sich die Einsatzbereiche, Technologien und Förderrichtlinien für gesammeltes Regenwasser online abrufen. Organisatorisch angesiedelt ist die IG beim Geschäftsführer des Verbandes österreichischer Beton- und Fertigteilwerke Gernot Brandweiner.
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Mehr Sicherheit im Strafvollzug

Das Jahr 2005 war geprägt von einigen spektakulären und für die heimische Justiz zum Teil äußerst peinlichen Fluchten aus österreichischen Gefängnissen. Ganz oben auf der Liste der Peinlichkeiten steht der Fall des mutmaßlichen Geldfälschers Ivan Ivanov, der nach einem Gespräch mit seinem vermeintlichen Verfahrenshelfer, der ihn mit Straßenkleidung versorgte, seelenruhig und unerkannt aus dem so genannten Halbgesperre des Landesgerichtlichen Gefangenenhauses ins Freie wandern konnte. Das mediale Echo war enorm und das Justizministerium sah sich zum Handeln gezwungen. Die biometrische Gesichtserkennung sollte heimische Strafvollzugsanstalten deutlich sicherer machen. Eine Ansicht, die auch von der EU-Kommission geteilt wird.

Jetzt wurde das vom Wiener Unternehmen x-pin.com entwickelte System im Gefangenenhaus des Wiener Landesgerichts eingehend getestet und vorgestellt. Jede Person, die das System passieren möchte, wird nach erfolgter Ausweiskontrolle von einem Justizwachebeamten biometrisch erfasst. Mit der zugeordneten RFID-Zutrittskarte identifiziert sich der Besucher an der Schleuse. Stimmen Gesicht der eintrittswilligen Person mit den gespeicherten \"Gesichtsdaten\" überein, wird der Eintritt gewährt und die Tür geöffnet. Ab diesem Zeitpunkt wird der Besucher als autorisierte Person im sicheren Bereich definiert und im System aufgeführt. Sobald diese Person den abgesicherten Bereich wieder verlassen möchte, muss sie über die Ausgangsschleuse das Procedere wiederholen. Die Fehlerquote liegt laut x-pin.com bei Null. Im Gegensatz zu Fingerabdrücken oder Iris-Scan gäbe es bei der biometrischen Gesichtserkennung keine Möglichkeit zur Fälschung. Auch die vermeintlich einfachste Methode, das System zu überlisten, funktioniert nicht. Hält man das Foto einer befugten Person vor den auf Infrarotlicht basierenden Scanner, erkennt das System, dass es sich nicht um einen Menschen sondern um ein Foto handelt und verweigert den Zutritt - im Falle von Strafanstalten eher den Austritt. Auch mit Masken, Schminke und ähnlichen ist dem System nicht beizukommen.
Justizministerin Karin Gastinger zeigte sich bei der Präsentation des neuen Systems im Wiener Landesgericht auf jeden Fall angetan und hofft, dass weitere Strafanstalten mit biometrischen Gesichtserkennungssystemen ausgestattet werden können. Selbiges hofft x-pin.com.

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