Auslagerungen bei Post
- Written by Redaktion_Report
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Ewald Baumann, der frühere IT-Leiter der PTA und seit 2002 IT-Leiter der Post AG, hat in den letzten drei Jahren Erstaunliches bewerkstelligt. In diesem Zeitraum konnten die IT-Kosten der Post um die Hälfte gesenkt werden. Mitunter ist dafür auch so mancher Outsourcingauftrag verantwortlich, zu dem sich Baumann entschlossen hat. Nach der Auslagerung des Datenbankbetriebs an T-Systems Anfang 2004 wandert der Rechenzentrumsbetrieb vom vormaligen Partner Telekom Austria nun an Siemens Business Services (SBS). \"Wir haben sicherlich die komplexesten Rechenzentrumsapplikationen, die es geben kann\", beschreibt der stellvertretende Generaldirektor der Post, Rudolf Jettmar den breiten Diensleistungsmix aus Bereichen wie Zustellung und Finanzservices, den Baumann und seine IT zu verwalten hat. Ende November steht die Kostenstelle Sprachtelefonie bei der Post zur Ausschreibung. Diese Leistung wurde bis dato ebenfalls von der ehemaligen Schwester erbracht. Selbst wenn der Anbieter, der wohl Angang 2006 bekannt gegeben wird, wieder Telekom Austria heißen wird - günstiger wird es für die Post wohl in Zukunft auch in der Sprachtelefonie werden.
Siemensvorstand Franz Geiger spricht von \"generell fünf bis zehn Prozent Kostenreduktionen\", die bei dem Auslagern der IT oder Geschäftsprozessen für Unternehmen zu erreichen wären. Der Post bescheinigt Geiger den notwendigen Mut, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Im Zuge des für alle Filialen flächendeckenden Rollouts von insgesamt 4700 PCs wurde teilweise sogar auf von SBS geschultes Postpersonal zurückgegriffen. \"Es war ein großer Erfolg, diese Leute zu motivieren. Dank ihres Trainings sind sie bereits für die nächsten zwei Jahre ausgebucht\", erzählt Baumann von dem erfolgreichen Beschäftigungsprogramm im Post-eigenen Jobcenter. Neuartige Dienstleistungsmodelle wie dieses sind Geiger zufolge einer der Schwerpunkte, die Projektgeschäfte für beide Seiten profitabel machen.
Innerhalb des PC-Rollouts hatte SBS mit insgesamt 35.000 Komponenten, mehrheitlich Druckertypen unterschiedlicher Art, zu tun. Für diese wird der Post nun ebenfalls ein flexibleres Abrechnungssystem geboten: Bezahlt wird pro Ausdruck (Pay-per-page). Damit entfallen vor allem die üblich hohen laufenden Kosten für Ersatzteile wie etwa Tintenkartuschen. \"Früher hat sich jeder User gleich mal fünf Toner auf die Seite gelegt, vier davon sind in der Regel dann unbenutzt vertrocknet\", berichtet Jettmar.