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Wasserkraft und Erneuerbare - (Teil 2 Zukunft Wasserkraft)

\"WaterworldDie Statements der heimischen Elektrizitätswirtschaft zum Thema Wasserkraft und erneuerbare Energien. Teil 2: Verbund, Linz AG, Kelag und Wien Energie.

>> Verbund <<
Der wichtigste Beitrag des Verbund zur Nachhaltigkeit ist die Optimierung österreichischer Wasserkraft und die Nutzung unserer Wasserkraftkompetenz bei Gemeinschaftsunternehmen in Frank­reich, Italien und der Türkei. Strom aus Wasserkraft ist die nachhaltigste und wirtschaftlich ausgereifteste Art der Stromerzeugung. Jedes Kraftwerk ist unbestritten ein Eingriff in die Natur, aber bereits in der Planung berücksichtigen wir ökologische Ausgleichs- und Verbesserungsmaßnahmen im Projektgebiet. Dass die Anstrengungen erfolgreich sind, beweist die Aufwertung der Flusslebensräume durch unsere Fischwanderhilfen und Biotope. Vorzeigeprojekte von europäischer Dimension sind die Artenvielfalt beim Salzachkraftwerk Kreuzbergmaut, die Vernetzung von Ybbs und Donau und die Fischwanderhilfe Melk oder die berühmten Biber im Wiener Donaukraftwerk Freudenau.Über 2.300 Hektar Anlagenfläche der Wasserkraftwerke liegen in Gebieten, die erst nach dem Bau der Anlagen unter Naturschutz gestellt wurden. Das sind 30 Prozent unserer gesamten Anlagenfläche. Eindrucksvoller lässt sich der Erfolg unserer Umweltmaßnahmen kaum beweisen. In unserem Nachhaltigkeitsbericht legen wir jedes Jahr eine umfassende Bestandsaufnahme unserer Leistungen vor. Dazu gehören Renaturierungserfolge in sensiblen Gebieten ebenso wie die permanente Steigerung unserer Erzeugungseffizienz. Schon jetzt ersparen unsere Wasserkraftwerke Emissionen in der gewaltigen Höhe von 22 Milliarden Tonnen CO2.
\"Verbund-VorsitzenderWolfgang Anzengruber, Vorsitzender Verbund

- Hintergrundinformation: Der Verbund ist Österreichs größter Erzeuger von Strom aus Wasserkraft. Wasserkraft bildet mit etwa 90 Prozent den größten Anteil an der Gesamtstromerzeugung. 2009 wurden 27.000 GWh Strom aus Wasserkraft erzeugt, das entspricht etwa einem Drittel des gesamtösterreichischen Verbrauchs. Größtes aktuelles Projekt ist Limberg II: Die Kraftwerksgruppe Kaprun wird um ein Kavernenkraftwerk mit 480 MW Leistung erweitert. Das Projekt, in das der Verbund 406 Mio. Euro investiert, liegt sechs Monate vor dem Zeitplan. 2011 wird die Erweiterung des bestehenden Kraftwerkes ans Netz gehen. Die dritte Ausbaustufe, Limberg III, wurde bereits zur Genehmigung eingereicht. Das Projektvolumen liegt in ähnlicher Größenordnung. Voraussetzung für Limberg III ist die Errichtung der 380-kV-Salzburgleitung.Ein ähnliches Projekt ist das jüngst behördlich genehmigte Kraftwerk Reißeck II mit zusätzlichen 430 MW in Kärnten. Gemeinsam mit der Salzburg AG sind zwei Kraftwerke an der Salzach geplant. An der Mur baut der Verbund mit der Energie Steiermark zwei Kraftwerke. Bei bestehenden Anlagen ist die Revitalisierung ein Thema: Naturschützer begrüßen Ulrike Baumgartner-Gabitzer, Vorstand für Wasserkrafterzeugung, zufolge die Effizienzsteigerung und den Ausbau von Strom aus Wasserkraft.



\"Wolfgang>> Linz AG <<
Das Energieerzeugungskonzept der Linz AG setzt auf Erzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung. Abgerundet wird das Konzept durch ein eigenes Biomassekraftwerk und kleinere Wasserkraftwerke. Gemeinsam mit der Stadt Linz werden aktuell 135 Mio. Euro in den Ausbau der Fernwärme investiert. Bis 2015 sollen 20.000 zusätzliche Wohnungen angeschlossen werden – das bedeutet einen Zuwachs bei den Linz AG-versorgten Wohnungen von 40 Prozent. Fernwärme vermeidet nicht nur den wenig effizienten Hausbrand durch Einzelöfen in den Haushalten, sondern benötigt bei der Erzeugung nur wenig Primärenergie. Für die Erzeugung einer Energieeinheit Fernwärme werden nur 0,25 Energieeinheiten Brennstoff benötigt. Die Fernwärme-Offensive erspart ab 2015 zusätzlich 180.000 Tonnen CO2 pro Jahr durch die Vermeidung von Hausbrand.Die Integration einer Biomasseanlage in das neue FHKW Linz-Mitte trägt wesentlich zur Reduktion der CO2-Emissionen bei. Der Ausstoß an CO2 wird damit um rund 50.000 Tonnen pro Jahr verringert. Die Biomasseanlage produziert jährlich rund 60.000 MWh Strom aus Biomasse. Dies entspricht dem elektrischen Energiebedarf für rund 20.000 Linzer Haushalte. Zusätzlich werden rund 150.000 MWh Wärme in das Linzer Fernwärmenetz eingespeist.
Wolfgang Dopf, Vorstand LINZ AG

- Hintergrundinformation: Die Linz AG hat Wasserkraftanlagen mit einer Leistung von 12 MW in Betrieb. Sie liefern fünf bis sieben Prozent der Gesamtenergie im Linz AG-Netz. Weitere Wasserkraft-Projekte sind derzeit nicht geplant.



\"Kelag-Vorstand>> KELAG <<
Investitionen in erneuerbare Energie sind in erster Linie Strom aus Wasserkraft, aber auch Strom aus Windkraft sowie Wärme aus Abwärme und Biomasse. Um die zunehmende Stromerzeugung aus Windkraft optimal zu nutzen, ist es notwendig, die Pumpspeicherung auszubauen. Mit ihr ist es möglich, die stark schwankende und nur bedingt vorhersagbare Stromerzeugung der Windkraftanlagen ausgleichen. Außerdem beteiligt sich die KELAG am Projekt Sonnenstadt St. Veit an der Glan, um umfassende Erfahrungen mit der Stromerzeugung aus Sonnenlicht zu sammeln.  Die Ausbaupotenziale in der Wasserkraft haben die Unternehmen unserer Branche mit rund 7 Mrd. KWh Jahreserzeugung bis zum Jahr 2020 definiert. Die KELAG realisiert derzeit drei Projekte. Wir erweitern unsere Kraftwerksgruppe Fragant um das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee, der erste Maschinensatz ist bereits in Betrieb. Im Endausbau wird dieses Kraftwerk über eine Leistung von 140 MW (Turbine und Pumpe) und eine Jahreserzeugung von rund 300 GWh verfügen. Außerdem errichten wir beim Speicherkraftwerk Koralpe eine Pumpe und können so die Jahreserzeugung dieses Kraftwerkes auf 160 GWh nahezu verdoppeln. Im Sommer haben wir auch mit dem Bau des Kleinkraftwerkes Gailitz begonnen. Vor kurzem haben wir auch entschieden, am Projekt Reißeck II der Verbund Austrian Hydro Power AG ein Strombezugsrecht für eine Jahreserzeugung von rund 400 GWh zu erwerben. Darüber hinaus prüfen wir Möglichkeiten des weiteren Ausbaus der Stromerzeugung aus Wasserkraft, konkrete Projekte wollen wir derzeit aber nicht nennen. Außerdem muss parallel dazu die Leitungsinfrastruktur in Österreich und auch in Kärnten verstärkt werden.
Hermann Egger, Vorstand KELAG

- Hintergrundinformation: Die KELAG erzielt bei der Leistung der eigenen Wasserkraftwerke inklusive Bezugsrechten von 963 MW jährlich zuletzt 2.578 GWh. Die KELAG selbst erzeugt Strom ausschließlich aus Wasserkraft, das Tochterunternehmen KELAG Wärme GmbH betreibt kleine Blockheizkraftwerke.



\"Wien-Energie-Geschäftsführer>> Wien Energie <<
Wien Energie verfügt über eigene Wasserkraftwerke in Opponitz, Gaming und Trumau mit einer Gesamtleistung von 18,3 Megawatt. Darüber hinaus ist Wien Energie zu einem Drittel am Wasserkraftwerk Nussdorf beteiligt und hält Strombezugsrechte an den Donaukraftwerken Freudenau und Greifenstein. Da die Möglichkeiten des Ausbaus von Wasserkraft in Österreich beschränkt sind, engagiert sich Wien Energie erfolgreich im Ausland. Mit dem Beteiligungsunternehmen Energy Eastern Europe konnten während der letzten Jahre mehr als 30 Konzessionen für den Bau bzw. Betrieb von Kleinwasserkraftwerken in der Region Südosteuropa erworben werden – mit der Umsetzung mehrerer Projekte wurde bereits begonnen.
Robert Grüneis, Geschäftsführer Wien Energie

- Hintergrundinformation: In Rumänien erwarb die Wien Energie 2008 gemeinsam mit Partnerunternehmen 31 Kleinwasserkraftwerke mit einer installierten Gesamtleistung von 21 Megawatt, die nun modernisiert werden.

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