»Wer massiv baut, reduziert Schadstoffquellen im Haus«
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Bernhard Damberger, IBO Innenraumanalytik OG, im Kurzinterview.
Report: Was haben Sie bei der VOC-Messung genau untersucht?
Bernhard Damberger: Bei unseren Messungen haben wir Substanzen, die ein potentielles Gesundheitsrisiko aufweisen und "Ausdampfen" untersucht - diese Substanzen werden auch als VOCs (volatile organic compounds) bezeichnet. Um eine detaillierte Aussage zu den einzelnen VOC-Quellen machen zu können, haben wir neben dem Gesamt-VOC-Gehalt auch die verschiedenen Einzelsubstanzen, wie Aliphate, Alicyclen, Aromate, chlorierte Substanzen, Aldehyde oder Terpene. Eine hohe Konzentration an Aliphaten und Alicyclen kann beispielsweise auf das Vorhandensein von Lösungsmittel hindeuten.
Report: Wie wurden die VOCs im Viva Forschungspark gemessen?
Damberger: Vor unseren Messungen blieben die Häuser acht Stunden lang geschlossen und ungelüftet. Die Proben haben wir (laut ÖNORM M 5700-2) durch Ansaugen der Raumluft in der Raummitte entnommen. Mit Hilfe eines Adsorptionsmittel wurden dabei die Luft von den zumessenden Schadstoffe getrennt. Gleichzeitig wurden zum Messzeitpunkt in jedem Haus die Innenlufttemperatur und die Luftfeuchte bestimmt.
Report: Was ist Ihr Resümee aus den VOC-Messungen im Viva Forschungspark?
Damberger: Die Häuser aus Beton und Ziegel haben bei unseren VOC-Messungen am besten abgeschnitten. Wer massiv baut, schließt schon von Haus aus sehr viele mögliche VOC- Quellen aus. Baut man ein Haus aus Holzständerwänden, sollten man idealerweise nicht sofort nach Fertigstellung einziehen, sondern den VOCs noch eine Wochen oder Monate Zeit geben, gut abzulüften.