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Gemeinsamkeit gesucht

Obwohl in Europa Strom und Gas zunehmend grenzüberschreitend gehandelt werden, ist die Überwachung der Energiemärkte und des Wettbewerbs noch national organisiert. Energie­händler und Broker agieren in der Regel aber in unterschiedlichen Ländern. Durch die derzeit noch fehlenden rechtlichen Grundlagen für eine grenzüberschreitende Energiemarktüberwachung und die fehlende Definition von Insiderhandel und Marktmissbrauch ist eine umfassende Überwachung des Energiehandels in Europa nicht möglich, heißt es bei der E-Control.

Die Europäische Kommission trägt dieser Situation mit einem neuen Gesetzesvorschlag Rechnung. Dieser sieht ein umfassendes Reporting von Großhandelstransaktionen und eine koordinierte Aufsicht der europäischen Energiemarkt-Regulierungsstelle ACER, der nationalen Energieregulierungsbehörden und der nationalen und europäischen Finanzregulierungsstellen vor. Die Regulierungsbehörden haben jetzt ein Pilotprojekt zur länderübergreifenden Überwachung gestartet. Man möchte Erfahrungen für ein zukünftiges europäisches Energiehandelsüberwachungssystem sammeln.

Das Pilotprojekt umfasst neben der automatischen Übermittlung standardisierter Informationen über Energiehandelsgeschäfte auch die Erfassung von sogenannten Fundamentaldaten zu Erzeugung, Netzinformation und Verbrauch sowie Analysen und Statistiken zur Energiemarktüberwachung. Ergebnisse des Pilotprojekts werden im Jänner 2011 präsentiert.

Schritte wie dieser passieren im Vorfeld eines künftig engen Zusammenspiels von regionalen Energieschwerpunkten wie Windkraft, Sonnenenergie und Wasserkraft. Effiziente Stromgewinnung und auch Speicherung ist schließlich über den gesamten Kontinent verteilt. Erst ein transparenter Rechts- und Wirtschaftsraum wird die Klaviatur der erneuerbaren Energien vollständig bespielen können und die Vision grenzüberschreitender Zusammenarbeit ermöglichen.

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