VKW in Scheidung
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
Ende der Neunzigerjahre waren die Vorarlberger Kraftwerke voller Tatendrang und wollten, so wie andere Energieversorger auch, zum Multi-Utility-Anbieter werden, der neben Energie auch Ver- und Entsorgungsleistungen anbietet. Nun will sich das Unternehmen wieder von diesen Aktivitäten trennen. Konkret geht es um die Häusle-Gruppe, die mehrere Gesellschaften umfasst, welche in der Abfallbranche in Vorarlberg sowie der angrenzenden Ostschweiz tätig sind. Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Sammlung, Sortierung, Aufarbeitung und Verwertung von Abfällen sowie diversen Kanaldienstleistungen. In den vergangenen Jahren hat sich die Häusle-Gruppe zu einem Ressourcenmanager entwickelt, der seinen Kunden das Konzept einer Gesamtentsorgung über alle Stoffströme anbietet. »Zwischenzeitlich haben sich viele Energieversorgungsunternehmen von ihren Beteiligungen in der Abfallbranche getrennt, da man sich wieder zunehmend auf das Kerngeschäft konzentriert«, heißt es in einer Mitteilung. Dem nun angepeilten Verkauf ging allerdings eine Untersuchung durch den Rechnungshof zuvor. »Die Indizien dafür, dass die VKW die Firma Häusle 1998 zu einem überhöhten Preis gekauft hat, haben sich im Ausschuss verdichtet«, stellt die grüne Abgeordnete Karin Fritz fest. Sie kritisiert, dass in der Vergangenheit nicht das Land selbst, sondern das Müllmonopol die Abfallwirtschaft geprägt habe.