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Wohliger Wohn(t)raum

österreichs führende Wohnbauträger sind ziemlich vorsichtig, was die Expansion ins umliegende Ausland betrifft. Während die Büro-Projektentwickler ihren Aktionsradius weit in den Osten und Südosten Europas ausgedehnt haben, begnügen sich die Wohnbauträger mit ein bisschen Nascherei unweit der Grenzbalken. »Vielen reicht es, die ihnen turnusmäßig zustehenden Wettbewerbsprojekte zu bauen«, ätzt ein Brancheninsider. Es ist freilich auch nicht ganz leicht, in Osteuropa Wohnungen zu bauen. Die heimischen Banken schicken lieber die eigenen Tochterfirmen ins Gefecht, als unabhängigen Bauträgern Geld zu leihen. Dazu kommen Grundstücksunsicherheiten, Spekulantentum und behördliche Hürden.Die Zahlen einer aktuellen Marktanalyse von Kreutzer Fischer & Partner zeigen jedoch klar, dass in CEE Chancen für Bauträger gegeben sind. »Das schnellste Wachstum erwarten wir für die Slowakei. Bis 2009 wächst das Wohnbauvolumen jährlich real um mehr als sechs Prozent. Während sich der private Wohnbau verhalten entwickelt, ist im mehrgeschoßigen Wohnbau mit nahezu zweistelligen Wachstumsraten zu rechnen«, so die Studie. In den neuen EU-Mitgliedsstaaten Rumänien und Bulgarien sollte sich der erwartete Aufholprozess mit einem jährlichen Wachstum von real rund fünf Prozent bemerkbar machen. Treiber der Entwicklung ist dort vor allem der Neubau. Für österreich prognostiziert die| Marktanalyse bis 2009 ein jährliches Wachstum von nominal 6,2 Prozent. Bei den Baupreisen geht KF & P im Prognosezeitraum von jährlichen Erhöhungen von durchschnittlich 2,9 Prozent aus. Real dürfte demnach das Bauvolumen im Durchschnitt jährlich um 3,3 Prozent wachsen. »Sowohl bei Ein- und Zweifamilienhäusern als auch im mehrgeschoßigen Wohnbau erwarten wir wieder ansteigende Wohnbaubewilligungen«, heißt es. Darüber hinaus geht man in der Renovierung von einer deutlichen Belebung der Nachfrage aus.

Eine besonders gute Wohnbaukonjunktur wird auch für Polen mit 4,6 Prozent real und Tschechien mit 4,1 Prozent real erwartet. Tendenziell gebremst bleibt der deutsche Markt. Durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19 Prozent wurde in Deutschland bereits 2006 ein nicht unerheblicher Teil des künftigen Wachstums vorgezogen. Weshalb für 2007 sogar mit einem leichten Rückgang der Wohnbaukonjunktur im Ausmaß von 0,9 Prozent ausgegangen wird. Zwischen 2007 und 2009 sollte sich dann reales Wachstum um etwa ein Prozent einstellen.

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