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Mobile Immobilien

Amerikaner sind ein pragmatisches Volk. Auf ein solides Fundament für ihre Häuser wird gerne verzichtet. Das ist zwar unangenehm bei Tornados und Hurrikanes, bietet aber enorme Vorteile beim Umzug. Das gesamte Haus samt Mobiliar kommt auf den Tieflader und ab geht’s in die neue Heimat. Ein Trend, der laut Eike Wenzel, Trend- und Zukunftsforscher des Zukunftsinstituts Kelkheim, bald auch auf Europa überschwappen wird.

Moderne Nomaden
\"Die Idee, Häuser in Fabriken vorzufertigen“, hat sich längst durchgesetzt“, sagt Eike Wenzel. \"Aktuelle Architekturtrends sorgen dafür, dass Fertighäuser immer individueller werden.“ Passend zu den Megatrends Individualität und Mobilität (Megatrends sind in der Welt der Zukunftsforscher Blockbuster der Veränderung und des Wandels mit globalen Charakter) präsentiert sich auch das Haus der Zukunft. Es passt sich jeder Lebenssituation an und verfügt bei reduzierter Wohnfläche über ein hohes Maß an Flexibilität. \"Für den mobilen Single wurde das \"Nomad Home“ entwickelt“, erklärt Wenzel, denn der moderne Arbeitsnomade nehme sein Zuhause einfach mit. Derselben Auffassung ist wenig überraschend auch Gerold Peham, Salzburger Innenarchitekt und Schöpfer des \"Nomad Home“. \"Sesshaftigkeit verliert an Bedeutung. Die einzige Konstante unserer Zeit ist die Veränderung. Flexibilität lautet das Lebenskonzept des 21. Jahrhunderts“, ist Peham überzeugt, der selbst in einem \"Nomad Home“ residiert und so die Alltagstauglichkeit des Konzepts Tag für Tag unter Beweis stellt. Das \"Nomad Home“ ist modular aufgebaut. Basis ist die \"Nomad Base“, ein Grundmodul mit 44 Quadratmeter Wohnfläche für Bad, WC, Kochnische und Schlafraum. Diese Basis kann beliebig erweitert werden. Einzelmodule mit elf Quadratmeter können als Wohn-, Gäste- oder Kinderzimmer ebenso angedockt werden wie ein Car Port oder eine Terrasse.
Elektrik, Haustechnik, Heiz- und Klimaanlage sind aufgrund von Stecksystemen und der verwendeten Rohrsystembauweise modular mit erweiterbar. Die Außenhaut ist ebenfalls durch ein einfaches Stecksystem austauschbar und in verschiedensten Varianten erhältlich: Alu, Kupfer, Wellblech, Lärchenholz oder PVC-Folien in allen Farben.
Wie der Name verrät, spielt das \"Nomad Home“ seine größte Stärke beim Umzug aus. \"Ein moderner Nomade muss nicht auf seine eigenen vier Wände verzichten, auch nicht bei einem Umzug. Auf den Lastwagen gepackt, können die einzelnen Module einfach transportiert werden“, sagt Wenzel. Nicht einmal der Kleiderschrank muss für den Umzug ausgeräumt werden.

Zurück in die Stadt
Einen weiteren - urbanen -Wohntrend sieht Wenzel in der Neuauflage des historischen Bürgerhauses. Die Townhouses - schmale, mehrgeschossige, gereihteWohngebäude auf kleinen, eigenen Parzellen - sollen den Bewohnern nicht nur kurze Wege zur Arbeit bieten, sondern auch selbst zum Arbeitsplatz werden. \"Der Lebensmittelpunkt wird wieder in die Stadt verlagert“, ist Wenzel überzeugt. Die Gegentendenz zur Landflucht sei bereits jetzt spürbar. Die Konsumenten suchen verstärkt nach passgenauen Angeboten für ihre aktuelle Lebenssituation und auch die Immobilienbranche stellt sich auf die Mobilität und das Lebensabschnittsdenken ihrer Klientel ein.

Info: www.zukunftsinstitut.at

\"Nomad Home“
Das erste \"Nomad Home“, bewohnt vom Erfinder Gerold Peham, steht seit Herbst 2005 in Seekirchen. Die Kosten für ein Basiswohnmodul inklusive Haustechnik liegen bei 90.000 Euro. Möglich sind auch Shop- und Officelösungen. Eine \"Nomad Home“-Officelösung mit 22 Quadratmetern kam im Mozartjahr als Info Lounge in Salzburg zum Einsatz. Großes Interesse am \"Nomad Home“ kommt aus den USA und dem Nahen Osten. Aber auch im europäischen Raum wächst die Nachfrage.

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