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Breitband - wieder abgedreht

Es scheint vorbei. Der Mobilfunker One hat mit Anfang des Jahres Schluss mit WLAN gemacht, zuletzt wurden mittels Partnerschaften rund 500 Hotspots angeboten. »Wir haben das Netz abgedreht und keiner hat es gemerkt. Es gab überhaupt keinen Verkehr, Käufer für das Netz hat sich auch keiner gefunden«, sagt One-Chef Jørgen Bang-Jensen. Damit geht eine ära zu Ende: Noch vor zwei Jahren gestand man den aufstrebenden Hotspotnetzen größtes Potenzial im Service für die Businesskundschaft zu. Das WLAN-Angebot wurde als Ergänzung zu den bestehenden, weniger dicken Mobilfunkleitungen gesehen. Aus diesem Grund akquirierte T-Mobile den Hotspotpionier Metronet und One das Hotspotnetz des Providers funknetz.at. Jene verstanden es geschickt, die ängste der Mobilfunker gegenüber der neuen, drahtlosen Breitbandkonkurrenz auszunutzen. Man blies das Hotspotangebot künstlich auf, erweiterte das Netz Standort um Standort (indem an den Tankstellen, Kaffeehäusern und Golfplätzen günstige Konditionen zum Aufstellen des Equipments garantiert wurden) und vergoldete damit die WLAN-Blase. Fazit: Die Deals mit den beiden Mobilfunkern sanierten Metronet und funknetz.at. T-Mobile und One bekamen dafür eine Konkurrenztechnologie auf dem Tablett serviert.

Rückgang. Bei T-Mobile, das für die Metronet-Infrastruktur noch ein wenig tiefer als One in die Tasche greifen musste, sieht man die Hotspotumsätze differenziert. Zwar wird auch dort für das WLAN-Angebot nicht groß geworben, doch weiß man an manchen Standorten gute Geschäfte mit dem Internetzugang zu machen. Zu den frequentierteren Locations gehören vor allem internationale Hotelketten. Doch auch beim eigenen Angebot werde es eine Refokussierung geben, heißt es bei T-Mobile. Man ortet gleichfalls einen Rückgang des Kundeninteresses an den Hotspots. Aber: Dies ist alles nicht so schlimm. One und T-Mobile setzen auf den baldigen Erfolg von HSDPA.

Neue Netze. Derweil formieren sich die WLAN-Fans neu und organisieren ihr Angebot selbst. Das Wiener »Freifunknetz« www.funkfeuer.at sorgt als Adhoc-Netz rein mit der Ausrüstung seiner Benutzer für neue Abdeckungen in Wien, Graz und Teilen des Weinviertels. Ein Drittel Wiens soll bereits versorgt sein.

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