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Zukunftshaus sucht Mieter

Foto: Um 15 Prozent waren die Baukosten für das »Zukunftshaus 2020« höher als bei einem herkömmlichen Gebäude. Die daraus resultierende höhere Miete schreckt viele potenzielle Mieter ab und sorgt für eine derzeit noch hohe Leerstandsrate. Dennoch ist ein weiteres Projekt in der Gegend bereits in Planung. Foto: Um 15 Prozent waren die Baukosten für das »Zukunftshaus 2020« höher als bei einem herkömmlichen Gebäude. Die daraus resultierende höhere Miete schreckt viele potenzielle Mieter ab und sorgt für eine derzeit noch hohe Leerstandsrate. Dennoch ist ein weiteres Projekt in der Gegend bereits in Planung.

In St. Martin an Wart hat die Oberwarter gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft OSG ein ehrgeiziges, zukunftsweisendes Projekt realisiert. Dank einer intelligenten Verbindung von Architektur und Haustechnik soll das »Zukunftshaus 2020« ein »nearly zero energy«-Haus sein.

Die Besonderheit des Objekts liegt in seiner Formsprache: Zwei schräg gestellte, schattenspendende Rahmen aus Holz entsprechen in etwa dem Neigungswinkel der Sommersonne. Damit soll die direkte Sonneneinstrahlung im Sommer verhindert, jedoch das Eindringen der tieferstehenden Sonne in den kühleren Jahreszeiten ermöglicht werden. Dadurch wird nach Norden hin ein Pufferraum für das Gebäude geschaffen, der die Wärmebereitstellung für die Heizungsanlage optimiert, gleichzeitig Energieverluste verringert und zudem Abstellräume bietet. Für zusätzliche Energiegewinne sorgen Photovoltaik-Elemente und ein integriertes Solarstiegenhaus, das im Winter die Sonne »einfängt«.   

Von den Kunden wird das für die Gegend fast futuristisch anmutende Projekt noch nicht angenommen. Erst zwei der insgesamt sechs Wohnungen sind vermietet. »Die Miete ist einen Euro pro Quadratmeter höher als in Oberwart üblich«, sagt OSG-Geschäftsführer Alfred Kollar, der aber schon über ein weiteres Zukunftshaus nachdenkt. In Jennersdorf will er »ein ähnliches Projekt« durchziehen, denn die Zufriedenheit der Mieter ist sehr hoch. »Unsere Aufgabe ist es, diesen Mehrwert auch im Vertrieb zu kommunizieren.«

Ungetrübte Freude bereitet das »Zukunftshaus 2020« Christian Weinhapl, Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie. Denn für die Außenwände der Gebäudehülle entschied sich das Planungsteam rund um Architekt Martin Schwartz für den Porotherm 44 W.i. mit integrierter Wärmedämmung. In Kombination mit 4 cm außenliegendem, hochwärmedämmendem Verputz wird ein Wärmedurchgangskoeffizient von 0,13 W/m²K erreicht. Der Heizwärmebedarf des Hauses soll bei 9,03 kWh/m²/Jahr liegen, die Energiekennzahl wurde mit 32,11 kWh/m²/Jahr errechnet. »Wir sind stolz, Teil eines so ambitionierten, zukunftsträchtigen Projektes zu sein und mit unseren Ziegelprodukten maßgeblich zur gelungenen Umsetzung beizutragen«, so Weinhapl.

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