Roboter in der Pflege
- Written by Redaktion_Report
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Dezentrale Intelligenz
Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile, heißt es in der Gestaltpsychologie. Diesem Prinzip folgt auch die Roboter-Kolonne des IWARD-Projekts. \"Das Neue ist die dezentrale Intelligenz: Jeder Roboter kann autonom agieren, steht aber gleichzeitig ständig im Kontakt mit seinen Kollegen. Dadurch entsteht ein Schwarm, dessen Fähigkeiten über die des einzelnen weit hinausgehen\", erläutert Thomas Schlegel, Koordinator des Projekts. So kann etwa ein Roboter, der erkennt, dass sich ein Arzt raschen Schrittes einem Zimmer nähert, in dem ein anderer Roboter seinen Dienst versieht, mit diesem Roboter in Kontakt treten. Der zieht sich daraufhin diskret in eine Ecke zurück, um dem anstürmenden Hilfspersonal nicht im Weg zu stehen. Die Roboter sollen so klein und vielseitig wie möglich werden. Einen kompakten halben Meter in Höhe, Breit und Länge sollen die Roboter messen. Ausgestattet sollen sie mit Motor und Rädern, einem Bordrechner, Funkmodul, optischen Sensoren, Lautsprecher, Bildschirm und Reinigungsutensilien sein. Komponenten, die es auch jetzt schon gibt, das Hauptaugenmerk liegt daher auf der Weiterentwicklung der Schwarmintelligenz. Am Ende des Projekts soll eine Testphase stehen. In vier Kliniken in England, Spanien, Frankreich und der Türkei sollen die Roboterkolonnen das Hilfspersonal unterstützen. Anfangs werden die Schwärme nur putzen und bei der Kommunikation helfen. Langfristig hat die dezentrale Intelligenz aber ein weitaus größeres Potenzial, ist Schlegel überzeugt.