Der Bau & Immobilien Report fragt, die Branche antwortet! (Teil 1)
- Written by Redaktion
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Die Fragestellung: »Welche Maßnahmen werden Sie setzen bzw. haben Sie gesetzt, damit 2021 trotz Coronakrise ein erfolgreiches Jahr wird?«
»Wir investieren in Österreich«
Klaus Haberfellner, Geschäftsführer Austrotherm
»Wir blicken trotz der derzeit schwierigen Corona-Situation positiv in das nächste Jahr. Schließlich investieren wir 10 Mio. Euro in die österreichischen Werke. So schaffen wir neue Büro- und Lagergebäude. Wir investieren in neue Maschinen und optimieren Abläufe bei der internen Logistik. Dadurch reduzieren wir weiter den eigenen CO2-Fußabdruck. Ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. So bleiben wir für die Bauwirtschaft weiterhin ein verlässlicher Partner und sehen uns für die Herausforderungen bestens gerüstet.«
»Neue technische Ansätze ausprobieren«
Alfred Hagenauer, Geschäftsführer A-Null Bausoftware
»Es ist ganz klar ein Jahr der besonderen Herausforderungen. Noch mehr als sonst müssen wir für und mit unseren Kundinnen und Kunden Lösungen finden, wie diese Situation am besten zu meistern ist. So unterstützen wir bei Software-Lösungen, die auch im home office gut funktionieren. Und wir selbst sind gefordert, z. B. im Schulungsbereich Formate anzubieten, die online funktionieren und unseren Schulungsteilnehmenden das bestmögliche Ergebnis bieten.
Unsere Prämisse ist, flexibel und rasch im Sinne unserer Kundinnen und Kunden zu reagieren und die Herausforderungen auch als Chance zu sehen, neue technische Ansätze auszuprobieren.
»Mit weiteren Produktneuheiten ins Jahr 2021«
Andreas Wolf, Geschäftsführer Mapei
»Dass die unabhängige Versorgung mit Rohstoffen ein zentraler Punkt in Unternehmens-Visionen sein sollte, wurde vor allem in den letzten Monaten deutlich. Im Jubiläumsjahr 2020 war es bei Mapei erneut Zeit für einen Ausbau in Richtung Zukunft. Durch die Inbetriebnahme der neuen Produktionsanlage kann nicht nur flexibel und rasch reagiert werden, es können zudem kurze Lieferzeiten garantiert werden und CO2 Emissionen eingespart werden.
Neben unseren Produktionsanlagen wird auch kontinuierlich am Mapei Produktsortiment gefeilt. Bereits 2020 konnten wir zahlreiche Produktneuheiten präsentieren. Für das Jahr 2021 sind ebenso einige Neuheiten geplant. Zu Jahresbeginn werden wir eine neue Kooperation mit einem starken, österreichischen Partner präsentieren und somit perfekt vorbereitet in das neue Jahr starten.«
»Fokus auf Produktivitäts- und Qualitätssteigerung«
Erich Frommwald, Geschäftsführer der Kirchdorfer Gruppe
»Die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat für uns oberste Priorität, deshalb setzen wir alles daran, um unsere Gesundheits- und Sicherheitskonzepte laufend an die neuesten Erkenntnisse zu adaptieren. Auf wirtschaftlicher Ebene werden wir durch gezielte Investitionen unseren Fokus in den nächsten Jahren vermehrt auf die Produktivitäts- und Qualitätssteigerung legen, um so auch die Kosten der Fertigung zu senken. Die viel zitierte Digitalisierung wird hierbei eine Schlüsselrolle spielen.
Weiters werden wir die nicht produktiven, sonstigen Kosten genau unter die Lupe nehmen und diese, dort wo es möglich ist, reduzieren. Auch das Thema Logistik wird in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen: Unser geplantes Logistikoptimierungsprojekt wird ab 2021 in die Tat umgesetzt. Diese Maßnahmen ermöglichen es uns, den Personalaufbau selektiv voranzutreiben und somit neue Arbeitsplätze zu schaffen. 2020 hat uns vor neue Tatsachen gestellt und 2021 wird sich deutlich zeigen, wie wir mit diesen umgehen.«
»Digitalisierungsoffensive fortsetzen«
Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger Österreich
»Wienerberger setzt seine begonnene Digitalisierungsoffensive mit smarten Services und Tools für unsere Kunden auch 2021 weiter fort: Im Frühjahr werden wir ein neues Tool, das es weltweit in dieser Form noch nicht gegeben hat, für unsere Dachdecker auf den Markt bringen. Damit werden wir deren Arbeitsalltag wesentlich erleichtern und einen »One Stop Shop« anbieten. Zudem arbeiten wir an der Weiterentwicklung unserer bestehenden digitalen Angebote, sowohl im Produktions-, Bestell- als auch Logistikbereich.
Auch für den Häuslbauer wird es mit einem völlig überarbeiteten Auftritt des Wienerberger Massivwerthauses ein attraktives Service geben – hier stärken wir die Kooperation mit unseren regionalen Premium-Baumeistern. Auch in unsere Werke werden wir kräftig investieren, um die Ökologisierung in der Produktion weiter voranzutreiben und dadurch unseren Carbon Footprint deutlich zu reduzieren. 2021 kann kommen – wir sind bereit.«
»Kurs halten«
Gerald Schönthaler, Geschäftsführer Hünnebeck Austria GmbH
»Dank des hohen persönlichen Einsatzes aller MitarbeiterInnen ist es Hünnebeck Austria bislang gelungen, sich recht gut in der Krise zu behaupten. Aber natürlich werden auch wir nicht das erreichen, was wir uns vorgenommen hatten. Eine schnelle Rückkehr zur Normalität wird es auch in 2021 nicht geben. Bis wirksame Impfstoffe verteilt werden können, erwarten wir ein schwieriges Marktumfeld.
Umso wichtiger ist es für uns, Kurs zu halten bei den Dingen, die unsere Kunden an Hünnebeck schätzen: hohe Qualität der Ingenieurdienstleistungen, schnelle und zuverlässige Baustellenbelieferung sowie langlebige und sichere Produkte. Darüber hinaus werden wir unsere Kompetenzen und die Produktentwicklung im Infrastruktur- und Hochhausbau weiter stärken, um in den internationalen Wachstumsmärkten gut vertreten zu sein. Und schließlich werden wir im Bereich der Digitalisierung speziell die Services für BIM und das myHünnebeck Kundenportal ausbauen.«
»Klare Strategien entwickelt«
Christian Höberl, Geschäftsleitung Vertrieb und Technik Röfix AG
»Wir haben das Jahr 2020 genutzt, um uns weiter zu fokussieren und einzelne Unternehmensbereiche zu beleuchten. Dazu wurden klare Strategien entwickelt, die das Unternehmen als Wegweiser durch die nächsten Jahre begleiten werden. Durch Investitionen in den Ausbau von digitalen Serviceleistungen und Kommunikationssystemen werden alle Unternehmensbereiche konsequent weiter gestärkt.
Am Standort unserer Zentrale in Röthis (Vorarlberg) wird eine weitere Produktionsanlage in Betrieb genommen, erweitert und ausgebaut. Diese dient dazu, mit einer Produktlinie am Markt Fuß zu fassen, die bis dato nur mit Zukäufen abgedeckt wurde. Die F&E-Abteilung werden wir sowohl personell als flächenmäßig erweitern. Ein wichtiger Agendapunkt für 2021 ist es, die Partnerschaften mit unseren Kunden zu festigen und weiter zu vertiefen. Dazu sollen Verbesserungen bei den Serviceleistungen beitragen, die sich noch stärker an den Bedürfnissen der Kunden orientieren.
»Im kalten Wasser lernt man schneller schwimmen.«
Georg Blümel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Synthesa-Gruppe
Dieses Sprichwort gilt auch für die Synthesa Gruppe im Corona-Jahr. Trotz Lockdown lief die Produktion von Baufarben, Putzen und Dämmstoffen bei Synthesa aufgrund strenger Sicherheitsmaßnahmen weiter. Die Gruppe war so jederzeit erreichbar, lieferfähig und für unserer Kunden da. Durch diese Anstrengungen konnten Synthesa und Capatect trotz Corona an das hervorragende Ergebnis des Jahres 2019 anknüpfen. Diese Fokussierung auf unsere Kunden ist für uns das Wichtigste, um auch 2021 gestärkt aus der Krise zu kommen.
Die intensive Zusammenarbeit innerhalb der Synthesa-Gruppe auf allen Ebenen ist mittlerweile auch kontaktlos reibungsfrei – genau wie Bestellung, Lieferung und Abholung, welche sicher auch im ersten Halbjahr 2021 noch im »Corona-Modus« erfolgen müssen. Wir sind für ein herausforderndes Jahr gerüstet und starten deshalb mit Zuversicht und Mut in 2021.
»Rechtzeitig die richtigen Weichen gestellt«
Ingrid Janker, Geschäftsführerin Knauf
»Wir haben uns bereits vor der COVID-19 Pandemie eine Digitalisierungs- und Innovationsstrategie zurecht gelegt, die wir auch 2021 weiter verfolgen. Dies betrifft sowohl interne Prozesse als auch unser Agieren auf dem Markt. Als Beispiel, das auch nach außen hin wahrgenommen wurde, ist unsere Initiative, Seminare nicht nur noch als Präsenzseminare anzubieten, sondern auch als Webinare.
Da wir dies schon 2019 vorbereitet hatten, konnten wir während des ersten Lockdowns über 1000 Interessierte erreichen. Für 2021 haben wir das Angebot ausgedehnt und unsere Erfahrungen sowie das Feedback der Teilnehmer 2020 einfließen lassen. Als Innovationstreiber wollen wir den Bereich Akustik weiterentwickeln, der uns schon seit drei Jahren stark begleitet.«
»Bessere Vernetzung in der Gruppe«
Franz Wastlbauer, Geschäftsführer AvenariusAgro
»Das Jahr 2020 war für jeden von uns außergewöhnlich. Mit dem ersten Lockdown im März konnte AvenariusAgro aufgrund seiner Flexibilität und seinem Rohstofflager die Produktion auf Desinfektionsmittel erweitern und so den enormen Bedarf in Österreich kurzfristig unterstützen. Diese Umstellung relativierte die Einbußen im Kerngeschäft der Bauchemie und so konnten wir gut gegensteuern. Am Ende des Jahres können wir an das gute Ergebnis vom Vorjahr anschließen.
Die Lehre aus der Krise war die bessere Vernetzung innerhalb der Firmengruppe, um im kommenden Jahr die Kräfte zu bündeln. Wir werden dabei das flächendeckende Vertriebsnetzwerk nutzen, um mit höherer Effektivität und gemeinsamen Lagermanagement unsere Kunden bestmöglich betreuen zu können. In jeder Krise steckt eine Chance. Wir müssen sie ergreifen und freuen uns auf 2021.«
»Portfolio erweitern«
Thomas Angerer, Geschäftsführer Facilitycomfort
»Wir setzen in unseren Kundenbeziehungen weiter auf Partnerschaft und Transparenz. Es ist für uns wichtig, dass man sich in herausfordernden Zeiten ehrlich und auf Augenhöhe trifft. Wir möchten die größtmögliche Flexibilität in unserer Arbeitsweise sicherstellen. Dies gilt in gleichen Maßen für unsere KundInnen als auch MitarbeiterInnen. Des Weiteren werden wir unser Portfolio bzw. Dienstleistungsangebot erweitern. Die Positionierung als Komplettanbieter im FM-Bereich wird dadurch deutlich gesteigert und wir können unseren KundInnen noch mehr aus einer Hand anbieten.«
»Hohe Agilität erforderlich«
Stefan Graf, CEO Leyrer + Graf
»Wir haben in den letzten Jahren sehr intensiv daran gearbeitet unsere Marktposition zu sichern und unsere Stärke weiter auszubauen, um genau in solchen stürmischen Zeiten stabil zu sein. Darüber hinaus haben wir in diesem Jahr auch starken Zusammenhalt bewiesen und bei allen Schwierigkeiten als Team an einem Strang gezogen. Es gibt keine Glaskugel, die einen Blick in die Zukunft gewährt, doch ich gehe davon aus, dass 2021 und auch 2022 herausfordernde Jahre für uns werden. Die nächsten Jahre werde eine hohe Agilität von uns fordern, doch wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor, um Risiken zu minimieren.«
»Leistungs-Portfolio erweitert«
Brigitte Fiedler, Geschäftsführerin der WISAG Service Holding Austria GmbH
»Die WISAG hat 2019 begonnen, das Leistungs-Portfolio etwa mit der Sanierung von Büros und Wohnungen oder Sicherheitstechnik zu erweitern. Durch das breitere Portfolio und den Zugewinn neuer Assetklassen können wir die Reduzierung von Leistungen in Hotellerie und Gewerbeimmobilien leichter abfedern. Das ermöglicht uns, Mitarbeiter zu reorganisieren und so weiterhin zu beschäftigen. Die WISAG hat zudem die Leistungen und Preise den Erfordernissen angepasst. Das ermöglicht unseren Kunden die Krisenbewältigung und fördert langjährige Partnerschaften. Die WISAG blickt daher zuversichtlich ins Jahr 2021.«