Globale Vernetzung, flexible Zeitgestaltung und übergreifende Tätigkeitsfelder bestimmen zunehmend unseren Arbeitsalltag. Die Berufswelt wandelt sich rapide und erfordert veränderte Strukturen und ein neues Arbeitsumfeld. Das Büro um 1880: ein Stehpult mit einem dicken, schwarzen Buch, in das der Kontorist penibel sämtliche Zahlungsvorgänge und Korrespondenzen einträgt. Ordnen, duplizieren, dokumentieren, ablegen – die Abläufe sind bis heute im Prinzip die gleichen. Die Schreibkräfte sind zwar nicht mehr ausschließlich männlich, heißen auch nicht mehr Commis und tragen keine Ärmelschoner, der Büroalltag ist aber auch im digitalen Zeitalter noch vom Umgang mit Papier bestimmt.Mit der Gründung der ersten Handelshäuser in der Renaissancezeit entstand zugleich das Buchhaltungs- und Rechnungswesen. Auf dem Schreibtisch des Kontors liefen alle Kassier-, Buchungs- und Kommunikationsvorgänge zusammen. Zu einem breiteren Berufsfeld entwickelte sich die Tätigkeit als »kaufmännischer Angestellter« aber erst Ende des 19. Jahrhunderts. Noch vor 100 Jahren war die Fabrik der Inbegriff von Arbeit, das Büro bestenfalls das Anhängsel eines Produktionsbetriebes. Auf 100 Industriearbeiter kamen nur zwei oder drei Bürokräfte. Mit den hierarchischen Verwaltungsstrukturen stieg aber auch das Ansehen dieser Berufsgruppe. Wer ein sauberes Hemd trug, hob sich schon rein äußerlich vom Proletariat ab. Der Einzug der Schreibmaschine veränderte die Büroarbeit ab 1900 grundlegend. Ab den 1920er-Jahren ersetzten schließlich zunehmend Frauen, die in nüchternen Schreibsälen mit monotonem Geklapper Seite für Seite abtippten, die altehrwürdigen Kontoristen. >> Mehr Lebensqualität Wissen, Mobilität, Flexibilität Wohnzimmeratmosphäre Nicht nur eine räumliche Frage Voneinander lernen