Gestochen scharfe Bilder, satte Farben - High Definition TV (HDTV) bringt Fernsehen in höchster Qualität ins Wohnzimmer. Die Bilder des HDTV sind aus bis zu 1920 sichtbaren Spalten und 1080 Zeilen aufgebaut und bieten damit eine fünfmal höhere Auflösung wie die jetzigen Fernsehbilder. Zum Vergleich: Der in Europa verbreitete PAL-Standard hat eine Auflösung von nur 720 mal 576 Bildpunkten.Aufd dem Weg zur digitalen zukunft gilt es aber noch einige Hürden zu meistern. Forscher der Fraunhofer-Institute für Nachrichtentechnik und für integrierte Schaltungen haben sich der Probleme angenommen. Ihre Ergebnisse präsentieren sie auf der International Broadcast Convention IBC in Amsterdam : Ein MPEG-4 AVC soll für die Komprierung der Daten für übertragung und Speicherung sorgen. Darauf aufbauend wurde der erste Software-basierte Encoder entwickelt, der in Echtzeit HD-Material in guter Qualität komprimieren kann - bisher war dies nur mit spezieller Hardware möglich.Verschiedene FormateDamit aber zum Beispiel auch Fernsehmaterial aus den USA, das mit dem Standard ATSC aufgenommen wurde, auf HDTV-Geräten in Europa perfekt wiedergeben werden kann, ist ein Videoformat-Konverter nötig. Dies ist eine Art "übersetzer", der Filme des einen Standards möglichst verlustarm in einen anderen überführt. Fraunhofer-Forscher haben den multifunktionalen Videokonverter HiCon entwickelt. Damit sollen sich Video- und Grafiksignale in eine Vielzahl von Multimedia-Formaten umwandeln. Dazu gehören auch alle standardisierten digitalen Rundfunkformate wie ATSC in Amerika, DVB in Europa und ARIB in Japan.Mehr MobilitätIn Zeiten immer größerer Mobilität muss auch das Medium Fernsehen mobil werden. Digital Video Broadcasting for Handheld (DVB-H) ist ein neues übertragungsverfahren für den Multimediaempfang auf dem Handy oder PDA. Es baut auf den übertragungstechniken des digitalen terrestrischen Fernsehens DVB-T (Digital Video Broadcasting Terrestrial) auf. Für scharfe Bilder und guten Klang sorgen die effizientesten Audio- und Videocodierverfahren des MPEG-4 Standards: High-Efficiency Advanced Audio Coding (HE-AAC) und Advanced Video Coding (AVC). Dafür wurden neue Software-Komponenten entwickelt, die entweder einzeln oder als Komplettlösung in Form eines Media-Players erhältlich sind. Das besondere ist die Kompatibilität zu verschiedensten Plattformen: egal ob Linux, Windows oder MAC, ob mobil oder stationär - die Software funktioniert überall. Um die digitalen Inhalte vor Missbrauch zu schützen, ist ein System (ISMACryp) zur sicheren übertragung von Medieninhalten integriert.DVB-H ist jedoch nicht der einzige technische Standard für das Handy-TV: In Asien wird vor allem Digital Multimedia Broadcasting (DMB) eingesetzt. Aber auch Multimedia Broadcast Multicast Service MBMS macht Fernsehbilder mobil. In dem von Fraunhofer koordinierten DXB-Projekt haben die Forscher mit ihren Kollegen von Institut für Rundfunktechnik, Siemens, Sony, T-Systems und Vodafone einen Ansatz entwickelt, der die verschiedenen Systeme harmonisiert. Im Mittelpunkt steht die Verwendung des Internet-Protokolls (IP). "Als Ergebnis ist eine Erweiterung des übertragungsstandards Digital Audio Broadcasting entstanden, das extended DAB. eDAB weist ein Höchstmaß an Gemeinsamkeiten mit DVB-H und MBMS auf", erläutert Ralf Schäfer vom Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik.