Wir werden künftig öfter und kürzer verreisen. Gefragt sind zunehmend »lost places« in entlegene Regionen der Erde und in der Tiefsee. Anlässlich des 100. Geburtstags der Verkehrsbüro Group wagte Österreichs größter Tourismuskonzern einen Blick in die nahe Zukunft. Schon in 15 bis 20 Jahren wird das Urlaubsverhalten noch fragmentierter sein als heute. Transkontinentale Billigflieger machen Wochenendtrips nach Übersee erschwinglich, Hyperloop befördern Passagiere innerhalb kürzester Zeit zu anderen Metropolen. Auch bei den Reisezielen sind Verschiebungen zu erwarten. »Wenn alles in der Welt entdeckt ist, bleiben noch der Weltraum und die Tiefsee«, sagt Zukunftsforscher Andreas Reiter. Unterwasser-Lodges in Asien und im Nahen Osten sind schon heute begehrte Destinationen. Reiter ortet einen Trend zu bislang abgeschotteten oder wenig erschlossenen Gebieten wie Iran, Afghanistan oder Nordkorea. Während die Touristenhochburgen Venedig und Dubrovnik nur noch mit Voranmeldung zu besichtigen sein werden, gewinnen »Cool Spots« wie Trondheim oder Tirana an Bedeutung. Generell dürften sich die Reiseströme von Süd nach Nord verschieben. Die Betreuung des Durchschnittsgastes übernehmen Service-Roboter. Im Hotelzimmer stehen auf die Nutzerdaten des Gastes zugeschnittene Mode- und Sportartikel bereit. In dieser von Algorithmen und Avataren gesteuerten Welt werden individuelle Dienstleistungen zum Luxusgut – zum Beispiel der persönliche Chauffeur statt des selbstfahrenden Taxis.