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Betondesaster

Für die österreichische Betonindustrie kündigt sich ein veritabler Flop an. Die Gasometer Mall Errichtungs- und Betriebsgesellschaft (GME) will die Stahlbetonschalendecke, die im Wiener Gasometer B vor einigen Wochen abgesackt war, durch eine andere Konstruktion ersetzen.

"Wir prüfen die Ausführung als Stahlkuppel oder als Holzleimbinderkonstruktion", erklärt Günther Bischof, Geschäftsführer der Wohnbauvereinigung der Privatangestellten, Eigentümer des Gasometers B und an der GME beteiligt. Für den Betreiber muss der geplante übergabetermin 1. September 2001 halten. Andernfalls drohen Schadenersatzforderungen.

Wer dafür aufzukommen hat, sollen diverse Gutachten klären, die von der GME in Auftrag gegeben wurden. Nebenbei geht es, so hört man im Projektmanagementbüro Fritsch, Chiari und Partner, um einen Bauschaden in der Höhe von 40 bis 50 Millionen Schilling.

Der renommierte Wiener Bauingenieur Alfred Pauser untersucht im Auftrag des Gerichts den Einsturz, der die 1500 m2 große, elliptisch geschwungene und freitragende Stahlbetondecke über der Veranstaltungshalle über Nacht ereilt hatte. Pauser bezweifelt, dass eine Ursache allein ausschlaggebend war. "Die Angelegenheit ist sehr komplex", so Pauser - für die Betonindustrie dürfte es der Betriebsunfall auf jeden Fall sein.

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Konkurrenz für Architekten

Itten & Brechbühl, mit vier Niederlassungen und 110 Mitarbeitern größtes Schweizer Architekturbüro, geht nach österreich. Gemeinsam mit den Architekten Baumschlager & Eberle aus Vorarlberg und Peter Raab aus Wien wurde eine Niederlassung in Wien/Schwechat gegründet, von der aus gemeinsam die Erweiterung des Flughafens Wien abgewickelt wird.

Bis 2003 soll das Betriebsgebäude stehen, bis 2007 wird der Pier Süd errichtet - insgesamt ein Acht-Milliarden-Schillingprojekt. Für die Zeit nach 2010 wird über weitere Ausbaustufen nachgedacht.

Im Schwechater Concorde Business Park wurden 300 m2 Bürofläche angemietet, wie der Büroleiter Peter Raab bestätigt. Robert Kaiser, Projektleiter für Itten & Brechbühl, geht von einer Büromannschaft von 30 bis 40 Mitarbeitern aus, die zum Großteil hier angeworben werden.

"Es besteht die Absicht, auch andere Projekte zu machen", so Kaiser über das neugegründete internationale Architekturbüro, für das noch ein eigener Name gesucht wird.

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Jammerlieder

"Das Jammerlied ist die Hymne aller Kammern!" Wiens Wohnbaustadtrat Werner Faymann (SPö) zeigte sich von den Forderungen der Wiener Architektenkammer an die Politik wenig beeindruckt. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion hatte der Wiener Architektenchef Michael Buchleitner von der Stadt verlangt, sich als Bauherr zur Architektur und zum Vergabewesen zu bekennen und beides zu stärker zu kontrollieren. Faymanns sarkastische Antwort: Es sei nicht Aufgabe der Stadt, Architektenhonorare zu überweisen, sondern Rahmenbedingungen für das Bauen zu schaffen.

Wenn sich in Vorwahlzeiten Politiker zusammensetzen, um darüber zu diskutieren, ob Wien moderne Architektur braucht, fliegen die Fetzen. Könnte man meinen. Tatsächlich war von den vier wahlwerbenden Parteivertretern am Podium kaum mehr als Altbekanntes zu hören.

Christoph Chorherr, Obmann der Wiener Grünen und nach eigenen Angaben Architekturfan, deklarierte Bauen als öffentlichen Akt. Im kommunalen Wohnbau müsste erst über zumutbare Bebauungsdichten geredet werden, bevor über Architektur gesprochen werden kann.

Der amtierende Planungsstadtrat Bernhard Görg (öVP) ortete ein "Sünnhof-Syndrom" in Wien - alle Kraft würde in Restaurierungen gesteckt. Dem Vorwurf der Architektenkammer, die politische Koordinierung der Architektur fehle, konnte er nicht folgen.

Für den freiheitlichen Stadtrat Walter Prinz war moderne Architektur ein "Kunterbunt an Projekten in Wien, die nicht zusammengehörig sind" und meinte, neue Architektur dürfe nur dort entstehen, "wo noch keine ist". Im übrigen sei er für die Beibehaltung der Grätzelidentität. Worauf ihm Alexandra Bolena vom Liberalen Forum vorwarf, "nun auch noch Architekturghettos" schaffen zu wollen. Dann begann die Diskussion, sich im Kreis zu drehen. Fetzen flogen nur noch an der Garderobe.

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Der Himmel fällt nicht auf die Erde

Ben Verwaayen, Vizepräsident von Lucent Technologies bringt es auf den Punkt: "Natürlich hat die Branche schwierige Zeiten durchlebt. Aber der Himmel fällt nicht auf die Erde. Die nächste Generation der Netzwerke kommt, trotzt der langsameren Wachstumsraten und trotz der gesunkenen Investitionsfreude." Gerade Lucent hat nach einem rasanten Wachstumsprozeß den Dämpfer, den die Branche erhalten hat, besonders deutlich zu spüren bekommen. Die jüngsten Quartalsergebnisse lagen deutlich hinter den Erwartungen der Analysten und Investoren. Die Antwort, die Lucent jetzt liefert heißt: "Back to basics."

Das heißt: Volle Konzentration auf die Kernkompetenzen im Bereich der Mobilen Netzwerke (Stichwort 3G), Internet Dienstleistungen und Breitband-Technologie. "Telekommunikation ist zu wichtig um aus der Mode zu kommen", meint Ben Verwaayen. "Wir erlben radikale Veränderungen, aber Telekommunikation bleibt eine starke, den Lebensstil beeinflussende Industrie."

Am Vortag der Cebit-Eröffnung gab Lucent zwei wesentliche Vertragsabschlüsse bekannt. So wird der amerikanische Konzern für Verizon Wireless, den größten US-Mobilfunkkonzern, in drei Jahren ein 3G-Netz bauen. Auftragsvolumen: Sechs Milliarden Euro.

Für die Internet-Service-Tochter der British Telecom - BT Ignite liefert Lucent das "Hirn" einer neuen "packet-based" Netzwerk-Architektur. Damit setzt BT-Ignite voll auf Internettelefonie (Voice over IP) und erschließt neue Möglichkeiten für neue Dienstleistungen.

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Telekom Control: Geringere Entgelte

Die TKC-Kommission hat beschlossen, die monatlichen Entgelte für die überlassung der Teilnehmeranschlüsse schrittweise von derzeit 170 Schilling bis Ende des Jahre auf 150 Schilling pro Anschluss zu senken. Außerdem sieht die neue Regelung vor, dass Antragsteller künftig auch Teile der letzten Meile, beispielsweise die Hausverkabelung, anstelle der gesamten Leitung zwischen Wählamt und Endkunden anmieten können. Als Marktbeherrscher wurde die TA außerdem verpflichtet, allen Anbietern den Zugang zur letzten Meile anzubieten, also auch bei Mietleitungsdiensten, Datendiensten sowie bei multimedialen Breitband- und Internetdiensten. Basis dieses Beschlusses ist eine Verordnung des Europäischen Parlaments, die am 2. Jänner 2001 in Kraft getreten ist.
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Börsen: Zug der Lemminge

Siemens-Chef Heinrich von Pierer lässt wenig Freude aufkommen: Der nachlassende Handy-Boom würde die Hoffnungen für das laufende Geschäftsjahr trüben. Die Prognose eines zweistelligen Umsatzplus und eines überproportionalen Gewinnwachstums für das Geschäftsjahr 2000/2001 gelte nur noch ohne die Berücksichtigung der Halbleiter-Tochter Infineon. Mit diesen Kassandra-Rufen ist er allerdings nicht alleine. Ciscos CEO John Chambers drückt es allerdings etwas diplomatischer aus: "Ich rechne damit, dass wir in den nächsten zwei Quartalen Schwierigkeiten haben werden." Anfang Februar hatte Cisco zum ersten Mal seit mehr als sechs Jahren eine Gewinnprognose verfehlt. Für das im Jänner abgeschlossene zweite Quartal wies Cisco im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Gewinnanstieg von 48 Prozent und einen Zuwachs des Umsatzes um 55 Prozent aus. Beide Zahlen lagen unter den Erwartungen der Analysten.
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Deutsche Telekom: Wechselbad der Gefühle

Die Deutsche Telekom hat Eigenangaben zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Konzernüberschuss voraussichtlich um 63,2 Milliarden auf 81 Milliarden Schilling gesteigert. Für den starken Anstieg seien vor allem die Verkäufe der Beteiligungen aus "Wind" und "Global One", die Veräußerung regionaler Kabelnetze sowie der Börsengang von T-Online verantwortlich. Die genauen Zahlen sollen am 24. April bekannt gegeben werden.

Sie werden letztendlich auch über das Schicksal von Ron Sommer entscheiden. Der DT-Chef sieht sich immer neuen Vorwürfen im Zusammenhanng mit der Immobilien-Bewertung des Unternehmens ausgesetzt. Laut dem Magazin "Focus" sollen Ron Sommer und sein früherer Finanzvorstand Joachim Kröske bereits 1998 von einer zu hohen Bewertung gewusst haben.

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Geomarketing

Georg Magenschab, Chef der 1993 in Wien als Resultat einer WU-Forschungsgruppe gegründeten WIGeoGIS, nennt es ein »Festhalten am CRM«, das jedoch im Verbund mit Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Unternehmensdaten auf Basis digitaler Landkarten eine wesentliche Veredelung erfährt. Die Rede ist von Geomarketing mithilfe von geografischen Informationssystemen.

Datenveredelung. Das bedeutet Geokoordinierung für zwei Millionen Adressen alleine in österreich. Das bedeutet, dass aus simplen Liniennetzen so genannte Rasterkarten werden: Laufend aktualisierten »Nacktkarten«, die nicht viel mehr als Straßenzüge beinhalten, wird dabei das Wissen von zehn Drittanbietern wie Teleatlas, Ed. Hölzel, Herold und Statistik Austria zugeführt. »Aus dem Verbund von Multimedia, Ortung und CRM entsteht ein Mehrwert in Form von Visualisierungen, die entweder als Dokumentation etwa für Versicherungen oder Geometer, als Lotsung- und Trackingservices etwa für Servicetechniker oder als Analysetools für letztlich jede der rund 15.000 Marketingabteilungen in österreich herhalten«, erklärt der junge Chef.

Letztere setzt etwa die Bank Austria für ihre Filialstruktur ein, die dafür den Filialen entsprechende Einzugsgebiete definiert hat und diesen sodann die eigenen Kundendaten mit relevanten Marktdaten integriert hat. Auf Knopfdruck erscheint einem Filialleiter der Bank Austria heute so ein beeindruckendes Wissen über die Geschäftsentwicklung in allernächster Nähe.

Als Vorbereitung für exakte Location- based Services hat WIGeoGIS bei allen Mobilfunkern in österreich Einzug halten können. Bei der mobilkom wurde etwa der Prototyp mobilguide entwickelt - Trackingservices sind dort innerhalb des eigenen Netzes heute schon recht annehmbar nutzbar. Allerdings bremst Magenschab die Euphorie rund um den punktgenauen M-Commerce: »Die Einführung der Triangulierung, was das Heranziehen von mehreren Basisstationsignalen zur wirklich exakten Berechnung des Standortes des Handynutzers erlauben würde, liegt vermutlich noch einige Jahre weit weg. Bedenken Sie die enorme Rechenkapazität, die notwendig wäre, proaktiv alle paar Sekunden für drei Millionen Handys eine exakte Ortung vorzunehmen!«

T-Mobile etwa verwendet keine Triangulierung, One dagegen setzt die Nokia-Software M-Position ein und hat damit den one-compass realisiert, hält aber laut Sprecherin Sandra Tesar LBS und Trackingservices »noch für bedenklich«, Datenschutz und Spam seien noch zu wenig abgesteckt. Vorerst werden Handynetze daher weiterhin passiv auf einen Auftrag für die Standortortung warten. »Dennoch ist auch heute schon wirklich Beeindruckendes möglich. Die Eingabe etwa von essen am PDA, der den mobilguide verwendet, listet binnen kürzester Zeit alle Gaststätten in nächster Nähe auf. Das ist doch was, oder?« Und zur Veranschaulichung der Trackingservices erscheint ein Punkt am Bildschirm, der auf der Südosttangente aufleuchtet - jetzt weiß Georg Magenschab, dass eben seine Frau auf dem Heimweg ist …

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Chaos Marktplatz

Die Abbildung der realen Welt spiegelt sich in der virtuellen. Fast spiegelgleich findet sich im Internet der Kampf um Marktanteile wieder. Aktuell geht es darum, neue Vertriebskanäle zu besetzen, Konkurrenten hinauszuboxen.

"Marktplätze sind eine notwendige Ergänzung zum bestehenden Geschäft", sagt Bernhard Weilharter, Geschäftsführer des Systemintegrators marchFirst österreich. Die befürchteten Dotcom-Querschläge in traditionelle Märkte sind weitgehend ausgeblieben - große Konzerne werden auch im Netz die Nase vorn haben. Denn um einen Online-Marktplatz erfolgreich zu machen, genügt eine gute Idee alleine längst nicht mehr. Damit er überhaupt zur Kenntnis genommen wird, braucht es mindestens ein starkes Zugpferd - nur eine bekannte Dachmarke sorgt für Marktgeschrei.

Trotzdem könnte es zu Machtverschiebungen kommen. Vor allem dann, wenn sich mehrere Käufer oder Verkäufer zusammenschließen. Zudem gilt: "Marktplatz-Betreiber geben pencil und paper vor", erklärt Roland Ebert-Weglehner, Zentraleuropa-Chef von Sterling Commerce, "Marktplatzbetreiber, wie etwa Covisint in der Automobilbranche, schreiben ihren Zulieferern die Applikationskonformität vor."

Einen Branchenstandard will auch die VA Tech etablieren, die mit ihrem EC4EC-Marktplatz Early-Adopter-Vorteile für sich verbuchen kann - ein Marktplatz für Engineered Components ist Novum. Denn diese Branche gehört zu jenen Industriezweigen, die erst mit der Realisierung von E-Business-Modellen beginnen. In der restlichen Wirtschaft, vor allem in der Computer- und Telekombranche, ist der First Mover Advantage bereits Vergangenheit.

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Verkaufsargument Schwellenangst

Die Einstiegsängste der KMUs, die weder über genügend technisches Know-how noch über finanzielle Mittel verfügen, um eigene Marktplätze zu errichten, ruft immer mehr Internet-Shop-Anbieter auf den Plan, die dieses Marktsegment erobern wollen. Laut Gallup-Umfrage haben derzeit 94 Prozent der österreichischen Unternehmen bis 500 Mitarbeiter keinen Online-Shop im Internet - 35 Prozent können sich aber vorstellen, künftig einen zu betreiben. Komplettangebote inkludieren alles von der Einrichtung eines Shops mit Online-Zahlungsabwicklung bis hin zur Organisation von Logistikpartnern.

Der Grundgedanke dabei: Das Unternehmen selbst braucht sich um nichts mehr zu kümmern. Alles, was benötigt wird, ist ein Internet-Zugang. So lautet auch das Konzept der Internet-Shop-Lösung "24biz" der European Telecom. Für die komplette Einrichtung des Internet-Shops bis hin zur Online-Zahlungsabwicklung bezahlt man 6990 Schilling. Mit ein bis drei Prozent nascht der Betreiber am Umsatzkuchen mit. 20 Millionen Schilling Umsatz will die European Telecom bis 2003 mit "24biz" machen. "Bis 2003 sollen in österreich 40.000 Internet-Shops entstehen. Wir wollen bis dahin einen Marktanteil von zehn Prozent erreichen", kündet Maresa Meißl, Strategiedirektorin bei European Telekom, an. Betrieben werden die Shops als ASP-Lösung (Application Service Providing = Mietsoftware), die bei der European Telecom gehostet wird. Für Ausfälle gebe es entsprechende Service Level Agreements.

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