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Ärger unter Ex-Kunden

Zweieinhalb Jahre nach dem Kauf des alternativen Providers eTel kündigt die Telekom Austria einseitig Services aus dem eTel-Portfolio. Die Kunden reagieren verärgert.

Das Jahresende 2006 bedeutete auch ein vorläufiges Ende der Konsolidierung am Festnetzmarkt. Nach jahrelangem Wettbewerb kaufte die Telekom Austria den Internet- und Telefonieprovider eTel auf. Der alternative Telco agierte in den Jahren davor selbst als Großeinkäufer in einem damals schillernden Markt. eTel schluckte einige Provider, darunter EUnet – ihrerseits Auffangbecken für verblichene Internetunternehmungen in Österreich. Die meisten Kunden der Alternativen, die sich plötzlich wieder zum Klassenfeind TA migriert sahen, hielten trotzdem an der Nutzung der alten Services fest. Doch auch für diese ist nun endgültig Schluss.

Ende April ging ein Rundschreiben des TA-Vertriebs an den kunterbunten Kundenhaufen. Man teilte die Einstellung sämtlicher Leitungsdienste, E-Mail-Boxen, statischer Adressen und Domaindienste mit. Und empfiehlt "als Alternative" die Bestellung von aktuellen Leitungs- und Webservices der Telekom. Der Grund der Umstellung: Die gesellschaftsrechtlichen Verschmelzungen der beiden Unternehmen sind abgeschlossen. Aus organisatorischen Gründen werden daher "Produktharmonisierungen durchgeführt und auch einige Änderungen vorgenommen", heißt es in dem Brief. Mit der Kündigung ergeht auch eine Warnung an die Nutzer. Die Kunden werden ersucht, ihre E-Mail-Boxen zu leeren und die Daten daraus zu sichern. Man ersucht um Verständnis, dass eine Übernahme der E-Mail-Adressen nicht möglich ist.

Für einige der übernommen Kunden ist die Vorgangsweise ein Affront. "Dass eine Umleitung einer alten E-Mail-Adresse auf eine Neue technisch oder kaufmännisch ein Problem ist, glaube ich der Telekom Austria nicht. Das wäre ein Armutszeugnis für dieses Unternehmen", betont ein Kunde gegenüber dem Report. Man sehe nicht ein, so der verärgerte Mailbox-Nutzer, dass ein seit Jahren bestehendes Vertragsverhältnis einfach so gekündigt werde.

TA-Sprecher Wolfgang Grabuschnig weist auf ein "Auslaufen von Nutzungsrechten, die laut Kaufvertrag nicht mehr verwendet werden dürfen" hin. Weiters würde eine einheitliche Domainstruktur eine besser zu gewährleistende Servicequalität für die Telekom bilden. "Wir achten natürlich darauf, den Kunden genügend Zeit zu geben, ihre Kontakte über die neuen E-Mail-Adressen zu informieren. Es gibt daher die Möglichkeit, die Frist bis zur Auflassung auf Kundenwunsch zu verlängern", sagt Grabuschnig.

UPDATE 21.5.2009
Es scheint, dass die Kündigungen auch nicht vor größeren Kunden halt machen. So soll auch ein Unternehmen mit hunderten Rechnern in seinem Netzwerk von eTel gekündigt worden sein. Die IT steht eigenen Angaben zufolge aus Zeitgründen dort nun vor der Wahl, bei der TA neu zu unterschreiben - oder ab Ende Juli ohne VPN auskommen zu müssen.
Last modified onDonnerstag, 21 Mai 2009 08:53

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