Das hohe Renovierungsvolumen hat der heimischen Fensterbranche ein Umsatzplus von 1,1 % beschert. Dabei verlässt sich die Branche laut Marktanalysten Andreas Kreutzer aber nicht auf staatliche Förderungen, sondern ist »ihr eigener Market-Maker«. Die österreichische Fensterindustrie erzielte 2011 einen Umsatz von 825 Millionen Euro. Rund 75 % aller Fenster werden im Gebäudebestand montiert, entweder im Zuge des Fenstertausches oder bei Zu- und Umbauten. Bei 3,4 % aller Ein- und Zweifamilienhäuser wurden 2011 die Fenster getaucht. Damit übertrifft die Fensterindustrie die von Experten angestrebte Sanierungsquote von 3 % des Gebäudebestandes. Im Vergleich dazu kommt man bei der Fassadendämmung mit einer Sanierungsquote von 1,1 % des Bestandes seit Jahren nicht recht weg vom Fleck. Die um das Dreifache höhere Sanierungsquote bei Fenstern ist laut Studienautor Andreas Kreutzer aber nicht die Folge der in den letzten Jahren ausgeweiteten Förderungen, sondern habe primär mit dem Marktverständnis der Branche zu tun. »Die Fensterindustrie ist ihr eigener Market-Maker«, sagt Kreutzer. Wie kaum eine andere Branche hätten es die Fensterhersteller in den vergangenen 20 Jahren verstanden, durch laufende Innovation die Attraktivität ihrer Produkte zu steigern. »Nicht nur in technischer Hinsicht, sondern auch als Produkt der Fassadengestaltung.« Ein weiterer entscheidender Punkt ist laut Kreutzer die Einsicht der Hersteller, dass Wachstum nicht in erster Linie durch eine steigende Nachfrage, sondern nur über einen Mehrwertverkauf möglich ist. Infolge werden Jahr für Jahr mehr Fenster mit Drei-Scheiben-Isolierglas, mit Sonnenschutz oder bei Holzfenstern mit vorgesetzten Aluschalen zum besseren Schutz gegen Witterungseinflüsse abgesetzt. Der Anteil von Holz/Alu-Fenstern liegt mittlerweile bei mehr als 23 % und ist in keinem Land höher als in Österreich.> Umsatzplus mit Premiumprodukten