Am Anfang war der Personal Computer. Dann kamen Internet, Deskop-Services und Single-Sign-On. Auswechselbare Geräte, standardisierte Produkte, Marketing-Sheets, die sich nur im Buchstabieren des jeweils führenden Herstellers unterscheiden. Dank Nivellierung mit einheitlichen Schnittstellen und Spezifikationen wird die Grundlage für ein großes, funktionierendes System geschaffen. Die User drängen und schieben sich in die dadurch personalisierbaren Softwarewelten. Doch wird dabei das Persönliche am Hardware-Ende der IT-Wurst vernachlässigt. Selbst der iPod, das strahlendweiße Symbol der urbanen Individualität ist wenige Jahre nach Start bereits Teil jenes aufgesetzten Mainstreams, der jeden Bobo Stoßgebete zum Himmel über Alsergrund (oder Neubau) schicken lässt.Der Bobo - die Wortschöpfung aus Bohème und bourgeois als biologisch-soziale Kreuzung der Yuppies mit dem Internet-Boom - will nicht in vorhersagbare politische Schubladen gesteckt werden und entscheidet auch mal gegen seine Lebenseinstellung um ganz individuell seine Kreuzerln am Wahlzettel anzuklicken. Die Werkzeugtasche des Bobos beherbergt ein Notebook, das mit einer persönlichen Note versehen ist. Was dem PC die Zimmerpflanze am Chassis und dem kindlichen Handy das Wechselcover war, ist nun das Klebecover fürs Notebook. Unter dem Motto "the computer is personal again“ wollen Hersteller wie etwa HP ihren Kunden wieder eine persönlichere Beziehung zum Produkt ermöglichen. Aufklebbare Notebookcover, Laptop-Skins, die sich über den Deckel ziehen lassen, und Lackierservices für den permantenten Designtouch bringen dann den unverwechselbaren Look in eine der grandiosen Notebooktaschen des japanischen Online-Shops H Miura M Maki. "Wir sind alle Individuen“, hallt es unisono. Die Dellen und Kratzer an meinem Notebook erzählen die gleiche Geschichte.