Die größten Betreiber von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) sind die Wien Energie und die Linz AG.Wir stehen unter starker Beobachtung der Kommission, wir haben extrem erhöhten Handlungsbedarf«, weiß Helmut Hojesky, Leiter der Klimaabteilung im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. österreich ist eines jener Länder, in denen die CO2-Emissionen nicht wie im Kyoto-Protokoll vorgesehen sinken, sondern erheblich steigen. Derzeit liegt unser Land 19,2 Prozent über dem Kyoto-Zielpfad. Die EU 15 insgesamt liegen lediglich 1,9 Prozent über dem Ziel. Die Schwergewichte Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben ihre Kyoto-Verpflichtungen bereits übererfüllt. Die von Rot-Grün eingeführten Energiesteuern, die Sanierung von Altanlagen im ehemaligen Osten und das geringe Wirtschaftswachstum haben Deutschland zum Kyoto-Musterschüler gemacht. Deutschland liegt mit 4,8 Prozent im Minus, das ökologisch betrachtet eigentlich ein Plus ist. Großbritannien schaffte ein Minus von 5,2 Prozent und Frankreich immerhin 1,9 Prozent. Die schlechteste Kyotoziel-Performance weist Spanien mit Emissionen aus, die mehr als 26 Prozent über dem des Kyotoziels liegen. Der Umweltmusterschüler österreich liegt im Ranking zwischen Portugal und Finnland - verdammt weit hinten. Besonders heftig war der Sprung bei CO2 von 2002 auf 2003. Der heiße Sommer 2003 mit wenig Wasser für die Wasserkraftwerke und dem enormen Einsatz von Klimaanlagen bedingte mehr Strom aus kalorischen Kraftwerken. Langfristig betrachtet ist der Verkehr das größte Problem. Seit 1990 stiegen die Emissionen aus diesem Sektor um satte achtzig Prozent. Die vom Lebensministerium vorgesehenen Anpassungen der Klimastrategie werden diesem Umstand nicht gerecht. Drei Punkte sind es, die Hojesky dazu einfallen: erstens die Beimischung von Biotreibstoff zur Senkung des CO2, zweitens das Wegschieben der Emissionen auf den Tanktourismus, der laut Ministerium 2003 bis zu sieben Millionen Tonnen CO2 in die heimische Bilanz gespült haben soll. Der dritte Punkt ist eher theoretischer Natur und nennt sich »Modal split«, womit eine Verlagerung des Güter- und Personenverkehrs auf die Schiene gemeint ist - die ja bekanntlich nicht stattfindet. Auch bei der Raumwärme läuft Umweltminister Josef Pröll die Zeit davon. »Die geplanten vier Millionen Tonnen werden kaum machbar sein, die Zeit dafür ist zu kurz«, erklärt Hojesky.