Führungskräfte haben Macht. Und sie brauchen Macht. Sonst können sie ihre Aufgabe nicht erfüllen. Vielen Führungskräften fällt aber der angemessene Umgang mit der ihnen verliehenen Macht schwer – auch weil in den meisten Unternehmen das Thema »Führung und Macht« tabuisiert wird.Von Julia Voss Was ich hatte, war doch nur geliehene Macht.« Das sagte Thomas Middelhoff vor knapp zehn Jahren – wenige Tage nachdem er seinen Stuhl als Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG räumen musste. Mit diesen Worten begründet er, warum er ohne Groll von dem Medienkonzern scheide. Im Rückblick, so Middelhoff, habe er vielmehr das Gefühl, seine Aufgabe bei Bertelsmann habe ihm »ein tolles Leben ermöglicht« und er habe »etwas Gutes erreicht«.Ein so gelassenes Verhältnis zur ihnen mit ihrer Position verliehenen Macht haben wenige Führungskräfte. Im Unternehmensalltag stellt man oft fest: Während manche Führungskräfte sich scheuen, ihre Macht aktiv zu gebrauchen, verlieben sich andere geradezu in sie. Entsprechend schwer können sie ihre verliehene Macht wieder abgeben.>> Macht gezielt gebrauchen Der Situation angemessen reagieren Interessenunterschiede akzeptieren