Über die Grenzen mit neuem Marktgebiet

»Die besondere Herausforderung für das Management der Gasverteilernetze in Gesamtösterreich besteht darin, dass es keine über das gesamte Bundesgebiet verlaufenden Leitungsverbindungen zwischen dem Marktgebiet Ost und den beiden Marktgebieten Tirol und Vorarlberg gibt. Diese müssen daher über das deutsche Marktgebiet Net Connect Germany (NCG) verbunden werden, womit der Weg zum neuen Gasmarkt über Staatsgrenzen führt.

Um dies auch unter den neuen Marktbedingungen sicher zu gewährleisten, entwickelte die AGGM Austrian Gas Grid Management AG in Zusammenarbeit mit den betroffenen österreichischen und deutschen Marktteilnehmern sowie der Energie-Control Austria in Österreich und der deutschen Bundesnetzagentur ein Modell für eine grenzüberschreitende Integration der Gasmärkte. Dieses ist das erste seiner Art in Europa. Es trägt die Bezeichnung ›COSIMA‹ (Crossborder Operating Strongly Integrated Market Area). Eines der wichtigsten Charakteristika des Modells ist, dass die Erdgasversorger und deren Kunden sich in ihren vertraglichen Beziehungen nicht darum kümmern müssen, ob ausreichende Kapazitäten an den Netzkopplungspunkten vorhanden sind, also jenen Stellen, an denen das Erdgas vom deutschen in das österreichische Netz strömt. Vielmehr reserviert die AGGM die erforderlichen Kapazitäten auf den Leitungen beiderseits der Staatsgrenze und stellt so die Belieferung der Gaskunden in Tirol und Vorarlberg vom NCG aus sicher. Das Ziel besteht darin, den Umgang mit dem neuen Marktmodell für die Kunden möglichst einfach zu gestalten. Durch COSIMA wird eine effiziente Anbindung der westlichen Marktgebiete an das deutsche Marktgebiet NCG unter Berücksichtigung der spezifischen Situation und Rechtslage in Österreich erfolgen. AGGM wird als Verteilergebietsmanager für Tirol und Vorarlberg mit der Anwendung von COSIMA ab dem 1. Oktober 2013 die Gasversorgung der beiden Bundesländer sicherstellen. Die Umsetzung von COSIMA ist eine große Herausforderung für den Verteilergebietsmanager und gleichzeitig auch eine Chance für die Gaskunden in Tirol und Vorarlberg, aber auch für die Gaslieferanten, vom grenzüberschreitenden Wettbewerb zu profitieren.«