Provider für E-Mobility
- Written by
- font size decrease font size increase font size
Mit der Gründung eines E-Mobility Providers wollen Verbund und Siemens Österreich die Elektromobilität in Österreich fördern. Geplant sind Kundenpakete zum Pauschalpreis und der österreichweite Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Siemens Österreich und Verbund planen die Gründung eines Providers für E-Mobility in Österreich. Nachdem beide Unternehmen über die Plattform „Austrian Mobile Power“ einige Jahre an der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich beteiligt waren, wollen sie nun gemeinsam einen konkreten Schritt die die Praxis wagen. „Die Frage, die uns bewegt ist, inwieweit es in Österreich gelingt am Megatrend der E-Mobilität zu partizipieren“, so Verbund-Vorstand Wolfgang Anzengruber. Das gelte nicht nur für große Konzerne, sondern auch für kleine Unternehmen sowie Privatkunden.
Provider-Modell
Der E-Mobility Provider soll alle für den Betrieb von Elektrofahrzeugen notwendigen Services bündeln und sowohl Firmen- als auch Privatkunden einheitliche Leistungspakete zu maßgeschneiderten Preisen anbieten sowie den Ausbau von Ladeinfrastruktur vorantreiben. Ähnlich den Lösungsansätzen der Mobilfunkbetreiber werden alle für den Betrieb von Elektrofahrzeugen relevanten Services zu einem Pauschalpreis angeboten. Die E-Autos werden dabei allerdings nicht, so wie bei Mobilfunk-Providern mit Handys üblich ist, vergünstigt bereitgestellt, sondern sind parallel zu beschaffen. Hier seien vielmehr die Rahmenbedingungen durch mögliche Attraktivitätsschaffungen der öffentlichen Hand, wie Gratis-Parkpickerl oder Steuervorteile, zu verändern, so Anzengruber.
Ausbau der Ladeinfrastruktur
Vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung steht die Gründung des Unternehmens noch diesen Sommer bevor. Mit einem Eigenkapital von 20 Mio. Euro soll bis 2020 ein Investitionsvolumen von insgesamt 300 Mio .Euro erreicht werden. Bereits bis 2013 soll ein Gesamtpaket für Endkunden stehen. Weiters ist der Aufbau eines dichten österreichweiten Ladenetzes mit rund 4.500 Ladestationen, und unter anderem auf Schnelllade-Infrastruktur, bis 2020 geplant. Der zur Verfügung gestellte Strom soll dabei zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Insgesamt sollen bis 2020 zwischen 80.000 und 240.000 E-Fahrzeuge in Österreich unterwegs sein. Ab 90.000 Fahrzeugen wäre die Gewinnschwelle für das Partnerunternehmen erreicht.
„Keinerlei Exklusivität“
„Der E-Mobility Provider Austria soll möglichst auf eigenen Beinen stehen“, so Wolfgang Hesoun, Generaldirektor von Siemens Österreich. „Wir bilden zusammen mit dem Verbund die Gründungsgesellschaft und stellen Kapital und Know-how zur Verfügung. Dabei streben wir keinerlei Exklusivität an.“ Bis zur Gründung im Sommer werden noch eine Geschäftsführung und etwa rund 35 Mitarbeiter sowie ein „knackiger“ Name für das E-Mobility-Unternehmen gesucht.