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Der große Investor

\"aktionärMann des Monats: Ronny Pecik

»Das Unternehmen braucht ein bisschen mehr Drive«, ließ der neue Großaktionär der Telekom Austria verlauten und kündigte gleich eine härtere Gangart an. Dem Vernehmen nach soll Ronny Pecik bereits genaue Vorstellungen haben, wie er als »aktiver Shareholder« den ehemaligen Monopolbetrieb herausputzen kann. Über seine RPR Privatstiftung ist der gebürtige Kroate und »leidenschaftliche Österreicher« mit Optionen auf 5,4 Prozent der Anteile nun zweitgrößter Einzelaktionär. Die ÖIAG hält 28,42 Prozent – auch sie »wird sich über ihre Rolle klar werden müssen«, richtet Pecik aus: »Man muss dem Management klar machen, dass sie nicht der Eigentümer sind, und dem Staat, dass er in Form der ÖIAG nicht fähig ist, das Unternehmen zu führen.«

Gerüchten zufolge ist das erst der Anfang. Gemeinsam mit drei weiteren Investoren – darunter der ägyptische Milliardär Naguib Sawiris, Eigentümer des Telekomkonzern Orascom – soll Pecik, der angeblich über ein Vermögen von 300 bis 500 Millionen Euro verfügt, die Übernahme von bis zu 20 Prozent planen. Experten sehen Parallelen zum VA Tech-Deal im Jahr 2003. Mit seinem damaligen Geschäftspartner Mirko Kovats hatte Pecik damals über die gemeinsame Beteiligungsgesellschaft Victory ein von der Voestalpine gehaltenes Aktienpaket mit 19,5 Prozent der Anteile übernommen. In einer Hauptversammlung gelang es den beiden, die von der ÖIAG geplante Kapitalerhöhung zu verhindern sowie einen neuen Vorstand und Aufsichtsrat zu bestellen. Bereits im Jänner 2004 verkauften Kovats und Pecik ihre VA Tech-Anteile mit einem Reingewinn von 70 Millionen Euro an die Siemens AG. Das Geld steckten sie Anfang 2006 in den Technologiekonzern Oerlikon und weitere Investments und sorgten mit ihrem aggressiven Marktauftritt in der Schweiz für große Aufregung. Auch die eidgenössische Finanzmarktaufsicht erstattete eine Strafanzeige. 2007 trennten sich die Wege von Kovats und Pecik  aufgrund von Meinungsverschiedenheiten. Ähnlichkeiten gibt es dennoch: Wie Kovats ist auch Pecik ein selbstbewusster »Selfmade Man«, der radikale Entscheidungen nicht scheut. Nach einer EDV-Ausbildung schlug er eine Laufbahn als Bankangestellter ein und arbeitete sich zum Vermögensverwalter für Privatkunden hoch.

Für die Telekom Austria hegt der passionierte Schach- und Golfspieler große Pläne. Neben dem forcierten Ausbau des Glasfasernetzes zeigt sich Pecik der Suche nach einem internationalen Partner nicht abgeneigt. Eine Personalentscheidung ist bereits fix: Martin Walter, der zuvor bei der Deutschen Telekom ein modernes Compliance System installierte, wird ab 7. November bei der Telekom Austria für saubere Geschäfte sorgen.

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