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Damals vor 10 Jahren

\"2001Im September 2001 ging der Bau & Immobilien Report recht reißerisch zur Sache. Unter dem Titel »Speed Kills« stellten die Autoren fest: Der Tod baut mit. Kürzere Bauzeiten, schlankere Konstruktionen und immer mehr Subunternehmen mit ausbaufähigem Qualitätsverständnis wurden für die wachsende Unsicherheit am Bau verantwortlich gemacht. Themen, über die auch heute noch diskutiert wird. Außerdem wurde das vermeintliche Bauparadies Kärnten unter die Lupe genommen.

Es war ein trauriger Anlass, der den Bau & Immobilien Report vor zehn Jahren dazu bewog, die Titelgeschichte dem Thema »Sicherheit am Bau« zu widmen. Beim Neubau des Parkdecks Nord in der Shopping City Süd waren am 1. August 2001 zwei junge Männer von Betonteilen regelrecht erschlagen worden. Die Suche nach der Unfallursache gestaltete sich schwierig. Zahlreiche Subunternehmer, die ihrerseits weitere Subunternehmen beauftragt hatten, waren auf der Baustelle tätig. Es war ein schönes Stück Arbeit für die ermittelnden Beamten, herauszufinden, welche Firma mit welchen Mitarbeitern für welche Arbeiten zuständig war. Diesen Wildwuchs an Subunternehmertum bezeichnete der damalige Chef der Gewerkschaft Bau Holz, Johann Driemer, als »wesentliche Ursache für die verschärfte Unfallgefahr am Bau«.

Als ein möglicher Ansatz für mehr Sicherheit am Bau wurde von den Experten eine bessere Koordination aller Beteiligten genannt. Als positives Zeichen wurde auch die Haltung der Wiener Bauinnung gewertet. Schließlich sind die Unternehmensvertreter von ihrer ehemals skeptischen Haltung gegenüber dem Bauarbeiterkoordinationsgesetz deutlich abgerückt.

Bauland Kärnten

Neben der Sicherheit am Bau widmete sich der Bau & Immobilien Report im September 2001 auch dem vermeintlichen Bau-Schlaraffenland Kärnten. Während der Landespressedienst eine Jubelmeldung nach der anderen herausgab – »Bauboom in Kärnten«, »Milliardenpaket belebt die Bauwirtschaft« –, war man in der Kärntner Landesinnung Bau nicht ganz so euphorisch. Einen Bauboom konnte Geschäftsführer Leopold Leutschacher nicht nachvollziehen. Denn die Auslastung der Unternehmen war unterdurchschnittlich. Der Wohnbau war ebenso rückläufig wie die gesunkene Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand. Aber weil nicht sein kann, was nicht sein darf, hatte Landeshauptmann Jörg Haider ein paar statistische Tricks angewandt. Die hochgejubelte Steigerung der Bauleistung um 19,5 % wurde nur in genau einem Monat, im April, verzeichnet, außerdem war das Wachstum fast ausschließlich auf einige wenige Großprojekte zurückzuführen, die vor allem der Bauindustrie, nicht aber lokal ansässigen Betrieben zukommen sollten.

 

>> Menschen im Fokus:

In der Rubrik »Menschen« wurde über den ehemaligen Wiener Verkehrsstadtrat Fritz Svihalek berichtet, der, von Bürgermeister Häupl geschasst, als neuer Osteuropakonsulent für die Porr Umwelttechnik wieder auftauchte. Sein Aufgabengebiet sei unklar, schrieb der Bau & Immobilien Report, der Kontakt bis ganz nach oben dürfte aber gut gewesen sein. Schließlich saß im Aufsichtsrat der Porr AG sein Parteikollege, der ehemalige Vizebürgermeister und Finanzstadtrat Hans Maier.

Gleich mit der ganzen Journaille hart ins Gericht ging 2001 BIG-Geschäftsführer Hartwig Chromy. Er hatte es satt, dass Journalisten immer nur Bad News hören wollen. Er hingegen wollte nichts mehr hören von den Problemen rund um den Bau des Kulturinstituts in New York. Und erzählten wollte er schon gar nicht davon. Vielmehr wollte er über die Einzigartigkeit des Baus – »mitten im Geldzentrum New York« – sprechen und nicht über die teils erheblichen Bauverzögerungen.

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