Menu
A+ A A-

Keine Angst vor der Wolke

\"ChristianKaum ein Thema wird aktuell in der IT so heiß diskutiert wie Cloud Computing. Dabei handelt es sich nicht einmal um eine revolutionäre Neuerung. Das Potenzial ist dennoch enorm, denn die Unternehmens-IT schrumpft, bietet aber gleichzeitig viel mehr Möglichkeiten.

Ein Gastkommentar von Christian Plaichner.

Visionäre wie Scott McNealy von Sun haben bereits vor mehr als zehn Jahren vorhergesagt, dass in Zukunft »das Netz der Computer« sein wird. Damals war er seiner Zeit voraus, aber seitdem ist die Entwicklung der Technik weit vorangeschritten und – noch wichtiger – in den Köpfen der Verantwortlichen hat ein Umdenkprozess stattgefunden.

Der »Hype«, den Medien und Analysten rund um das Thema entfacht haben, ist zwar noch nicht real in den Rechenzentren angekommen, aber mit innovativen Services von Anbietern wie Google, Amazon, Microsoft oder Salesforce.com wächst auch die Bereitschaft, die »Wolke« auszuprobieren. Bei den Überlegungen der Firmen spielen vor allem zwei Faktoren eine Rolle: Die Kosten werden berechenbarer und in den meisten Fällen auch geringer ausfallen als bei einem eigenen Rechenzentrum. Außerdem ist der Betrieb einer eigenen Infrastruktur eine komplexe Angelegenheit und jede Erweiterung erhöht die Komplexität – aus dieser Entwicklung möchten viele aussteigen.

Einfache Integration

Aus technischer Sicht liegt der besondere Charme der Cloud-Services darin, dass sie durchweg Standards nutzen, die auf Web-Technologie aufsetzen, etwa XML, Web Services oder Web Service Security. Darin erinnert der Aufbau stark an das SOA-Modell. Aufgrund dieser Standards können Services verschiedener Anbieter nebeneinander genutzt werden, die Integration der Anwendungen untereinander ist problemlos möglich. Kompliziert wird es jedoch, wenn Cloud-Services mit dem internen Rechenzentrum orchestriert werden sollen, in dem wiederum physische und virtuelle Umgebungen nebeneinander ihren Dienst verrichten.

Die einzelnen Umgebungen unabhängig von einander produktiv und sicher zu betreiben, stellt mit den heutigen Standards und Werkzeugen eine lösbare Aufgabe dar. Anders sieht es bei der Integration von Applikationen und Prozessen über Systemgrenzen hinweg aus. Intelligenz und Flexibilität sind gefragt, um Abhängigkeiten zu erkennen und die Automatisierung aller Komponenten sicher, nachvollziehbar und fehlerfrei zu garantieren, egal, ob sie in einer physischen, virtuellen oder Cloud-Umgebung laufen.

Denkbar sind beispielsweise Finanzprozesse, bei denen SAP und andere interne Applikationen involviert sind. Diese Prozesse benötigen kurzfristig zusätzliche Rechenleistung in der virtuellen Umgebung – gleichzeitig jedoch müssen Kundendaten mit Salesforce.com und Reiseabrechnungsinformationen mit Concur aus der Cloud abgeglichen werden.

Technisch bedeutet das, dass in dem definierten Workflow einzelne Prozessschritte ablaufen, teilweise innerhalb der Firewall, teilweise in der Cloud. Während der Prozess durchgeführt wird, erkennt das System automatisch, dass zusätzliche Rechenleistung benötigt wird, um den Gesamtprozess zeitgerecht abschließen zu können. Diese Rechenleistung wird am virtuellen Server kre­iert und konfiguriert, damit der gesamte Prozess sicher und problemlos ablaufen kann.

Solche Abläufe können nur dann effizient laufen, wenn die einzelnen Schritte keine manuellen Eingriffe mehr erfordern. Nur eine umfassende Automatisierungsplattform wie UC4 ist in der Lage, Anwendungen und Infrastruktur übergreifend zu steuern und so die gesamte Unternehmens-IT zentral zusammenzufassen, von Legacy-Anwendungen, die auf Servern im Rechenzentrum ausgeführt werden, über SOA-basierte Anwendungen in virtuellen Umgebungen bis hin zu SaaS-Applikationen in der Cloud. Auf diese Weise kann fast jeder Geschäftsprozess in einen IT-Prozess übersetzt werden.

Vielfältige Systeme, kleine IT

Cloud, virtuell, real? Egal. In Zukunft bestimmen die geschäftlichen Anforderungen, wie ein IT-Workflow auszusehen hat. Obwohl die eingesetzten Systeme und Anwendungen immer mehr und vielfältiger werden, schrumpft die Unternehmens-IT auf eine zentral steuerbare Einheit zusammen. Auf diese Weise hält der Grundgedanke der Cloud mehr und mehr Einzug in das Rechenzentrum.

 

Christian Plaichner, Worldwide Product Marketing Director UC4 Software

back to top