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Punktgenaue Leistung

Weg vom reinen Betrieb der Infrastruktur, hin zu flexiblen Abrechnungsmodellen, hat sich der IKT-Dienstleister T-Systems für 2009 auf die Fahnen geschrieben.

T-Systems ist seit 2001 in Österreich tätig und schrieb 2008 das beste Konzernjahr seiner Geschichte. Auch in Deutschland hat die Geschäftsentwicklung des großen Systemintegrators und IT-Outsourcing-Spezialisten alle Erwartungen übertroffen. Geschäftsführer Georg Obermeier im Report-Gespräch über Lasten, Leistung und den hohen Level, den die Österreicher erbringen müssen.

Report: Welche Erwartungen haben Sie für T-Systems in diesem Jahr? Wie sehr werden Sie die Krise spüren?
Georg Obermeier: 2009 hat wirtschaftlich für uns bereits gut begonnen und ich denke, dass das Jahr für T-Systems einigermaßen stabil laufen wird. Als Dienstleister unterliegen wir glücklicherweise nicht den Konjunkturzyklen der klassischen Produkthersteller. Während der Kauf eines PCs oder eines Autos auch mal um ein Jahr aufgeschoben werden kann und das Gerät einfach länger genutzt wird, sind IT-Services auch in Krisenzeiten gefragt. Datenleitungen, Rechenzentrums- und Infrastrukturleistungen sind für Unternehmen lebenswichtig und wenn IT auslagert wird, geschieht dies in der Regel über einen längeren Zeitraum.
Spannend wird heuer die Geschäftsentwicklung im Umfeld der Systemintegration. So wird sich erst zeigen, ob bei unseren Kunden Projekte verschoben oder Investitionen gar auf Eis gelegt werden. Dies ist der einzige Bereich, in dem wir möglicherweise eine Investitionsunlust der Unternehmen spüren werden.

Report: In den vergangenen Jahren sind Einsparungen durch die IT in den Unternehmen vielerorts bereits passiert. Gibt es hier überhaupt noch Wachstumspotenzial für die Branche?
Obermeier: Es gibt sicher noch genug Potenzial in den Unternehmen, ebenso wie in ganzen Branchen – denken Sie da nur an den Gesundheitssektor mit He­rausforderungen im Telekommunikationsbereich, Vernetzungen der Gesundheitssysteme und die elektronische Gesundheitsakte. Zudem müssen viele Unternehmen gerade in Krisenzeiten aus Liquiditätsgründen Kosteneinsparungen erzielen und Mittel durch Outsourcing freimachen. Viele Firmen haben bereits erkannt, dass die IT nicht zu ihrem Kerngeschäft gehört. Wie heißt es so schön: Wo das Blech steht, ist letztendlich egal.
Wir betreiben dazu mit Dynamic Services den Ansatz »pay per use«. Bei diesem Konzept wird der übliche hohe IT-Aufwand, um auch Lastenspitzen abdecken zu können, in den Unternehmen vermieden. Eingekauft und bezahlt wird lediglich jene Rechenleistung, die tatsächlich aufgewendet wurde. Ein klassisches Beispiel sind die Aufwände im Bereich Personalverrechnung, die gegen Ende jedes Monats enorm steigen, nach der Abwicklung der Gehaltsschecks aber wieder signifikant sinken. Einige Kunden in Österreich nutzen diese innovative Nutzungs- und Abrechnungsmethode bereits.

Report: Für einen Dienstleister ist dies eine enorme wirtschaftliche Herausforderung. Rasseln in der IT-Branche durch die punktgenaue Abrechnung nicht auch die Margen zwangsläufig in den Keller?
Obermeier: Druck auf die Margen gibt es in jedem Wirtschaftsbereich. Eine Margen-Erosion kann nur durch ständiges Innovieren und dem Einsatz neuester Technologien aufgefangen werden – ein Umstand, von dem der Kunde letztendlich profitiert. Nachdem T-Systems über 100 Kunden in seinem Rechenzentrum in Wien serviciert, lassen sich hier Synergien gut nutzen. Die Kunden können über unsere standardisierte Plattform auf Ressourcen zugreifen, die einem einzelnen Unternehmen, wenn überhaupt, nur sehr kostspielig zu Verfügung stehen würden.

Report: Sie sind jetzt ein Jahr an der Spitze bei T-Systems. Was ist gut gelaufen, was hat Sie noch nicht zufriedengestellt?
Obermeier:
Ich bin mit diesem ersten Jahr sehr zufrieden. T-Systems Österreich hat innerhalb des Konzerns eine sehr positive Stellung und liegt bei der Mitarbeiterzufriedenheit, der Profitabilität und Geschäftsentwicklung voran. Gleichwohl ist Zufriedenheit nichts in diesem Geschäft, was man sich lange leisten kann. Wir sind auf dem Weg, uns laufend zu verbessern und haben in jedem Bereich – darunter in der Systemintegration – noch Hausaufgaben zu machen. Die Konkurrenz schläft nicht und wir sind absolut gefordert, weiterhin an unserer Effizienz zu arbeiten.

Report: Wie war die Mitarbeiterentwicklung 2008, wohin steuern Sie heuer?
Obermeier: Die Mitarbeiterzahl ist im Wesentlichen stabil geblieben. In der Administration und im Vertrieb wurde auch aufgrund von Umstrukturierungen in Konzern etwas verschlankt. Im Gegenzug kommen immer wieder Mitarbeiter durch neue Outsourcingdeals hinzu. Eine Prognose für künftige Entwicklungen ist dabei kaum möglich. Durch die Internationalisierung im Großkundengeschäft können Kompetenzen und Serviceschwerpunkte mittels Bündelungen bei einzelnen Landesorganisationen ab-, aber auch wieder zuwandern. Dies ist eine Herausforderung für ein Hochpreisland wie Österreich, die nur durch hohe Servicequalität und eine dauerhafte Innovationskultur gemeistert werden kann. T-Systems lebt dazu ein ­Near-­Shore-Modell: Low-cost-Services werden in unserer Region von Košice aus erbracht. Dort sind mittlerweile knapp 2.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Wir sind in den letzten Jahren zwischen fünf und zehn Prozent gewachsen und werden dies auch heuer wieder tun. Unsere Kunden sind zufrieden, wir sehen deshalb einem stabilen Geschäft entgegen. Selbstverständlich ist eine Zielsetzung für heuer, große Unternehmen als Neukunden zu gewinnen. Wir haben dafür eine kritische Größe und ein Rechenzentrum, das den höchsten Qualitätskriterien entspricht. Letzteres ist für Unternehmen wichtig, die bei Auslagerungen einen zertifizierten Partner benötigen, der den mitunter hohen Aufwand im Betrieb der IT professionell abwickeln kann. Nur sehr wenige Unternehmen sind in Österreich dazu entsprechend aufgestellt.

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