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Disastertrends

Der Datenrettungsspezialist Kroll Ontrack beobachtet permanent die Ursachen von Datenverlust. Die nun aktuell vorgelegten Werte für das Jahr 2006 offenbaren im Langzeitvergleich mit dem Jahr 2002 einige signifikante Veränderungen: Nahezu 60 Prozent aller Fälle von Datenverlust gehen mittlerweile auf Hardware-bedingte Probleme zurück. Im Jahr 2002 lag dieser Wert noch bei 44 Prozent. Ein möglicher Grund hierfür ist der oft aus falscher Sparsamkeit unterlassene Austausch alter Sys­teme und zu langer Einsatz in der Backupstruktur. Mehr als ein Viertel aller Schadensfälle beruht auf Bedienungsfehlern. Mit deutlichem Abstand folgen korrupte Software mit neun Prozent sowie höhere Gewalt und sonstige Ursachen mit jeweils zwei Prozent. Der Prozentanteil von Schäden durch Computerviren ist von sieben auf zwei Prozent eingebrochen. Die Zahlen aus dem Jahr 2006 beziehen sich auf weltweit über 50.000 Datenrettungen, die in Reinraum, Labor oder online durchgeführt wurden.

Wandel. Die proportionale Verteilung der Datenverluste auf verschiedene Datenträger belegt die immer noch ungebrochene Bedeutung der Festplatte mit 89 Prozent. Nur einen geringen Teil machen Medien wie etwa Flash-Speicher aus. »Offenbar fehlt hier bei den Anwendern das Bewusstsein für den Wert der Daten und für die Möglichkeit ihrer Rettung«, folgert man bei dem Datenretter. »Bei diesen immer größeren Medien zur Abspeicherung von digitalen Fotos oder von wichtigen Kontaktdaten und Informationen auf PDA oder Smartphone können aber ebenfalls verlorene Daten rekonstruiert werden«, so österreichgeschäftsführerin Johanna Scheichl-Brantner. Aus eben diesen Gründen sieht sie starkes Wachstum für die Datenretterszene. »Vielen Unternehmen, aber auch Privaten ist erst in den letzten Jahren bewusst geworden, dass es diese Anbieter überhaupt gibt«, arbeitet Kroll Ontrack kontinuierlich an der Marktaufbereitung. Sind die Möglichkeiten der Datenrettung aber erst einmal bekannt, sind die Labors ein Selbstläufer. »Die Datenrettung wächst, weil das Datenvolumen wächst«, ist die einfache Rechnung.

Eine wichtige Rolle spielt auch der zunehmende Notebookanteil am Rechnermarkt. Notebooks sind durch den Einsatz in mobilen Arbeitssituationen einem größeren Schadensrisiko ausgesetzt. Konkret: Ein Notebook fällt leichter vom Tisch, Spritzwasser auf den Tastaturen kommt besonders im gemütlichen Zuhause des Nutzers vor.

Im Vorjahr eröffnete Kroll Ontrack ein Labor in München, das auch die Bedürfnisse der Kunden aus österreich­ abdeckt. Scheichl-Brantners Ziel für dieses Jahr ist ein »klares Wachstum«. Zielgruppe sind Nutzer jeder Größe: vom Großunternehmen, für das 24/7-Service geboten wird, bis hin zum Kleinkunden, der über Partner wie etwa Osiatis erreicht wird. Im Vertriebsprogramm befindet sich weiters eine »angenehme Anzahl großer IT-Dienstleister«, sieht Scheichl-Brantner: Actebis, T-Systems, EDS oder SBS. Gerettet wird alles, was denkbar ist. »Wir hatten auch schon Hochzeits- und Kinderfotos, die für den Kunden so wertvoll waren, wie es manch Datenbestand in einer Firma ist.«

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