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Japanisch Bauen

Ich bin überzeugt, dass so wie bei den Autos auch bei Häusern die Qualität zählt«, sagt Osamu Ito, General Manager des Fertighausunternehmens Toyota Homes. Toyota Homes hat im Vorjahr 4600 Eigenheime errichtet, die zu 85 Prozent in der Fabrik vorgefertigt werden. Ein Haus besteht aus mehreren Modulen, die auf der Baustelle miteinander verschraubt werden. Innerhalb von sechs Stunden ist das Haus regendicht, danach folgen die Fertigstellungsarbeiten. Im Werk selbst ist der Einsatz von Schweißrobotern für Toyota eine Selbstverständlichkeit. »Wichtiger als die Roboter ist aber unsere grundsätzliche Denkweise«, betont Ito. Es werden jeweils nur jene Teile gefertigt, die tatsächlich für das vom Kunden bestellte Haus benötigt werden, es wird nichts auf Lager produziert. Ein System, das Fehler nicht verzeiht, weshalb jeder Arbeiter in der Fertigung aufgerufen ist, beim Entdecken eines Qualitätsmangels die Produktion zu stoppen. Es sei zum Beispiel unverantwortlich, mögliche Schwächen im Grundgerüst zu umgehen, wenn danach Wandverkleidung und Böden montiert werden. »Fehler auszubessern ist zeitintensiv und teuer«, meint der Manager. Die Planung für die Häuser erledigen die Verkäufer, meist in Kombination mit dem Grundstück. Die »Verkaufsplaner« können aus insgesamt 28 grundlegenden Arten von Modulen wählen und das Gebäude konzipieren. »Kein Haus gleicht deshalb einem anderen«, sagt Ito und gibt dennoch offen zu, dass die architektonische Freiheit das große Problem der Häuser sei. Dafür habe man sich in der Nachbetreuung etwas überlegt. Ein Monat nach der Fertigstellung werden etwaige Nacharbeiten ausgeführt. Danach kommt nach einem Jahr, nach fünf Jahren, nach zehn Jahren erneut ein Techniker zum »Service«, der sich langfristig auch im Umsatz bemerkbar machen wird. Was die Grundausstattung betrifft, sind Fußbodenheizung und Aircondition im japanischen Neubau Standard. Für ein Einfamilienhaus mit einer Fläche von 130 Quadratmetern verrechnet Toyota in etwa 140.000 Euro. Die Chancen, mit dieser Art des Hausbaus in Europa zu reüssieren, sieht Ito nicht.
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