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Erschreckende Ergebnisse

Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung von Compuware macht deutlich, dass europäische Unternehmen den Qualitätsaspekt bei der Applikationsentwicklung vernachlässigen. 78,3 Prozent der Unternehmen unterlassen es, eine formale Qualitätssicherungs(QS)-Methode durchgängig einzusetzen. Es verwundert daher nicht, so Compuware, dass nahezu die Hälfte dieser Unternehmen (49 Prozent) keine Qualitätsmanagement-Methode wie CMM oder Six Sigma in ihren Entwicklungsprozessen einsetzen, um damit die kontinuierliche Qualitätsverbesserung voranzutreiben.

Der negative Einfluss eines vernachlässigten Qualitätsmanagements zeige sich in weit verbreiteter Inkonsistenz: 44,5 Prozent der Unternehmen gaben an, dass Qualitätsmanagement lediglich auf der Abteilungsebene stattfindet und dass unterschiedliche Methoden dafür eingesetzt werden. Lediglich vier Prozent der Befragten geben an, eine umfassende Qualtity-Governance implementiert zu haben und dadurch messbar bessere Geschäftsergebnisse zu erzielen. 70 Prozent betreiben hingegen eine Qualitätssicherung die lediglich die Risiken schlechter Qualität verringern soll.

\"Misserfolge bei Projekten sind enorm kostspielig für Unternehmen. Branchenanalysten schätzen, dass 50 Prozent der IT-Projekte ihre Ziele verfehlen. In den meisten Fällen liegt die Ursache in der von Beginn an mangelhaften Qualität. Eine Qualitätsverbesserung ist unerlässlich für die Vermeidung von einschneidenden Ausfällen und Einkommensverlusten. Die Untersuchung jedoch belegt, dass das Qualitätsmanagement nicht oben auf der Agenda steht, ja nicht einmal auf dem Radarschirm der Unternehmen auftaucht. Hier übersehen Unternehmen den entscheidenden Faktor und entwickeln mühevoll Applikationen, die Geschäftsanforderungen unterstützen und nicht behindern sollen. Es ist ein Teufelskreis, der bei vielen Unternehmen zu Einkommensverlusten führt. Doch solange Qualität nicht als Schlüsselfaktor für den Erfolg erkannt wird, sind Unternehmen in diesem Teufelskreis gefangen\", erklärt Kurt Aigner, Senior Consultant Compuware Austria.

\"Innerhalb einer effektiven Qualitätssicherung werden Risiken erkannt und festgelegt. Zu diesem Zweck benötigt man Informationen aus der IT, den Fachabteilungen und von den Anwendern. Oft agieren Entwicklungsteams als isolierte Einheiten und erhalten daher nicht die benötigten Informationen, damit sie Risiken genau erkennen können. Als Ergebnis sehen wir ständig, wie Unternehmen Millionen von Euro auf Entwicklungsprojekte verschwenden, die am Ende erfolglos sind.\"

Die Untersuchung belegt außerdem, dass der Qualitätsaspekt in den europäischen Unternehmen nicht so ernst genommen wird, wie es erforderlich wäre. Fast ein Viertel (23,9 Prozent) der befragten Unternehmen gab an, dass ihr QS-Team nicht aus geschulten und erfahrenen Mitarbeitern besteht. Weitere 30,5 Prozent verfügen zwar über erfahrene und gut geschulte Mitarbeiter, haben jedoch keinen Vollzeit-Teamleiter. Ein erschreckendes Ergebnis ist, dass so viele QS-Teams ins Schwimmen geraten, weil 42,4 Prozent der Teams keine historischen Daten speichern, die ihre Softwarequalität verbessern könnten. Zusätzliche 12% gaben an, dass sie die Daten speichern, aber nicht bewerten. Nur 14,1 Prozent der Unternehmen gaben an, dass sie einen formalen Plan zur Verbesserung der Applikationsqualität besitzen, kontinuierlich Post-Deployment-Analysen durchführen und auf deren Ergebnisse reagieren.

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