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Zufrieden mit Widersprüchen

\"Geringere Umsätze können auch ein höheres Ergebnis bringen!“ Mit diesem für einen Projektentwickler nicht unüblichen Widerspruch erklärt Heribert Smolé, Vorstandsdirektor der UBM Realitätenentwicklung AG, den Umstand, dass im Vorjahr zwar die Bauleistung von 135,9 auf 109 Millionen Euro zurückgegangen, das Vorsteuerergebnis (EBIT) aber von 10,2 auf 14,1 Millionen gestiegen ist. 2004 hat die UBM ein Großprojekt, das Hotel in Eurodisney bei Paris, abgeschlossen und abgerechnet, weshalb der Umsatz in diesem Jahr ein einmaliger Ausreißer war - 2003 wurden noch knapp 119 Millionen umgesetzt.
Dass die Eigenkapitalquote um 7,3 Prozentpunkte gesunken ist, begründet Smolé mit der noch offenen Forderung aus dem im Vorjahr erfolgten Verkauf des Einkaufszentrums Alterlaa. Durch Konsolidierung mehrerer Tochtergesellschaften und den Wegfall steuerfreier Beteiligungsverkäufe ist das Konzernergebnis von 9,4 auf 8,5 Millionen zurückgegangen. Für die Aktionäre der UBM bedeutet das einen Verlust von 9,7 Prozent.

Dennoch ist Vorstandsvorsitzender Karl Bier nach eigenen Angaben \"recht zufrieden“ mit dem Vorjahr. Bedarf an Projekten sieht er, speziell in den Stammländern der UBM wie Polen und Tschechien, genug. Vor allem den Wohnbau will er dort forcieren, so hat die UBM ein 50.000 m2 großes Grundstück am Stadtrand Warschaus gekauft und will dort bis nächstes Jahr 140 Wohnungen bauen.
In der Slowakei sieht Bier Bedarf an Logistikeinrichtungen, ein Projekt, das erst 2007 fertig gestellt wird, konnte er bereits jetzt an einen amerikanischen Fonds verkaufen. Das größte Projekt der UBM ist aber Andel City in Prag, wo ein ganzes Viertel mit Hotel, einem Kinozentrum und Büros entstanden ist und bis 2007 noch weitere Bauabschnitte folgen sollen.
Neben den neuen EU-Staaten seien österreich, Deutschland und die Schweiz - wo die UBM im Vorjahr das erste Projekt realisiert hat - als Märkte interessant. Frankreich sei \"eher schwierig in der Umsetzung“, so Bier in Erinnerung an das Disney-Hotel, das in Summe aber ein Projekt gewesen sei, bei dem die UBM trotz aller Schwierigkeiten noch etwas verdient habe und das auch gehalten werden soll. Vorsichtiger ist Bier bei Russland und der Ukraine: Dort wolle die UBM in ein bis zwei Jahren beginnen, sobald ein lokaler Partner gefunden wurde.

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