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Alte, neue Welt

Im klassischen Geschäftsleben weisen sich die Teilnehmer durch amtliche Lichtbilddokumente aus, in der digitalen Kommunikation tun sie dies nun durch Zertifikate. Ein »Trust Center« wie a.trust bescheinigt in elektronischen Prozessen die jeweilige Identität des Kommunikationspartners. Unter der Moderation von Christian Rupp, Digitales österreich, diskutierten am »a.trust infoday 2007« Branchenexperten über die Wirtschaftlichkeit der elektronischen Signatur und wie man die Nutzer dazu bringt, elektronisch zu unterschrieben. Die Protagonisten der »Plauderei«: Marvin Behrendt, Geschäftsführer des Softwarehauses aforms2web, Raiffeisen-Informatik-Prokurist Adolf Formanek, Wolfgang Heufler, Rechtsanwaltskammer und Geschäftsführer Archivium Dokumentenarchiv, Reinhard Posch, CIO der Bundesregierung, Eduard Schebesta, Geschäftsführer des Lösungsanbieters HCS, sowie Martin Schneider, Leiter der Rechts­informatikabteilung im Bundesministerium für Justiz.

Christian Rupp: aforms2web stellt Onlineformulare mit digitaler Signatur zu Verfügung. Wie sehr sind die Kunden mit diesen Services zufrieden?
Marvin Behrendt: Dank der vielen Komponenten, die wir in diesem Zusammenhang bieten, ist die digitale Signatur in Wahrheit kostenlos für die öffentliche Hand. Aufseiten des Bürgers aber bedarf es noch einiger Anstrengung, um signieren zu können. Ich denke, eine Wirtschaftlichkeit der digitalen Signatur kann nur durch hohe Nutzungszahlen erreicht werden. Die Nutzungszahlen aber gerade auf Bürgerseite sind noch unbefriedigend. Ich kann also keine Aussage treffen, ob die Endkonsumenten mit der digitalen Signatur zufrieden sind. Es muss zuerst noch eine ganze Menge getan werden, damit das Thema Signatur überhaupt angenommen wird.Es gibt sehr viele Angebote, doch sieht die Praxis oft völlig anders aus. So werden in österreich jährlich rund 17.000 Anträge für Studienbeihilfe gestellt. Von diesen 17.000, die meist tatsächlich auch elektronisch abgerufen werden, wurden im letzten Jahr gerade einmal 17 mit digitaler Signatur unterschrieben - und dies in einer Community, die eigentlich technophil sein sollte. Für die Branche bedeutet dies, weiterhin duale Lösungen anbieten zu müssen. Wir müssen die alte Welt unterstützen und in der neuen Welt parallel agieren.

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