Den eigenen Anforderungen entsprechen
- Written by Redaktion_Report
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Sie als Person haben vorerst die Anforderungen, die Sie an sich selbst stellen, zu bestimmen, denn Sie sind der primäre weltliche »Eigentümer« (Verfügungsmachtinhaber). Aus diesem Eigentumsrecht leitet sich die Verpflichtung zur Selbstverpflichtung ab. Das Ausmaß der Erfüllung dieser Pflicht bestimmt sehr wesentlich die Entwicklung Ihrer Persönlichkeit und Ihres Einwirkungspotenzials auf Ihr Umfeld. Diese dadurch gewonnene »Mündigkeit« ermöglicht es Ihnen, gestützt auf diese, auch von anderen eine klar erkennbare Mündigkeit einzufordern.
Wie immer bei einem Qualitätsdiskurs ist die Bestimmung der Anforderungen der gedanklich anspruchsvollste und, im persönlichen Bereich, der emotionalste Teil. Fallweise Realitätsverweigerungen sind zu erwarten. Diese sind jedoch durch die Einbeziehung Dritter reduzierbar (Annäherung der Eigen- und Fremdbilder). Unangenehmes kann an die Oberfläche kommen und vorübergehend destabilisieren. Das ist jedoch eine Frohbotschaft: Denn rechtzeitige Selbstdestabilisierung erspart viele, sonst notwendig werdende Fremddestabilisierungen.
Die Selbstbestimmung der Anforderungen an sich fordert zur bewussten Suche und Realisierung von Konstellationen heraus, die eine Annäherung an die Anforderungen ermöglichen können. Alternativen zu den bisherigen Wegen werden früher als bei Fremdbestimmungen erkenn-, bewert- und nutzbar. Der Drang zum bewussten Bewahren, Werdenlassen von Neuem und Abschaffen von überholtem steigt. Die Person und ihre Verbindungen werden stabiler, dynamischer, trennbarer und ergänzbarer durch Neues.
Die Beschäftigung mit den eigenen Anforderungen an sich selbst erlaubt in »ruhigen« Zeiten, die geschaffen werden müssen, sich in den Zustand einer »passiv-aktiven Person« zu versetzen. Passiv steht für Loslassen vom beruflichen Alltag und sonstigen Verpflichtungen, und aktiv für die Beschäftigung mit der eigenen Person mit Tiefenwirkung. Es geht um die Beantwortung folgender Fragen zum bewussten Leben:
>> Was sind die Anforderungen, die ich für die bestmögliche Nutzung meiner Restlebensdauer an mich stelle?
>> Wie passt mein aktuelles Handeln mit diesen Anforderungen zusammen?
>> Welche Maßnahmen habe ich zu setzen, damit ich meinen Anforderungen entspreche?
>> Wie schauen meine diesbezügliche Strategie, die konkretere mittelfristige Planung sowie der Umsetzungsplan für das nächste Jahr aus?