Klare Sicht
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
Was bedeutet Compliance nun in der IT? Sie ist das Bekenntnis, zur technischen Unterstützung Daten des Geschäftsverkehrs revisionssicher zu protokollieren und aufzubewahren. Von diesem Prozess betroffen sind in der Regel nicht nur prüfungsrelevante Daten für die Finanz, sondern auch geschäftsrelevante E-Mails und sogar Sprachaufzeichnungen. Revisionssicher heißt auch, Schutz vor Veränderung und Verfälschung zu gewährleisten sowie die Nutzung dieser Aufzeichnungen ausschließlich durch Berechtigte zu gestatten. Dabei wird die IT zur Killerumgebung: Ist doch die elektronische Archivierung wesentlich fälschungssicherer als das Medium Papier. »Elektronische Daten sind unveränderbar. Entsprechende Softwarelösungen lassen keinerlei Manipulationen zu«, zählt Branchenexperte Martin Rajsp ein ganze Reihe technischer Sicherheitsaspekte auf: Prüfsummen, sogenannte Hash-Codes, die das Dokument und jegliche Manipulation umfassend sichern. Archive, die im Read-only-Modus nicht einmal durch den IT-Administrator änderbar sind. Dennoch wird mit dem Begriff Compliance Schindluder getrieben. »Da werden noch Festplatten als IT-compliant verkauft. Das ist schlichtweg ein Blödsinn«, ärgert sich Rajsp. Compliance sei weder Produkt noch Label sondern bezeichne einen Prozess, ein Regelwerk samt dafür zertifizierten Applikationen. Freilich kann sich nicht jeder Unternehmer mit den aufwendigen Prozeduren, über alle Prozesse lückenlos Aufzeichnung zu führen, anfreunden. »Die meisten Unternehmer betrügen ja nicht und fragen sich zu Recht, wie sie überhaupt dazu kommen.«