Künstliche Spinnenseide
- Written by Redaktion_Report
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Für viele Anwendungen in der Medizin sind Einkapselungsprozesse von größter Bedeutung. Etwa wenn bestimmte Arzneien oder Medikamente präzise im Körper ein Ziel ansteuern sollen, ohne sich unterwegs aufzulösen. An der TU München ist es Wissenschaftern nun gelungen, neues Verkapselungsmaterial für Wirkstoffe zu entwickeln. Als Vorbild diente die Natur, konkret: der Spinnfaden. Schlüsselelement ist ein bestimmtes Protein, das den Spinnfadeneiweißen nachgebildet ist. Diese sind - Grundvoraussetzung für Anwendungen im Körper - immunologisch unsichtbar. Den Wissenschaftern gelang es, die Seidenproteine zu einem hauchdünnen, nur wenige Nanometer dicken Film zu formieren. Die so entstandene Mikrokapseln sind hochelastisch und können so kaum an ungewollter Stelle platzen und ihren Wirkstoff freisetzen. Damit sollten sie ein ideales System bilden, um verschiedenste Inhalte sicher ans gewünschte Ziel zu transportieren. Außerdem weisen die ultrakleinen »Träger« eine hohe chemische Stabilität auf, und das gleichzeitig bei absoluter Biokompatibilität und immunologisch neutralem Verhalten. Das Freisetzen der transportierten Substanz kann durch natürliche Enzyme erfolgen, die die Schutzhülle von außen abbauen.
Der Vorteil dieser Methode ist nicht nur die Einfachheit des Prozesses, sondern auch die Kontrollierbarkeit der Materialeigenschaften. So gelingt es den Wissenschaftern, durch den Einsatz von speziellen Vernetzungsmethoden, den Prozess des Abbaus der Seidenkapsel gezielt zu verzögern. Auf diese Weise eröffnen diese neu entwickelten biomimetischen Seidenmaterialien vielfältige Einsatzmöglichkeiten - nicht nur zum Medikamententransport, sondern auch für funktionale Lebensmittel oder für techni-sche Anwendungen.
Der Vorteil dieser Methode ist nicht nur die Einfachheit des Prozesses, sondern auch die Kontrollierbarkeit der Materialeigenschaften. So gelingt es den Wissenschaftern, durch den Einsatz von speziellen Vernetzungsmethoden, den Prozess des Abbaus der Seidenkapsel gezielt zu verzögern. Auf diese Weise eröffnen diese neu entwickelten biomimetischen Seidenmaterialien vielfältige Einsatzmöglichkeiten - nicht nur zum Medikamententransport, sondern auch für funktionale Lebensmittel oder für techni-sche Anwendungen.